Die innovationsstärksten Automobilhersteller der E-Mobilität 2022.

Globales Innovationsranking und Absatzprognose

  • Tesla bleibt der weltweit innovationsstärkste Automobilhersteller im Bereich der batterieelektrischen Mobilität (BEV). Der VW-Konzern behauptet sich auf Rang 2, während sich Hyundai auf Rang 3 verbessert. Chinesische Automobilhersteller erreichen Bestwerte in der E-Mobilität: BYD, Geely (inkl. Volvo) und SAIC zeigen sich enorm innovationsstark und kommen auf die Plätze 4, 5 und 7
  • Ford belegt weiter nur Rang 18 und ist ebenso Nachzügler der batterieelektrischen Mobilität wie Honda und Toyota, die sich aus innovationstechnischer Sicht teilweise aufstrebenden Start-Ups wie Rivian, Lucid, Nio oder Xiaopeng geschlagen geben müssen.
  • Globaler Absatz von batterieelektrischen Fahrzeugen steigt nach Prognosen des CAM von 4,6 Millionen im zurückliegenden Jahr auf 6,7 Millionen im Jahr 2022.

Der globale Hochlauf der Elektromobilität führt zu einer Neuordnung der Automobilindustrie. Dabei spielt die Innovationsstärke von Automobilherstellern eine zentrale Rolle. Im Rahmen des jährlich aktualisierten „Electromobility Report 2022“ des Center of Automotive Management (CAM) wurde die kumulierte Innovationsstärke von über 30 Automobilkonzernen im Zeitraum zwischen 2012 und 2021 im Bereich batterieelektrischer Fahrzeuge (BEV) systematisch erfasst und bewertet. Auf Basis von insgesamt mehr als 700 einzeln bewerteten Serieninnovationen bleibt der US-amerikanische Elektroautopionier Tesla mit deutlichem Abstand Top-Innovator. Die Volkswagen Group führt auf Rang 2 das Feld der „Fast Follower“ an, während Hyundai sich in diesem Jahr im Kampf um Rang 3 knapp gegen den chinesischen Mischkonzern BYD durchsetzen konnte. Mit SAIC und Geely schaffen neben den deutschen Premiumherstellern BMW und Mercedes-Benz zwei weitere asiatische Hersteller den Einzug in die Top 10. Absatzstarke Hersteller wie Toyota, Honda und Ford bleiben vorerst Nachzügler der Elektromobilität (vgl. Abb. 1).

Die Innovationsstärke eines Automobilherstellers wird mittels eines Indexwertes berechnet. Dabei werden die serienreifen Innovationen im Bereich „Elektromobilität“ in den Feldern Reichweite, Verbrauch und Ladeleistung im Hinblick auf die Verbesserung des Kundennutzens systematisch erfasst und bewertet (vgl. Anhang). Nach dieser Methodik erhöht der kalifornische Elektroautobauer Tesla auch im Kalenderjahr 2021 seinen Vorsprung als Top-Innovator um mehr als 23 Indexpunkte (IP) und kommt nunmehr auf eine kumulierte BEV-Innovationsstärke von rund 176 IP. Verantwortlich für diesen Aufwärtstrend ist beispielsweise die Reichweitenerhöhung der Mittelklasse-Limousine Model 3 von 580 km auf 614 km (WLTP) im Rahmen eines Softwareupdates. Damit erreicht das Fahrzeug einen erneuten Segment-Bestwert und kann sich u.a. vom BMW i4 mit 590 km (WLTP) abheben. Der Volkswagen Konzern kann seinen Abstand zu Tesla nicht verkürzen, da im Kalenderjahr 2021 die Innovationsstärke nur leicht um 10,6 IP steigt. Unter anderen führt der Porsche Taycan eine Neuerung des Allradantriebs ein, die es ermöglicht den vorderen Elektromotor nahezu vollständig abzukoppeln, wodurch der Stromverbrauch reduziert wird.

Die Hyundai Motor Group kommt erstmals auf Rang 3 und kann sich mit einer Gesamt-Innovationsstärke von 76,9 IP gegen den chinesischen Großkonzern BYD durchsetzen. Als wesentlicher Treiber dieser Entwicklung ist die Elektro-Offensive der Premium-Tochtermarke Genesis anzuführen. Mit der Veröffentlichung der G80e-Limousine und des Mid-size SUV GV60 erzielen beide Modelle in puncto Ladeleistung mit bis zu 350 kW Gleichstrom neue Segment-Bestwerte, wodurch sich die Wartezeit an der Ladesäule für Kunden erheblich reduziert. BYDs Innovationszugewinn ist hauptsächlich auf die Einführung des Elektro-Kleinwagens „Dolphin“ zurückzuführen. Dieser ist nun auch mit der speziellen auf Lithium-Eisenphosphat basierenden Blade-Batterie ausgestattet, wodurch das Fahrzeug weniger brandanfällig ist und laut Herstellerangaben einen Zeitraum von 8 Jahren mit einer berechneten Reichweite von 1,2 Millionen Kilometern übersteht. Der chinesische Hersteller verpasst zwar knapp den dritten Rang, bestätigt aber mit einer Gesamt-Innovationsstärke von über 76 IP seine Rolle als Fast Follower.

Abbildung 1: Kumulierte BEV-Innovationsstärke globaler Automobilhersteller – Top 25 (Serie, 2012-2021)

Quelle: CAM.    Anmerkungen: * Kumulierte Innovationsstärke hier betrachteter OEMs (Serie, 2012- 2021) **Addition von FCA und PSA (bereinigt); eingeschränkte Vergleichbarkeit der Daten ab 2016 mit den Vorjahren aufgrund einer leicht veränderten Methodik (insb. strengere Maßstäbe der Innovationsdefinition, Höherbewertung von Weltneuheiten).

Der chinesischen Automobilkonzern Geely kommt erstmals in die Top-5 dank einer starken Innovationssteigerung um fast 21 IP, die im Wesentlichen durch die Marken Zeekr und Polestar getragen wird. So überzeugt die auf der SEA-Plattform basierende Elektro-Premiumlimousine Zeekr 001 mit einer NEFZ-Reichweite von 712 km, wodurch der bisherige Segment-Bestwert des Arcfox Alpha S mit knapp 700 km (auch NEFZ) überboten wurde. Polestars Innovationen betreffen neben der Einführung der leichteren Single Motor Variante des Polestar 2 mit einem niedrigeren Gesamt-Stromverbrauch insbesondere Konzernneuheiten via Over-the-Air-Updates. So erhalten Kunden der Dual Motor Variante einerseits eine softwarebasierte Leistungssteigerung und darüber hinaus eine an Google Maps geknüpfte Batterie-Vorkonditionierung, um möglichst hohe Ladeleistungen abrufen zu können.

Während der 2021 entstandene 14-Marken-Konzern Stellantis auf Basis vorheriger Innovationen von Fiat-Chrysler und PSA bereinigt auf Platz 6 zu verorten ist, kommt mit SAIC auf Rang 7 ein weiterer chinesischer Automobilhersteller auf vordere Ränge. Ursächlich für diese Entwicklung sind u.a. zwei Produkteinführungen der Submarke „Maxus“. Diese veröffentlichte einen Minivan namens „MIFA 9“ mit einer Reichweite von bis zu 560 km (NEFZ) sowie einen Pick-Up-Truck mit der Bezeichnung T90, dessen elektrische Reichweite mit 535 km (NEFZ) den zweitbesten Segmentwert hinter dem Rivian R1T erreicht. Die deutschen Premiumhersteller BMW und Mercedes-Benz können dank des Ausbaus ihrer Elektro-Modellpalette durch den BMW i4 und iX bzw. den Mercedes-Benz EQA und EQS in die Top 10 aufschließen, die überwiegend neue Segment-Benchmarks in den Bereichen Reichweite, Ladeleistung und Verbrauch setzen.

Renault und General Motors rutschen dagegen ab: Während Renault trotz Einführung des verbrauchsarmen Dacia Spring Electric (mittlerweile nicht mehr bestellbar) um 6 Plätze auf Rang 11 zurückfällt, kommt der US-Konzern General Motors trotz einer unbefriedigenden Innovationsperformance im Kalenderjahr 2021 mit knapp 44 Innovationspunkten noch auf Rang 10 (Vorjahr: 6). Konzerninterne Verbesserungen von Reichweite und Stromverbrauch durch den Chevrolet Bolt EUV, Menlo EV und den Buick Velite 6 EV bewahren die Amerikaner vor einem schlimmeren Abstieg. Der Renault Allianzpartner Nissan, im Jahr 2015 noch auf Platz 3 der innovationsstärksten BEV-Hersteller, kommt nur noch auf Rang 17.

Als Nachzügler der reinen Elektromobilität bleiben etablierte Automobilherstellern wie Tata (JLR), Ford, Mazda sowie Toyota und Honda. Dagegen entwickeln automobile Newcomer wie Rivian, Lucid, Nio, GAC oder Xpeng mit ihren Neuerungen trotz weniger Serienfahrzeuge im Markt bereits eine hohe Innovationsstärke. So gelang es dem US-amerikanischen Start-Up Lucid Motors mit dem Lucid Air (Dream Edition) ein Fahrzeug auf die Straße zu bringen, das mit einer gelisteten EPA-Reichweite von umgerechnet 837 km und einer Batteriekapazität jenseits der 100 kWh selbst Flaggschiffe wie einen Mercedes-Benz EQS (770 km WLTP) übertrifft. Das von Amazon unterstützte Unternehmen Rivian schafft es sogar, mit R1T und dem R1S zwei neue Fahrzeuge parallel zu launchen, die ebenfalls Bestwerte in ihren Segmenten erreichen. Vor diesem Hintergrund fällt der Aufholbedarf von traditionellen Automobilgiganten wie Toyota oder Honda mit 5 respektive 3 IP umso stärker ins Gewicht.

Studienleiter Stefan Bratzel: „Der Elektromobilität wächst in allen großen Automobilregionen weit überdurchschnittlich zum Gesamtmarkt. Auch im laufenden Jahr 2022 werden hohe Zuwächse erwartet. Es zeigt sich, dass die innovationsstarken Automobilhersteller im Bereich batterieelektrischer Fahrzeuge auch zu den Marktführern der E-Mobilität zählen. Das gilt nicht nur für Tesla, sondern etwa auch für chinesische Automobilhersteller. Mit dem Zeitalter der Elektromobilität verändert sich dabei zunehmend die angestammte Branchenstruktur und Rangordnung der Automobilhersteller. Auch hier gilt: Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben.“

Analog zur Innovationstätigkeit im Bereich der Elektromobilität rechnet das Center of Automotive Management für das Kalenderjahr 2022 abermals mit einer deutlichen Steigerung der globalen BEV-Absatzzahlen. Auf Basis des kontinuierlich steigenden Fahrzeugangebots sowie zunehmender Produktionskapazitäten von batterieelektrischen Fahrzeugen wird im Vergleich zum Vorjahr eine Steigerung um rund 50 Prozent von 4,6 Millionen auf über 6,7 Millionen BEVs prognostiziert. Die in Abb. 2 ausgewählten Automobilhersteller dürften mit insgesamt über 5 Millionen verkauften BEVs den Löwenanteil zu diesem Ergebnis beisteuern.

Abbildung 2: BEV-Absatz ausgewählter Automobilhersteller 2021 (inkl. Prognose 2022)

Quelle: CAM.    Anmerkungen: * SAIC Motor inkl. SAIC-GM-Wuling (SGMW) ** Stellantis BEV-Absatz 2021 geschätzt.

Der größte BEV-Absatz wird voraussichtlich, wie in den Vorjahren, vom US-Elektroautobauer Tesla mit über 1,3 Millionen verkauften Fahrzeugen erwartet. Die Absatzprognose stützt sich auf den erneuten Auslieferungsrekord im 1. Quartal 2022 mit über 310.000 Einheiten und berücksichtigt insbesondere den geplanten Produktionshochlauf der Gigafactories in Texas, USA sowie Grünheide in Deutschland. Insgesamt ist zu erwarten, dass weitere relevante Player wie SAIC, Volkswagen oder BYD im Zuge ihrer Elektrifizierungsstrategie schrittweise zum globalen Marktführer Tesla aufschließen werden und dabei der Meilenstein von über 500.000 verkauften Elektrofahrzeugen innerhalb eines Jahres immer öfter überboten wird.

Die deutschen Premiumhersteller BMW und Mercedes-Benz liegen mit ihren aktuellen BEV-Absätzen zwar analog zur kumulierten Innovationsstärke mit rund 100.000 Fahrzeugen immer noch eher im Mittelfeld, allerdings wird im Rahmen der Ausdehnung des Modellangebots für das Kalenderjahr 2022 eine Verdopplung auf circa 200.000 Einheiten erwartet. Während die Automotive Start-Ups Xiaopeng und Nio zeitversetzt zum Branchenprimus Tesla ihre Produktion und Absätze kontinuierlich hochfahren, liegen etablierte Hersteller wie Ford oder Toyota aktuell noch weit zurück. Strategische Neuaufstellungen wie beim US-Autobauer dürften sich erst in den kommenden Jahren vollends auswirken.


Anhang: Bewertung der Innovationen im Bereich Elektromobilität

Quelle: CAM

Über das CAM:

Das Center of Automotive Management (CAM) ist ein unabhängiges, wissenschaftliches Institut für empirische Automobil- und Mobilitätsforschung sowie für strategische Beratung an der Fachhochschule der Wirtschaft (FHDW) in Bergisch Gladbach. Seine Kunden unterstützt das Auto-Institut auf Basis umfangreicher Datenbanken, insbesondere zu fahrzeugtechnischen Innovationen der globalen Automobilindustrie sowie zur Markt- und Finanz-Performance von Automobilherstellern und Automobilzulieferunternehmen. Mittels eines fundierten Branchen-Know-hows und intimer Marktkenntnisse erarbeitet das Auto-Institut individuelle Marktforschungskonzepte und praxisorientierte Lösungen für seine Kunden aus der Automobil- und Mobilitätswirtschaft.


Center of Automotive Management (CAM)

Prof. Dr. Stefan Bratzel

An der Gohrsmühle 25

51465 Bergisch Gladbach

Tel.: +49 (0) 22 02 / 28577-0

Mobil: +49 (0) 174 / 9 73 17 78

Fax: +49 (0) 22 02 / 28577-28

E-Mail: stefan.bratzel@auto-institut.de

Web: www.auto-institut.de

Export gebrauchter Elektrofahrzeuge.

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Ein erheblicher Teil der Neuzulassungen von Elektrofahrzeugen (BEV) findet sich nicht im Fahrzeugbestand in Deutschland wieder. Während zwischen Januar und September 236.695 reine Elektrofahrzeuge neu zugelassen wurden, erhöhte sich die Elektroflotte (BEV) in Deutschland nur um 207.435 Fahrzeuge (87,6%). Entsprechend fehlen rund 29.260 Elektro-Pkw bzw. rund 12,4 Prozent der neu zugelassenen Pkw im Bestand (Abb. 1).

Es besteht der Verdacht, dass bei einem Teil der Pkw-Neuzulassungen von reinen Elektrofahrzeugen zwar die Förderprämien bzw. der BAFA-Umweltbonus von 9.000 bzw. 7.500 Euro eingestrichen wird, jedoch die Fahrzeuge nach wenigen Monaten als junge Gebrauchtwagen ins Ausland weiterverkauft werden.  Das ist legal, da nach den BAFA-Regelungen nur eine Mindesthaltedauer von 6 Monaten eingehalten werden muss, um Umweltbonus zu erhalten.

Abbildung 1: Neuzulassungen von Elektrofahrzeugen (BEV) und Pkw-Bestandsveränderung in Deutschland (Jan-Sept. 2021)

Quelle: KBA, CAM

Stichproben bei einzelnen Automobilherstellern zeigen, dass die Diskrepanz zwischen Neuzulassungen und Fahrzeugbestandszuwachs bei manchen Modellen noch eklatanter ist. Tesla realisierte in den ersten neun Monaten des Jahres 2021 rund 26.000 Neuzulassungen in Deutschland. Rund 4.800 Pkw bzw. 18,5 Prozent tauchen jedoch später im deutschen Fahrzeugbestand nicht mehr auf. Bei BMW beträgt die Differenz sogar 20,6 Prozent. Hyundai und VW liegen mit 11,9 bzw. 11,0 Prozent leicht unter dem Durchschnitt. Aber auch beim Marktführer VW gehen fast 6.000 Elektrofahrzeuge dem deutschen Fahrzeugbestand verloren (Abb. 2).

Der Wiederverkauf ins Ausland lohnt sich trotz des Wertverlusts aufgrund der Höhe der Förderungen und der geringen Mindesthaltedauer. So haben sich einige Händler darauf spezialisiert gebrauchte Elektrofahrzeuge nach 6 Monaten ins Ausland mit Gewinn weiterzuverkaufen. In Dänemark entfällt etwa für gebrauchte Elektrofahrzeuge bei einer Fahrleistung von mehr als 6.000 km die Luxussteuer bei der Zulassung. Das schafft eine hohe Nachfrage und hohe Preise für junge gebrauchte Elektrofahrzeuge.

Abbildung 2: Anteil des Pkw-Flottenverlustes bei Elektrofahrzeugen (BEV) in Deutschland bei ausgewählten Automobilherstellern (Jan-Sept. 2021)

Quelle: KBA, CAM

Entsprechend führt die hohe BAFA-Umweltprämie zu unerwünschten Nebenwirkungen, da diese häufig nicht im deutschen Fahrzeugbestand verbleiben. Im Gesamtjahr 2021 gingen für die Kaufprämie Förderanträge für Anschaffung 625.260 E-Fahrzeugen beim Bafa ein, wofür der Staat die Rekordsumme von 3,1 Milliarden Euro bereitstellte.

Durch die Steuertricks subventioniert der deutsche Staat damit die Elektromobilität im Ausland. Nach konservativen Schätzungen des CAM dürften allein im Jahr 2021 bis zu 240 Millionen Euro an staatliche Fördergelder für reine Elektrofahrzeuge nicht zweckgemäß verwendet werden. Inklusive des durch die Automobilhersteller eingebrachten Teils der Anschaffungsförderprämie werden Fahrzeuge, die als junge Gebrauchtwagen ins Ausland exportiert werden, mit rund 360 Millionen Euro subventioniert.

Hierzu Stefan Bratzel: „Die derzeitigen Förderkulissen der Elektromobilität führen entsprechend zu unerwünschten Nebeneffekten und erheblichen Marktverzerrungen. Der Gesetzgeber sollte zeitnah entsprechende Anpassungen der Umweltprämie vornehmen. Möglich wäre etwa die Erhöhung der Mindesthaltedauer der Elektrofahrzeuge von 6 Monaten auf 2 bis 3 Jahre. Darüber hinaus sollte längerfristig statt der Anschaffung eher die Nutzung von Elektrofahrzeugen begünstigt werden. Denkbar wären z.B.  kostenfreie Kontingente für das Laden der E-Fahrzeuge in den ersten 3 Jahren.“

Grundsätzlich besteht auch bei Förderung von Plug-in-Hybriden (PHEV) dringender Anpassungsbedarf. PHEVs werden überwiegend von gewerblichen Kunden als Dienstwagen angeschafft, u.a. aufgrund des um die Hälfte reduzierten geldwerten Vorteils. Häufig werden die PHEVs dann jedoch nicht regelmäßig an der Steckdose geladen, sondern überwiegend mit dem Verbrennungsmotor gefahren, wodurch ähnliche CO2-Emissionen entstehen wie bei Benzinfahrzeugen. Eine Förderung sollte sich künftig nicht am Normverbrauch, sondern an Realverbrauch orientieren.

E-Mobilität in Deutschland 2021

  • Das Jahr 2021 wird mit einem Rekord in Deutschland von rund 350.000 Pkw-Neuzulassungen für reine Elektrofahrzeuge (BEV) enden; für das Jahr 2022 wird mit weiterem Wachstum der BEV- Neuzulassungen auf 450.000 Pkw gerechnet
  • Marktführer von reinen Elektrofahrzeugen ist die Marke VW; meist verkauftes Modell ist das Tesla Model 3; große Unterschiede zwischen Automobilherstellern bei der Elektroquote
  • Die Gesamtzulassungen sind im Deutschland im Jahr 2021 mit rund 2,65 Mio. Pkw so niedrig wie zuletzt im Jahr 1985.

In Deutschland werden im Gesamtjahr 2021 rund 350.000 Neuzulassungen von reinen Elektrofahrzeu- gen (BEV) realisiert werden (+80%). Dies entspricht fast einer Verdopplung des Marktanteils von 6,7 auf 13 Prozent. Nach 11 Monaten liegen die BEV-Neuzulassungen bei 307.000 Fahrzeugen (Marktanteil 12,8%). Im November 2021 wurde mit über 40.000 Neuzulassungen ein Spitzenwert beim Marktanteil von reinen E-Fahrzeugen von 20,3 Prozent erreicht, was einer Verdopplung zum Vorjahresmonat dar- stellt. Der BEV-Marktanteil hat sich nach der Erhöhung der Elektroprämien von 3,7 Prozent im Juni 2020 fast kontinuierlich erhöht (vgl. Abb. 1). Treiber ist neben der Förderung auch die zunehmende Verfügbarkeit von entsprechenden Modellangeboten der Automobilhersteller. Das zeigen die neues- ten Auswertungen des „Electromobility Report 2021“ des Center of Automotive Management (CAM) in Bergisch Gladbach, indem die Markt-, Absatz- und Innovationstrends der E-Mobilität regelmäßig bilanziert werden.Deutschland wird im Jahr 2021 nach China und den USA der drittgrößte Einzelmarkt für reine Elektro- fahrzeuge. In China wird für das Gesamtjahr mit rund 2,7 Mio. Elektro-PKWs gerechnet. Bis Ende No- vember wurden bereits 2,3 Mio. BEVs verkauft, was einem Marktanteil von 12 Prozent entspricht. Für die USA schätzt das CAM die BEV-Absätze im Gesamtjahr auf rund 440.000 Pkw.

Marktführer bei reinen Elektrofahrzeugen in Deutschland ist die Marke VW gefolgt von Tesla, Renault, Hyundai und Smart. Von Januar bis November 2021 setzte VW rund 64.000 Pkw ab, während Tesla auf 33.000, Renault auf 26.000 und Hyundai auf 24.000 Elektro-Pkw kommt.

  • Bei Volkswagen ist der VW Up mit 25.454 Fahrzeugen noch vor dem ID3 (25.201) und dem ID4(11.384) das meistverkaufte Modell.
  • Bei Tesla dominiert mit 29.166 Fahrzeugen das Model 3, das gleichzeitig das meistverkaufte Elekt-rofahrzeug darstellt. Das Model Y von Tesla liegt bereits bei einem Absatz von 3.834 Fahrzeugen.
  • Renault kommt mit dem Zoe auf 20.165 Fahrzeuge und dem Twingo auf 6.036 Pkw.
  • Bei Hyundai verkauft sich der Kona vor dem Ioniq5 am besten mit 16.069 bzw. 5.825 Pkw.

Abbildung 1: Neuzulassungen von Elektrofahrzeugen (BEV) in Deutschland 2020/2021 YTD

Quelle: KBA, CAM Electromobility Report 2021; Dez 2021=CAM Prognose

Die Bedeutung von reinen Elektrofahrzeugen für den Gesamtabsatz in Deutschland differiert zwischen Automobilherstellern erheblich. Neben den reinen Elektrofahrzeugherstellern wie Tesla, Smart oder Polestar liegt bei einigen Marken der Elektroanteil an den Neuzulassungen weit über dem Durchschnitt von 12,8 Prozent. Bei Renault und Hyundai machen BEVs bereits 28 bzw. 24,7 Prozent ihres Gesamt- absatzes in Deutschland aus, und auch bei Peugeot und Mini liegt die Elektroquote deutlich über 20 Prozent. Signifikant über dem BEV-Marktdurchschnitt liegen auch VW, Fiat, Kia sowie Nissan und Honda. Bei Porsche ist bereits fast jeder sechste Fahrzeugverkauf (17,4%) ein reines Elektroauto (Taycan) (vgl. Abbildung 2). Hersteller, die bereits ein attraktives BEV-Portfolio aufgebaut haben, können damit von einem starken Nachfragewachstum in Deutschland profitieren.

Demgegenüber ist bei vielen Herstellern der (reine) Elektroanteil an den Neuzulassungen noch gering. Dazu zählen insbesondere die deutschen Premiumhersteller BMW (6,8%), Audi (7,5%) und Mercedes (5,2%), bei denen die Verkäufe der Plug-in-Hybride (PHEVs) die BEVs um mehr als das Doppelte (BMW, Audi) bzw. Fünffache (Mercedes) überschreiten. Niedrige BEV-Anteile weisen auch Volumenmarken wie Seat (4,1%), Volvo (2,6%) oder etwa Ford (1,9%) auf, die wiederum ein Vielfaches an PHEVs abset- zen. Mazda und der Low-Cost Spezialist Dacia haben keine PHEV-Modelle im Angebot, die BEV-Ver- käufe von Einzelmodellen wie des MX-30 oder des Modells Spring summieren sich auf 8,7 bzw. 6,3 Prozent ihrer Neuzulassungen.

Beim japanischen Weltmarktführer Toyota spielt die reine Elektromobilität praktisch noch keine Rolle: Nur 45 Elektrofahrzeuge der Marke Toyota bzw. 41 Lexus wurden bislang im Jahr 2021 in Deutschland zugelassen, ihre BEV-Quote ist entsprechend vernachlässigbar. Selbst der PHEV-Anteil ist mit 3,6 Pro- zent sehr niedrig. Allerdings kündigte Toyota vor kurzem an, 30 BEV-Modelle bis zum Jahr 2030 anzu- bieten, was einem Strategiewechsel gleichkommt.

Abbildung 2: Absatz von Elektrofahrzeugen (BEV) und Anteil am Gesamtabsatz der Automobilhersteller (Marken)

Quelle: CAM
Hierzu Stefan Bratzel: „Deutschland positioniert sich immer stärker als Elektrofahrzeugmarkt. Derzeit liegen die Neuzulassungen von reinen Elektrofahrzeugen nur leicht vor den Plug-in-Hybriden, die sich im Gesamtjahr auf rund 330.000 Neuzulassungen summieren werden. Zusammengenommen werden damit rund 680.000 Elektro-Pkw neu auf die Straße kommen, wodurch Deutschland nach dieser Zähl- weise im weltweiten Vergleich sogar der zweitgrößte Einzelmarkt der Elektromobilität ist.“

Quelle: CAM
Hierzu Stefan Bratzel: „Deutschland positioniert sich immer stärker als Elektrofahrzeugmarkt. Derzeit liegen die Neuzulassungen von reinen Elektrofahrzeugen nur leicht vor den Plug-in-Hybriden, die sich im Gesamtjahr auf rund 330.000 Neuzulassungen summieren werden. Zusammengenommen werden damit rund 680.000 Elektro-Pkw neu auf die Straße kommen, wodurch Deutschland nach dieser Zähl- weise im weltweiten Vergleich sogar der zweitgrößte Einzelmarkt der Elektromobilität ist.“

Abbildung 2: Absatz von Elektrofahrzeugen (BEV) und Anteil am Gesamtabsatz der Automobilhersteller (Marken)

Quelle: CAM

Hierzu Stefan Bratzel: „Deutschland positioniert sich immer stärker als Elektrofahrzeugmarkt. Derzeit liegen die Neuzulassungen von reinen Elektrofahrzeugen nur leicht vor den Plug-in-Hybriden, die sich im Gesamtjahr auf rund 330.000 Neuzulassungen summieren werden. Zusammengenommen werden damit rund 680.000 Elektro-Pkw neu auf die Straße kommen, wodurch Deutschland nach dieser Zähl- weise im weltweiten Vergleich sogar der zweitgrößte Einzelmarkt der Elektromobilität ist.“

Die Verlängerung der Förderung wird auch im Jahr 2022 die Nachfrage beflügeln. Das CAM erwartet für 2022 Neuzulassungen von rund 450.000 BEV und 400.000 PHEV. Eine große Herausforderung bleibt die Ladeinfrastruktur, die die Akzeptanz von E-Fahrzeugen und den künftigen Markthochlauf bremsen könnte.

Insgesamt werden in Deutschland im Jahr 2021 aufgrund der Chip-Krise jedoch nur 2,65 Mio. Pkw neu zugelassen werden (-9,2%). Die Gesamtzulassungen sind damit so niedrig wie zuletzt im Jahr 1985. Für das Jahr 2022 wird mit einer Verbesserung der Teileversorgung und einer deutlichen Belebung des Gesamtmarktes auf 3,25 Mio. gerechnet.

For more information: https://auto-institut.de/e-mobility/

Kontakt

Center of Automotive Management (CAM) Prof. Dr. Stefan Bratzel
Tel.: (02202) 28 57 70
E-Mail: stefan.bratzel@auto-institut.de www.auto-institut.de

Electric Car MARKET & INNOVATION Report 2021

  • Aktuelle Branchen-Studie des Center of Automotive Management in Kooperation mit der internationalen Data & Analytics Group YouGov zu E-Mobilität, Markttrends sowie der Innovationsstärke von 25 international agierenden Automobilherstellern zeigt hohe Korrelation mit der Wahrnehmung von Verbrauchern in Europa
  • Tesla sowohl bei Innovationsstärke als auch bei der Konsumenten-Perzeption mit deutlichem Wettbewerbsvorsprung – Deutsche Autobauer dominieren Top 10

Der US-amerikanische Elektro-Autobauer Tesla kann sich nicht nur mit deutlichem Abstand als Innovationsführer im Bereich der Elektromobilität durchsetzen (178 Indexpunkte in der Innovationsstärke), sondern wird auch von den europäischen Verbrauchern (in Deutschland, Italien, Frankreich, Großbritannien und Spanien), als stärkste EV-Marke wahrgenommen, mit ebenso deutlichem Abstand. In der aktuellen Studie „Electric Car Market & Innovation Report 2021“ von YouGov und dem Center of Automotive Management (CAM) wurde das Ranking der „realen Innovationsstärke“ der Elektroautomobilhersteller mit der „Innovationswahrnehmung“ durch die Konsumenten in Europa abgeglichen. Dazu mussten die Konsumenten die verschiedenen Automobilmarken im Hinblick auf die Innovativität im Bereich E-Mobilität bewerten.

Die BEV- und PHEV-Top 5 der innovationsstärksten Automobilmarken

Die durch das CAM berechnete Innovationsstärke im Technologiefeld der Elektromobilität (EV), bestehend aus Elektro-PKWs (BEV) und Plug-In-Hybriden (PHEV), umfasst die drei Innovationsfelder Reichweite, Stromverbrauch und Ladeleistung, kumuliert in einem Indexwert.

Tesla, mit einer Innovationsstärke von 178 Indexpunkten, ist Branchenprimus im Bereich Elektro-PKWs und führt mit großem Abstand vor der chinesischen Marke BYD (59 Punkte). Auf Rang 3 und 4 im Innovationsstärke-Ranking folgen die Volkswagen-Marken Porsche (53 Punkte) und Audi (49 Punkte). Auf Rang 5 landet BMW mit 42 Punkten.

Das Ranking der innovationsstärksten Plug-In-Hybride wird wiederum von deutschen Marken angeführt: auf Rang 1 von BMW mit 69 Indexpunkten, auf Rang 2 von Mercedes mit 54 Punkten und auf Rang 3 von Audi mit 45 Punkten. Die chinesische Marke BYD erreicht Rang 4 mit 33 Punkten und Ford Rang 5 mit 27,2 Punkten.

Die Wahrnehmung der Innovationsstärke durch europäische Verbraucher

YouGov-Daten zeigen einen deutlichen Zusammenhang zwischen der Innovationsstärke von Marken im EV-Bereich, also sowohl BEV also auch PHEV, und der entsprechenden Wahrnehmung unter Verbrauchern in den untersuchten Ländern (r = 0,79). Die Verbraucher nehmen also innovationsstarke Auto-Marken auch als solche wahr. Die Daten zeigen auch, dass die Einschätzung der Innovationsstärke unter den Verbrauchern von der erfolgreichen Markenkommunikation profitiert.

Im Perzeptions-Ranking erklimmt Tesla, wie oben erwähnt, Rang 1. Toyota landet bei der Verbraucherwahrnehmung der Innovationsstärke auf Rang 2, liegt im Bereich der tatsächlich gemessenen EV-Innovationen aber eher im Mittelfeld. Erfolgreich in der Vermarktung und demnach in der Verbraucherwahrnehmung ist auch Polestar: Trotz des beschränkten Angebots und des Mangels an EV-Innovationsstärke (Platz 25 im Innovations-Ranking) nehmen die Befragten Polestar als durchaus stark im Bereich der E-Mobilität wahr: Die Marke erklimmt Rang 3. BMW (Rang 4 im Perzeptionsranking), VW (Rang 5) und Mercedes (Rang 6) und AUDI (Rang 8) als deutsche Automobilmarken gelten ebenso als innovations-führend unter Verbrauchern.


Prof. Dr. Stefan Bratzel: „Für den Erfolg der Automobilhersteller beim Hochlauf der E-Mobilität besitzt die Innovationsstärke eine überragende Bedeutung. Sie wird in der Transformationsphase der Branche zu einer Überlebensbedingung, da die etablierten Hersteller zunehmend von Newcomern herausgefordert werden. Bereits jetzt gibt es markante Kompetenz- und Innovationsunterschiede und ein mangelndes Verständnis der Kundenwünsche. Manche Automobilhersteller zeigen noch auffallend reaktive Innovationsmuster, bei denen die bisherigen Kundenanforderungen des Verbrenners lediglich auf Elektrofahrzeuge übertragen werden. Künftig werden Hersteller nur dann erfolgreich sein, wenn sie das gesamte Ökosystem der Elektromobilität im Blick haben und mit Innovationen neue Begehrlichkeiten und einen erweiterten Kundennutzen realisieren. Je besser es den Automobilherstellern gelingt, nicht nur die Mindesterwartungen zu befriedigen, sondern auch die latenten Wünsche der Kunden zu erfüllen, desto erfolgreicher werden sie sein.“


Sven Runge, Research Solutions Partner (YouGov): „In Deutschland wird einzig Tesla sehr klar mit E-Mobilität in Verbindung gebracht, alle weiteren Hersteller folgen mit enormem Abstand. Tesla überzeugt aus Konsumentensicht in allen entscheidenden Dimensionen für E-Mobilität: Innovationsfähigkeit, Erfahrung und Dominanz. Obwohl sich Volkswagen zumindest in Deutschland hinter Tesla einordnet, kann auch hier noch keine klare Positionierung aus Konsumentensicht hinsichtlich E-Mobilität erkannt werden. Gleiches gilt für Marken wie Mercedes-Benz, BMW, Audi oder auch Hyundai.“


Über die Studie:

Die aktuelle Studie zu den Markt- und Innovationstrends der Elektromobilität ist der Auftakt eines Gemeinschaftsprojekts der internationalen Data & Analytics Group YouGov und des Center of Automotive Management (CAM), das die Elektromobilitätserkenntnisse des CAM mit der Befragungs- und Konsumentenexpertise von YouGov verknüpft. Ziel der Studienreihe ist es zum einen, die aktuellen Markt- und Absatzentwicklungen der Elektromobilität zu bilanzieren und mit der Konsumentenperspektive zu beleuchten. Zusätzlich werden die Technologietrends und Innovationsleistungen der Automobilhersteller im Bereich der Elektromobilität analysiert und den Perzeptionen der Konsumenten gegenübergestellt.

Die Studie wurde u.a. auf Basis von YouGovs Connected-Data-Forschungslösungen, darunter der tagesaktuelle bevölkerungsrepräsentative Markenmonitor YouGov BrandIndex sowie das Zielgruppen-Analyse-Tool YouGov Profiles, durchgeführt. Die Kombination der Forschungslösungen ermöglicht es, durch einheitlich und kontinuierlich erhobene Verbraucherdaten, die Wahrnehmung von Marken, die Einstellungen und das Verhalten granularer Zielgruppen sowie die Erwartungen an diese, hochdetailliert national und international zu vergleichen. Zusammen mit den AutomotiveINNOVATIONS und Mobility Services Datenbanken des CAM können durch die Kooperation erhebliche Mehrwerte für die sich fundamental wandelnde Automobilbranche generiert werden.

Der vollständige „Electric Car Market & Innovation Report 2021“ (in deutscher Sprache) kann kostenfrei unter der Angabe von Kontaktdaten hier heruntergeladen werden.

Über das CAM:

Das Center of Automotive Management (CAM) ist ein unabhängiges, wissenschaftliches Institut für empirische Automobil- und Mobilitätsforschung sowie für strategische Beratung an der Fachhochschule der Wirtschaft (FHDW) in Bergisch Gladbach. Seine Kunden unterstützt das Auto-Institut auf Basis umfangreicher Datenbanken, insbesondere zu fahrzeugtechnischen Innovationen der globalen Automobilindustrie sowie zur Markt- und Finanz-Performance von Automobilherstellern und Automobilzulieferunternehmen.

Weitere Informationen finden Sie unter: auto-institut.de

Über YouGov:

YouGov ist eine internationale Data and Analytics Group mit Hauptsitz in London. Unser datenbasiertes Angebot unterstützt und optimiert ein breites Spektrum an Marketingaktivitäten für unsere Kunden, zu denen Medieninhaber, Marken und Mediaagenturen gehören. Wir arbeiten mit einigen der bekanntesten Marken der Welt zusammen. YouGov ist Vorreiter in der Marktforschungsindustrie und hat als Erster die Methode „Multilevel Regression with Poststratification (MRP)“ für präzise Prognosen auf granularer Ebene eingesetzt. Laut Pew Research übertrifft die Genauigkeit unser Daten regelmäßig die von Wettbewerbern.

YouGov hat ein eigenes Panel mit mehr als 17 Millionen registrierten Mitgliedern in mehr als 55 Märkten und unterhält Niederlassungen im Vereinigten Königreich, Europa, Nord- und Südamerika, im Nahen Osten, Indien und im asiatisch-pazifischen Raum. Damit verfügt YouGov über eines der größten Marktforschungsnetzwerke der Welt. Weitere Informationen finden Sie unter yougov.de

AutomotiveINNOVATIONS Report 2021 jetzt vorbestellbar!

Der AutomotiveINNOVATIONS Report 2021 ist ab sofort vorbestellbar!

Der AutomotiveINNOVATIONS Report 2021 identifiziert auf Basis von knapp 650 kategorisierten und einzeln bewerteten, fahrzeugtechnischen Neuerungen des Jahres 2020/21 die Zukunftstrends von 30 Automobilkonzernen und innovativen Startups mit ca. 80 Marken u.a. aus Europa, Japan, den USA und China.

Die Studie gliedert sich in zwei wesentliche Teile:

1) Ausführliche Erläuterungen basierend auf Charts zu den Technologie-Trends
aus den Bereichen Alternative Antriebe und Elektromobilität, Autonomes Fahren
und Sicherheit, Interface und Vernetzung.

2) Innovationsprofile der wichtigsten Hersteller und Zulieferer
sowie Ranglisten der innovationsstärksten Autokonzerne, Marken und Modellen.

Der Report erscheint voraussichtlich im August 2021. Weitere Informationen finden Sie unter: https://auto-institut.de/automotiveinnovations/

Electromobility Report 2021: Update Europa

Szenarien des Markthochlaufs für das Jahr 2030

  • Hohe Absatzdynamik der Elektromobilität in Europa und in Deutschland im Jahr 2020 und 2021
  • Für das Jahr 2030 kann der Neuzulassungsanteil von Elektrofahrzeugen (EVs) in Europa unter günstigen Rahmenbedingungen im „Schnellen Szenario“ auf bis zu 90 Prozent steigen. Im Moderaten Szenario“ wird von einem EV-Anteil von 75 Prozent und im „Langsamen Szenario“ wird von einem EV-Anteil von 50 Prozent ausgegangen.
  • Zentrale Treiber sind die Regulations- und Förderkulissen (insbes. die Klimaschutzziele), die Batteriepreisentwicklung und vor allem die Dichte und Qualität der Ladeinfrastruktur.

Die globale Marktdynamik der Elektromobilität hat sich im Jahr 2020 vor dem Hintergrund veränderter Regulationskulissen und verschärfter Klimaschutzziele erheblich beschleunigt. Die E-Mobilität steigt dabei entgegen dem Corona-bedingten rückläufigen Gesamtmarkttrend. Im Jahr 2020 wurden in Europa (EU+EFTA+UK) insgesamt 11,9 Mio. Pkw neu zugelassen. Das entspricht einem Rückgang von rund 24 Prozent im Vergleich zum Jahr 2019. Im Gegensatz dazu ist der Elektrofahrzeugabsatz (BEV/PHEV) auf dem europäischen Markt um knapp 144 Prozent auf ein Niveau von etwa 1,3 Mio. Fahrzeugen gestiegen. Die EVs (BEV+PHEV) haben im Jahr 2020 einen Neuzulassungsanteil von knapp 11 Prozent. Rund 6 Prozent entfallen auf die BEVs und etwa 5 Prozent auf die PHEVs. Im ersten Halbjahr 2021 beschleunigte sich dieser Trend mit einem EV-Neuzulassungsanteil von rund 17 Prozent weiter. In Deutschland liegt der Marktanteil von E-Fahrzeugen nach sechs Monaten des Jahres 2021 nunmehr bei 22,5 Prozent.

Für das Jahr 2030 ist vor dem Hintergrund verschärfter Klimaschutzregeln und bereits erlassener Zulassungsverbote für Verbrenner in einigen Ländern mit einer weiteren deutlichen Erhöhung des globalen EV-Marktanteils zu rechnen. Zur Abschätzung des EV-Marktes in Europa wurden drei Szenarien entwickelt, die sich im Hinblick auf die Geschwindigkeit des Markthochlaufs unterscheiden.

Im „Schnellen Szenario“, das einen sehr dynamischen EV-Markthochlauf modelliert, steigt der EV-Marktanteil in Europa im Jahr 2030 auf 90 Prozent. Rund 81 Prozent der gesamten europäischen Pkw-Neuzulassungen entfallen auf BEV, knapp 9 Prozent wären Plug-In-Hybride.  Für den Gesamtmarkt in Europa wird für das Jahr 2030 – in allen Szenarien – von 15,5 Mio. der Neuzulassungen im Jahr 2030 ausgegangen. Durch den EV-Marktanteil von 90 Prozent resultiert somit ein absoluter Absatz von etwa 14 Mio. elektrischen Fahrzeugen (EVs), die sich aus 12,6 Mio. batterieelektrischen und 1,4 Mio. Plug-In-Hybriden zusammensetzen.

Diese Entwicklungen sind vor allem den ambitionierten regulatorischen Vorgaben (CO2-Flottengesetzgebung), stark sinkender Batteriepreise sowie der sehr gut ausgebauten Ladeinfrastruktur geschuldet. Daraus resultiert, dass sich das BEV-/PHEV-Verhältnis unter den EV in deutlich in Richtung der nachhaltigeren und kostengünstigeren batterieelektrischen Fahrzeuge entwickelt. Demzufolge liegt das BEV-/PHEV-Verhältnis unter den EVs in diesem Szenario bei 90:10 zugunsten der BEV.

Weitere Information zur Studie: https://auto-institut.de/e-mobility/