Performance-Vergleich von 13 globalen AutomobilherstellernAutomobilindustrie vor Konsolidierungswelle

  • Konsolidierungswelle steht bevor: Die durchschnittliche EBIT-Marge von 13 globalen Automobilherstellern sinkt im ersten Halbjahr 2025 auf nur noch 4,3% (2024: 7,5%). Die operativen Gewinne der Hersteller fallen gesamthaft um über 40%. Die höchsten Gewinne und Profitmargen kann Toyota verbuchen.
  • Im ersten Halbjahr 2025 bleibt Toyota mit deutlichem Abstand der größte Automobilhersteller weltweit, gefolgt von Volkswagen und Hyundai. Zu den Gewinnern zählen GM und insbesondere der chinesische Hersteller BYD, der mit kräftigen Zuwächsen seine Position unter den Top-Herstellern weiter ausbaut.

Die globale Automobilindustrie steht vor einer breiten Konsolidierungswelle, die auch etablierte Unternehmen unter erheblichen Transformationsdruck setzt. Wichtige Indikatoren sind die insgesamt rückläufigen Gewinne und Profitmargen von 13 globalen Automobilherstellern im ersten Halbjahr 2025. Die branchenweite EBIT-Marge sinkt auf nur noch 4,3% im Vergleich zu 7,5% des Vorjahres. Die kumulierten operativen Gewinne brechen um 42,6% ein. Die globalen Absatzzahlen und Umsätze der betrachteten OEMs stagnieren im Mittel der Konzerne. Allerdings zeichnen sich Gewinner und Verlierer ab. Der chinesische Automobilkonzern BYD verankert sich fest unter den absatzstärksten Herstellern weltweit. Mit einer Absatzsteigerung von über 500.000 Fahrzeugen hat das Unternehmen seinen Platz in den Top-10 gesichert. Dabei überzeugt BYD nicht nur durch Wachstum, sondern auch durch Profitabilität – mit leicht überdurchschnittlichen Gewinnmargen im Vergleich zu den betrachteten Herstellern. Viele etablierte Automobilhersteller haben mit sinkenden Profiten zu kämpfen, während sich bei einigen Unternehmen wie Stellantis und Nissan die finanzielle Lage zuspitzt. Das sind die zentralen Erkenntnisse einer aktuellen Studie des Center of Automotive Management (CAM).

Globale Absatztrends der Automobilhersteller

Mit deutlichem Abstand bleibt Toyota der absatzstärkste globale Automobilhersteller. Im ersten Halbjahr 2025 setzte der Konzern 4,8 Millionen Pkw ab und liegt damit klar vor Volkswagen mit 4,3 Millionen Fahrzeugen sowie der Hyundai Group mit 3,7 Millionen. Dahinter folgen GM mit 3,0 Millionen und Stellantis mit 2,8 Millionen Fahrzeugen.

Von den 13 betrachteten Herstellern verzeichnen sieben rückläufige Verkäufe. Besonders deutlich sind die Rückgänge bei Tesla (0,7 Mio. / −0,1), Honda (1,7 Mio. / −0,2) und Mercedes (0,9 Mio. / −0,1). Auch Stellantis (2,8 Mio. / −0,2) und Nissan (1,6 Mio. / −0,1) müssen Einbußen hinnehmen. Nahezu stabil bleiben dagegen Ford mit 2,2 Millionen Fahrzeugen sowie BMW und Renault mit jeweils 1,2 Millionen.

Ein klarer Gewinner ist BYD: Das Unternehmen steigert seinen Absatz um 0,5 Millionen Fahrzeuge auf insgesamt 2,1 Millionen und verankert sich damit fest unter den absatzstärksten Automobilkonzernen. Positive Entwicklungen zeigen außerdem GM mit einem Plus von 0,2 Millionen, die Hyundai Group (+0,1 Mio.), Volkswagen (+0,1 Mio.) sowie Toyota (+0,1 Mio.) (vgl. Abb. 1).

Abbildung 1: Fahrzeugauslieferungen globaler Automobilhersteller in Millionen Einheiten (H1 2025–2024)

EBIT-Trends und Profitmargen von globalen Automobilherstellern

Im ersten Halbjahr 2025 sind die EBIT-Margen der führenden Automobilhersteller spürbar unter Druck geraten. Besonders deutliche Rückgänge verzeichnen die MB Group, deren Profitabilität von 10,9 auf 5,4 Prozent fällt, sowie Honda und Tesla, die jeweils auf 3,0 bzw. 3,2 Prozent abrutschen. Auch BMW und Hyundai verlieren deutlich an Ertragskraft, liegen mit 8,6 bzw. 8,7 Prozent aber weiterhin im oberen Feld. Rückgänge melden zudem die VW Group, GM, Renault und BYD, die allesamt unter dem Vorjahresniveau bleiben.

Trotz dieser Entwicklung erzielt Toyota mit 9,3 Prozent weiterhin die höchste EBIT-Marge und behauptet damit die Spitzenposition, wenn auch auf niedrigerem Niveau als im Vorjahr. Einzig Ford kann seine Profitabilität leicht steigern und verbessert sich von 3,4 auf 3,5 Prozent. Besonders kritisch ist die Lage bei Nissan und Stellantis: Beide rutschen im ersten Halbjahr in den negativen Bereich und verzeichnen operative Verluste. Damit wird deutlich, wie stark der Druck durch Kosten, Preiskampf und Investitionen in neue Technologien inzwischen auf die gesamte Branche wirkt.

Abbildung 2: EBIT Marge globaler Automobilhersteller (2025–2024)


Studienleiter Stefan Bratzel: „Die Automobilindustrie steht vor einer Phase tiefgreifender Umbrüche und einer bevorstehenden Konsolidierungswelle. Ein Zusammenspiel aus ökonomischen Wachstumsschwächen, unsicheren Rahmenbedingungen in den Kernmärkten und gewaltigen technologischen Transformationsherausforderungen – verschärft durch den zunehmenden Wettbewerbsdruck neuer Akteure – wird in den kommenden Jahren das Gesicht der Branche nachhaltig verändern. Auch im ersten Halbjahr 2025 zeigt sich diese Entwicklung in sinkenden Gewinnen und Profitmargen, die zahlreiche Unternehmen zu umfassenden Effizienzprogrammen gezwungen haben.

In den nächsten Jahren ist mit einem darwinistischen Ausleseprozess zu rechnen, in dessen Verlauf einige Unternehmen vom Markt verschwinden oder ihre Eigenständigkeit verlieren werden. Dies betrifft gleichermaßen Newcomer im Bereich Elektromobilität wie auch etablierte Automobilhersteller und Zulieferer. Strategische Allianzen werden an Bedeutung gewinnen, da viele Unternehmen die notwendigen hohen Investitionen in Elektromobilität, softwaredefinierte Fahrzeuge und automatisiertes Fahren nicht mehr allein tragen können. Entscheidend für eine erfolgreiche Zukunft sind Innovation, Geschwindigkeit, Kosteneffizienz und Flexibilität.“

Über das CAM:

Das Center of Automotive Management (CAM) ist ein unabhängiges, wissenschaftliches Institut für empirische Automobil- und Mobilitätsforschung sowie für strategische Beratung an der Fachhochschule der Wirtschaft (FHDW) in Bergisch Gladbach. Seine Kunden unterstützt das Auto-Institut auf Basis umfangreicher Datenbanken, insbesondere zu fahrzeugtechnischen Innovationen der globalen Automobilindustrie sowie zur Markt- und Finanz-Performance von Automobilherstellern und Automobilzulieferunternehmen. Mittels eines fundierten Branchen-Know-hows und intimer Marktkenntnisse erarbeitet das Auto-Institut individuelle Marktforschungskonzepte und praxisorientierte Lösungen für seine Kunden aus der Automobil- und Mobilitätswirtschaft.


Center of Automotive Management (CAM)

Prof. Dr. Stefan Bratzel

An der Gohrsmühle 25

51465 Bergisch Gladbach

Tel.: +49 (0) 22 02 / 28577-0

Mobil: +49 (0) 174 / 9 73 17 78

Fax: +49 (0) 22 02 / 28577-28

E-Mail: stefan.bratzel@auto-institut.de

Web: www.auto-institut.de

AutomotiveINNOVATIONS Study & Award 2025

The Most Innovative Global Automobile Manufacturers in the Ranking

2005–2025 / 20th Edition

The latest innovation data from global automobile manufacturers indicate signs of trend shifts: While Chinese automakers remain highly innovative, for the first time since 2017 they are no longer able to increase their share of global innovation strength. At the same time, the long-standing downward trend of German manufacturers appears to have come to a halt and is now reversing. This turnaround is primarily driven by the Volkswagen Group, which ranks first as the most innovative automotive group and is awarded the AutomotiveINNOVATIONS Award. For the first time, however, three Chinese manufacturers—BYD, SAIC, and Geely—occupy positions two through four in the overall ranking. These are the key findings of the AutomotiveINNOVATIONS Study, based on 742 innovations in the year 2024/2025, including 575 production-ready innovations from 30 automotive groups comprising over 100 brands.

Shifts in Innovation Strength and Consolidation Trends in the
Chinese Automotive Industry

The automotive industry is undergoing a fundamental transformation in light of profound changes. Since 2018, there has been a disruptive shift in innovation strength toward Chinese automakers, who increased their share from 27% (in 2018) to 47% in 2023. As a result, the market share of Chinese manufacturers in the world’s most important automotive market—China—rose from 35.7% in 2020 to 60.5% in 2024, partly at the expense of German and Japanese manufacturers. However, 2024 marks a renewed trend reversal in the innovation strength of Chinese manufacturers: on the one hand, their share of global innovation strength declined slightly for the first time—albeit at a high level—falling to 46.5% compared to the previous year. On the other hand, signs of consolidation in innovation strength are becoming apparent: five Chinese manufacturers are now among the top 10 most innovative automotive groups, including BYD and SAIC in second and third place, respectively, and Geely in fourth. Looking at the period since 2021, six of the 20 Chinese OEM groups in the sample account for around 75% of the innovation strength. In addition to the top three—BYD, SAIC, and Geely—this includes Nio, GreatWall, and Xpeng (see Figure 1).

Study Director Stefan Bratzel comments:
“The increasing concentration of innovation power among a few automakers is a sign of an impending market shakeout among the many Chinese automobile manufacturers. The high pace of innovation, combined with a ruinous price war and significant overcapacity in China, is something only a few Chinese manufacturers will be able to sustain over time. It is expected that the number of independent Chinese manufacturers will significantly decrease over the next two to three years—partly through mergers.”

Figure 1: Share of Innovation Strength by OEM Country of Origin*

Source: www.automotiveinnovations.de

German automakers push back against the dominance of Chinese OEMs

In the most recent analysis period, German automakers have pushed back against the dominance of Chinese OEMs and, for the first time, were able to increase their share of innovation strength—from 22.8% in the previous year to 24.3%—although there is still a significant gap compared to the pre-COVID era. A key factor in this recovery is the Volkswagen Group, which has regained the top spot among the most innovative companies after ranking sixth last year.

U.S. manufacturers show slight gains, Tesla lags behind

U.S. manufacturers were able to slightly increase their overall innovation strength, mainly driven by significant improvements at General Motors and Ford. Tesla, on the other hand, continues to fall short of expectations and once again fails to reach the level of innovation from earlier years that would place it among the top 10. Tesla currently ranks 15th (previous year: 13), while GM and Ford occupy positions 6 and 12, respectively.

Japanese manufacturers remain weak in innovation

Japanese automakers continue to lag in innovation. After several years of slight improvement, their collective innovation share stands at just 5.1%. Toyota, which ranked 4th last year, drops to 29th with only six innovations. Honda and Nissan take 18th and 22nd place, respectively. The Korean Hyundai Group ranks 10th (previous year: 9th).

Overall decline in number of innovations

The total number of innovations across the sample of 30 automotive groups and over 100 brands has declined compared to 2023 and 2022. However, the figures remain significantly above the levels recorded during the COVID years of 2020/2021 (see Figure 2).

Figure 2: Number of Innovations (Production, Pre-Production, Concept) by OEM Country Comparison

Source: www.automotiveinnovations.de
Note: Excludes Vietnam/VinFast

These are key findings of the AutomotiveINNOVATIONS Report 2025, compiled annually since 2005 by the Center of Automotive Management (CAM). The current results are based on more than 575 individually assessed innovations already available to customers in major global markets, as well as 167 pre-production innovations and concept studies. Since 2011, CAM has honored the most innovative automotive groups, brands, and models with the AutomotiveINNOVATIONS Award in ten categories.


Group Ranking of the Most Innovative Automakers: VW Ahead of BYD and SAIC

The Volkswagen Group, having ranked sixth the previous year, claims the AutomotiveINNOVATIONS Award as the most innovative automotive group in the latest ranking. It achieved this with 109 innovations, including 30 world firsts. With an index score of 205.4 points, the Wolfsburg-based manufacturer clearly leads the ranking—followed by Chinese OEMs BYD (111.7 points), SAIC (69 points), and Geely (62.1 points) (see Figure 3).

Mercedes-Benz ranks fifth—unchanged from the previous year—with 57 points, partly due to the delayed market launch of its innovation flagship, the CLA. BMW, which topped the innovation ranking last year, falls to 19th place in 2025 with only 23.8 points. However, pre-production innovations and concept studies suggest that the upcoming launch of the „Neue Klasse“ in the fall is likely to bring a significant wave of (series) innovations.

Figure 3: Innovation Strength of Global Automotive Manufacturers (Group Level, Top 15)

Source: CAM (Center of Automotive Management)
Note: Trend forecast for the following year:
+++ = significantly above average
++ = well above average
+ = above average
o = (at most) average

Volkswagen impresses with a broad-based innovation performance at a high technological level.
Highlights include world-firsts such as the new motor variant of the ID.3 GTX with a 79 kWh net battery and a range of 604 km (WLTP)—the highest in its segment—an increased charging power of 185 kW (also the highest in its segment), and the exceptionally low fuel consumption of the Golf 8 eHybrid, at 0.9–0.3 L/100 km. In the area of infotainment and connectivity, VW also sets benchmarks—for example, with an over-the-air update for the ID.3 that, for the first time, allows an increase in motor output from 150 to 170 kW after purchase, significantly improving acceleration.


Chinese OEMs lead in BEV, ADAS, and Interface technologies

Chinese manufacturers BYD, SAIC, Geely, and Nio impress with particularly strong innovation performance in electric mobility (BEV), advanced driver assistance systems (ADAS), and interfaces. In these areas, 28 of the 70 world-first production innovations can be attributed to Chinese OEMs. In the BEV segment, Nio, LiAuto, and BYD set new standards—for example, segment records for charging power and range, such as the LiAuto Mega in the van segment and Nio with the introduction of a semi-solid-state battery.

Chinese manufacturers also lead in automated driving features: BYD, GAC, Nio, SAIC, and LiAuto are offering Level 2+ systems not only for highway and traffic jam situations, but increasingly also in urban environments.

In the plug-in hybrid segment, Chinese OEMs dominate with 20 production innovations out of a total of 48 innovations in this technology field in 2024. Highlights include the Great Wall Wey Lanshan, with the longest purely electric range in its segment, and the Tank 500, which has the highest charging power—both within its segment and across all segments. In the utility segment, BYD’s new pickup truck, the BYD Shark, sets new benchmarks with multiple world-first innovations.


Volkswagen Group leads Germany’s innovation recovery

From the German perspective, the most notable development is the significant innovation growth of the Volkswagen Group. With an increase of 85.9 index points, VW reaches 205.4 points—a 139% rise compared to the previous year.
„Volkswagen’s strong performance this year reflects a significant rise in innovation output across BEV, PHEV, and interface technologies,“ explains study director Prof. Dr. Stefan Bratzel. „At the same time, it’s clear that Chinese manufacturers continue to gain momentum and are increasingly pushing into the Top 10—a trend that has been building for several years.“


Stefan Bratzel: A Darwinian shakeout is underway

“The global automotive industry is in the midst of a Darwinian process of displacement, in which leading Chinese automakers are playing a key role,” says Bratzel. “The innovation dynamics across countries indicate that German manufacturers are prepared to take on the challenge from new competitors. However, the positive signals should not obscure the fact that much greater efforts will be required over the next 3–5 years to successfully manage the transformation.”


Scientific foundation of the AutomotiveINNOVATIONS Awards

The AutomotiveINNOVATIONS Awards are based on the annually updated AutomotiveINNOVATIONS Report, using data from the innovation database of the Center of Automotive Management (CAM).
Since 2005, under the leadership of Prof. Dr. Stefan Bratzel, CAM has tracked and evaluated the product innovations of global automotive manufacturers using both quantitative and qualitative criteria. For 2024/25, CAM analyzed innovations from 30 global manufacturers and newcomers, covering around 100 automotive brands. A total of 575 series-available OEM innovations were evaluated across the technology fields of Electric Drive, Autonomous Driving & ADAS, and Infotainment & Connectivity. Among these are nearly 130 highly rated world-firsts.
The scientific evaluation considers criteria such as maturity level, originality, customer benefit, and degree of innovation. Additionally, around 170 pre-production innovations and concept studies were included to indicate the future direction of manufacturers.


Audi leads among premium brands

In the 2010s, Audi competed closely with Mercedes and BMW for the crown of the most innovative premium carmaker. However, since 2020, the Ingolstadt-based company delivered only modest innovation output. In the current year, Audi makes a comeback, topping the premium brand ranking for the first time in 8 years—beating both Mercedes and Chinese competitor Nio (see Figure 4).
„Audi is currently clearly focused on interface technologies, BEV, and connectivity. 85% of its innovation strength is concentrated in these areas,“ explains CAM Director Prof. Dr. Stefan Bratzel.
„At the same time, it’s evident how strategically Chinese brands are building competitive pressure in the premium segment as well. Among the ten most innovative premium brands, five are from China—Nio, IM, Avatr, Yangwang, and Zeekr—and three of them occupy positions in the Top 5,“ Bratzel adds.

Figure 4: Innovation Strength of Premium Brands (Top 10)

Source: CAM (Center of Automotive Management)
Note: Trend forecast for the following year:
+++ = significantly above average
++ = well above average
+ = above average
o = (at most) average


VW Named Most Innovative Volume Brand

Among volume manufacturers, the Volkswagen brand takes the lead—followed by Chinese brands BYD and LiAuto in second and third place.
„A key success factor for Volkswagen lies in its ability to quickly and broadly implement innovative technologies in the volume segment—setting benchmarks in a highly competitive environment,“ summarizes CAM Director Prof. Dr. Stefan Bratzel.


LiAuto Mega Named Most Innovative Model

For the first time, a Chinese brand—LiAuto—wins the prestigious category of the most innovative model, ending Mercedes‘ three-year streak.
„The LiAuto Mega, with its 13 innovations, significantly contributed to the brand’s strong performance. More than half of LiAuto’s total innovation index points are currently attributed to this model series,“ explains Bratzel. The Mega’s position as a particularly comfort-oriented vehicle is underlined by numerous interior and well-being innovations, as well as world-firsts in charging performance and range in the van segment.


Top 3 Most Innovative Models

  • 1st Place: LiAuto Mega
  • 2nd Place: Kia EV3 – a compact SUV featuring nine innovations, especially world-firsts in range and V2X technologies
  • 3rd Place: Audi Q6 e-tron – the brand’s new electric SUV

More Innovation Insights Available

For a comprehensive overview of automotive innovations, the CAM provides a dedicated online portal with extensive background information and a free trial access to the AutomotiveINNOVATIONS Dashboard – a visual interface of the CAM’s innovation database:
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AutomotiveINNOVATIONS Studie/Award 2025: 

Die innovationsstärksten globalen Automobilhersteller im Ranking

2005-2025 / 20. Jahrgang

Die neuesten Innovationsdaten der globalen Automobilhersteller zeigen Anzeichen für Trendbrüche: Die Automobilhersteller aus China bleiben zwar enorm innovationsstark, können jedoch erstmals seit 2017 ihren Anteil an der globalen Innovationsstärke nicht mehr erhöhen. Gleichzeitig erscheint der seit Jahren anhaltende Abwärtstrend der deutschen Hersteller gestoppt und kehrt sich wieder um. Verantwortlich für die Trendumkehr ist vor allem die Volkswagen Group, die Rang 1 als innovationsstärkster Automobilkonzern belegt und mit dem AutomotiveINNOVATIONS Award ausgezeichnet wird. Erstmals kommen jedoch mit BYD, SAIC und Geely drei chinesische Hersteller auf die Plätze zwei bis vier im Gesamtranking. Das sind die zentralen Ergebnisse der AutomotiveINNOVATIONS Studie auf Basis von 742 Innovationen des Jahres 2024/2025, darunter 575 Serien-Innovationen von 30 Automobilgruppen mit über 100 Marken.

Verschiebung der Innovationsstärke und Konsolidierungstendenzen in der
chinesischen Automobilindustrie

Die Automobilbranche befindet sich angesichts des tiefgreifenden Wandels in einer Phase grundlegender Transformation, wobei sich seit 2018 eine umbruchartige Verschiebung der Innovationsstärke in Richtung der chinesischen Automobilhersteller zeigte, die ihren Anteil von 27% (2018) auf 47% im Jahr 2023 steigerte. In der Folge erhöhten sich die Marktanteile der chinesischen Hersteller auf dem wichtigsten globalen Automobilmarkt China von 35,7% im Jahr 2020 auf 60,5% im Jahr 2024, u.a. zu Lasten der Marktanteile der deutschen und japanischen Hersteller. Das Jahr 2024 markiert jedoch bei der Innovationsstärke der chinesischen Hersteller eine neuerliche Trendumkehr: Einerseits geht der Anteil der chinesischen Hersteller an der globalen Innovationsstärke erstmals auf einem hohen Niveau im Vergleich zum Vorjahr leicht auf 46,5% zurück. Andererseits zeigen sich Konsolidierungstendenzen bei der Innovationsstärke: Fünf chinesische Hersteller befinden sich heuer in den Top 10 der innovationsstärksten Automobilgruppen, darunter BYD und SAIC auf den Plätzen 2 und 3 sowie Geely auf Rang 4. Betrachtet man den Zeitraum seit 2021 entfällt auf 6 von 20 chinesische OEM-Gruppen des Samples rund 75% der Innovationsstärke, neben den Top-3 BYD, SAIC und Geely auch Nio, GreatWall und Xpeng (vgl. Abbildung 1).

Hierzu Studienleiter Stefan Bratzel: „Die zunehmende Konzentration der Innovationskraft auf wenige Automobilhersteller ist ein Vorbote einer Marktbereinigung der Vielzahl der chinesischen Automobilhersteller. Die hohe Innovationsgeschwindigkeit in Verbindung mit dem ruinösen Preiskampf und hohen Überkapazitäten in China können auf Dauer nur wenige chinesische Hersteller mitgehen. Es ist davon auszugehen, dass sich in den nächsten 2-3 Jahren die Zahl der unabhängigen chinesischen Hersteller, u.a. durch Fusionen, deutlich reduziert.“

Abbildung 1: Anteil der Innovationsstärke* nach OEM-Herkunftsländern

Quelle: www.automotiveinnovations.de

Die deutschen Automobilhersteller stemmen sich im zurückliegenden Untersuchungszeitrum gegen die Übermacht der chinesischen OEM und können erstmals wieder ihren Anteil an der Innovationsstärke von 22,8 % im Vorjahr auf 24,3 % steigern, wenngleich der Abstand zur Vor-Corona-Zeit noch groß ist. Eine wichtige Bedeutung hat dabei die Volkswagen Group, die sich nach Platz 6 im Vorjahr wieder an die Spitze der innovativsten Konzerne zurückarbeiten konnte.

Die US-amerikanischen Hersteller können ihre Innovationsstärke insgesamt leicht steigern – maßgeblich getragen durch deutliche Verbesserungen bei General Motors und Ford. Tesla hingegen bleibt hinter den Erwartungen zurück und erreicht erneut nicht das Innovationsniveau früherer Jahre, das für eine Platzierung unter den Top 10 ausreichen würde. Aktuell belegt Tesla Rang 15 (Vorjahr: 13), während GM und Ford die Plätze 6 bzw. 12 einnehmen.

Die japanischen Hersteller bleiben innovationsschwach. Nach mehreren Jahren leichter Verbesserung kommen die japanischen Hersteller nur auf einen Innovationsanteil von 5,1%.  Toyota gelangt nach Rang 4 im Vorjahr mit nur 6 Innovationen nur auf Rang 29, während Honda und Nissan auf Rang 18 und 22 landen. Der koreanische Hyundai-Konzern kommt auf Rang 10 (Vorjahr: Rang 9).

Insgesamt ging die Anzahl der Innovationen des Samples aus 30 Automobilherstellergruppen und über 100 Automobilmarken im Vergleich zu 2023 und 2022 zurück, sie liegen jedoch deutlich über den Corona-Jahren 2020/2021 (vgl. Abbildung 2).

Abbildung 2: Anzahl der Innovationen (Serie, Vorserie, Studien) der OEMs im Ländervergleich

Quelle: www.automotiveinnovations.de; Anm.: ohne Vietnam/Vinfast

Dies sind zentrale Ergebnisse des AutomotiveINNOVATIONS Reports 2025, den das Center of Automotive Management (CAM) seit 2005 erstellt und jährlich aktualisiert. Die aktuellen Ergebnisse setzen sich aus über 575 einzeln bewerteten Innovationen zusammen, die bereits auf wichtigen globalen Märkten vor Kunde verfügbar sind und weiteren 167 Vorserieninnovationen bzw. Studien. Die innovativsten Konzerne, Marken und Modelle zeichnet das CAM bereits seit 2011 mit dem AutomotiveINNOVATIONS Award in zehn Kategorien aus.

Konzern-Ranking der innovativsten Automobilhersteller: VW vor BYD und SAIC

Die Volkswagen Group sichert sich nach Rang 6 im Vorjahr im aktuellen Ranking den Award als innovationsstärkster Automobilkonzern auf Basis von 109 Neuerungen, darunter 30 Weltneuheiten. Mit einem Indexwert von 205,4 Punkten belegt der Wolfsburger Hersteller deutlich den ersten Platz – vor den chinesischen OEMs BYD (111,7 Punkte) und SAIC (69 Punkte) sowie Geely (62,1 Punkte) (vgl. Abbildung 3). Mercedes-Benz gelangt, wie im Vorjahr, mit 57 Punkten auf Rang 5, u.a. da sich die Serieneinführung des Innovationsträgers CLA verzögert hat. BMW kommt als innovationsstärkster Konzern des Vorjahres in diesem Jahr mit 23,8 Punkten nur auf Rang 19. Allerdings zeigen Studien und Vorserienneuerungen bereits, dass durch die Einführung der „Neuen Klasse“ im Herbst einer Vielzahl an (Serien-)Innovationen zu erwarten sind.

Abbildung 3: Innovationsstärke* von globalen Automobilherstellern (Konzernebene, Top 15)

Quelle: CAM
Anm.: Trend für das Folgejahr:+++ = sehr stark überdurchschnittlich++ = stark überdurchschnittlich
+ = überdurchschnittlicho = (höchstens) durchschnittlich  

Volkswagen überzeugt mit einer breit aufgestellten Innovationsleistung auf hohem technologischem Niveau. Hervorzuheben sind unter anderem Weltneuheiten wie die neue Motorvariante des ID.3 GTX mit 79 kWh-Batterie (netto) und einer Reichweite von 604 km (WLTP) (höchste Reichweite im Segment), eine auf 185 kW gesteigerte Ladeleistung (höchste Lade-leistung im Segment) sowie der besonders niedrige Verbrauch des Golf 8 eHybrid mit 0,9–0,3 l/100 km. Auch im Bereich Infotainment und Connectivity setzt VW Maßstäbe – etwa mit einem Over-the-Air-Update beim ID.3, das es erstmals erlaubt, die Motorleistung im Nachhinein von 150 auf 170 kW zu erhöhen – und damit auch die Beschleunigung deutlich zu verbessern.

Die chinesischen Hersteller BYD, SAIC, Geely und Nio überzeugen mit besonders starken Innovationsleistungen in den Technologiefeldern Elektromobilität (BEV), Fahrerassistenzsysteme (ADAS) und Interfaces. In diesen Bereichen entfallen 28 von insgesamt 70 Serien-Weltneuheiten auf chinesische OEMs. Im BEV-Segment setzen insbesondere Nio, LiAuto und BYD neue Maßstäbe – etwa mit Segmentrekorden bei Ladeleistung und Reichweite, wie der LiAuto Mega im Van-Segment oder Nio mit der Einführung einer Semi-Festkörper-Batterie.

Auch bei automatisierten Fahrfunktionen zeigen sich die chinesischen Hersteller führend: BYD, GAC, Nio, SAIC und LiAuto bieten Level-2+-Systeme nicht nur für Autobahn- und Stausituationen, sondern zunehmend auch im urbanen Raum.

Im Bereich Plug-in-Hybride dominieren chinesische OEMs mit insgesamt 20 Serieninnovationen – bei 48 Innovationen in diesem Technologiefeld im Jahr 2024. Hervorzuheben sind etwa der Great Wall Wey Lanshan mit der höchsten rein elektrischen Reichweite in seinem Segment sowie der Tank 500 mit der höchsten Ladeleistung, sowohl segmentbezogen als auch insgesamt. Im Utility-Segment setzt BYD mit dem BYD Shark neue Maßstäbe durch mehrere Weltneuheiten.

Aus deutscher Sicht sticht insbesondere der deutliche Innovationszuwachs der Volkswagen Group hervor: Mit einem Anstieg um 85,9 Indexpunkte erreicht der Konzern einen Wert von 205,4 Punkten – ein Plus von 139 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. „Dass Volkswagen in diesem Jahr besonders stark abschneidet, ist Ausdruck einer deutlich gestiegenen Innovationsleistung in den Technologiefeldern BEV, PHEV und Interface“, erklärt Studienleiter Stefan Bratzel. „Gleichzeitig zeigt sich aber auch, dass chinesische Hersteller weiter an Dynamik gewinnen und zunehmend in die Top 10 vordringen – ein Trend, der sich bereits seit mehreren Jahren abzeichnet.“

Stefan Bratzel: „Die globale Automobilbranche befindet sich mitten in einem darwinistischen Verdrängungsprozess, indem maßgebliche chinesische Automobilhersteller eine wichtige Rolle spielen. Die Innovationsdynamiken im Ländervergleich signalisieren, dass die deutschen Automobilhersteller gewillt sind, den Kampf gegen die neuen Wettbewerber aufzunehmen. Die positiven Signale dürfen jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass in den nächsten 3-5 Jahren noch weitergehende Anstrengungen notwendig sind, um die Transformation erfolgreich zu bestehen.“

Die Entscheidungsgrundlage für die AutomotiveINNOVATIONS Awards bildet der jährlich neu aufgelegte AutomotiveINNOVATIONS Report auf Basis der Innovationsdatenbank des Center of Automotive Management. Seit 2005 erhebt das CAM unter der Leitung von Prof. Dr. Stefan Bratzel die Produktinnovationen von globalen Automobilkonzernen und bewertet diese nach quantitativen und qualitativen Kriterien. Für das Jahr 2024/25 hat das CAM die Innovationen von 30 globalen Automobilherstellern und Newcomern mit rund 100 Automobilmarken analysiert. Dabei wurden insgesamt 575 einzelne, in Serie verfügbare OEM-Innovationen in den Technologiefeldern Electric Drive, Autonomous Driving & ADAS sowie Infotainment & Connectivity bewertet. Unter diesen befinden sich knapp 130 – hoch bewertete – Weltneuheiten. In die wissenschaftliche Evaluation flossen Kriterien wie Reifegrad, Originalität, Kundennutzen und der Innovationsgrad ein. Darüber hinaus indizieren weitere rund 170 Vorserieninnovationen bzw. Studien, die Entwicklungstendenzen der Automobilhersteller in der Folgezeit.

Audi bei den Premiummarken vorn

Während sich Audi in den 2010er Jahren mit Mercedes und BMW einen Wettkampf um die Krone des innovationsstärksten Premiumautoherstellers geliefert hat, brachte das Ingolstädter Unternehmen seit 2020 nur geringe Innovationsleistungen hervor. Im aktuellen Jahr meldet sich Audi im Ranking der Premiummarken zurück und kann sich nach 8 Jahren erstmals wieder an die Spitze katapultieren vor Mercedes und dem chinesischen Hersteller Nio (vgl. Abbildung 4). „Der Fokus von Audi liegt derzeit klar auf den Technologiefeldern Interface, BEV und Connectivity. 85 Prozent der Innovationsstärke entfallen auf diese Bereiche“, erklärt CAM-Direktor Prof. Dr. Stefan Bratzel. „Gleichzeitig zeigt sich, wie gezielt chinesische Marken zunehmend auch im Premiumsegment Wettbewerbsdruck aufbauen: Mit Nio, IM, Avatr, Yangwang und Zeekr stammen fünf der zehn innovativsten Premiummarken aus China – drei davon belegen Plätze in den Top 5“, so Bratzel weiter.

Abbildung 4: Innovationsstärke* von Premiummarken (Top 10)

Quelle: CAM
Anm.: Trend für das Folgejahr:+++ = sehr stark überdurchschnittlich++ = stark überdurchschnittlich
+ = überdurchschnittlicho = (höchstens) durchschnittlich  


VW als innovativste Volumenmarke ausgezeichnet

Bei den Volumenherstellern setzt sich die Marke Volkswagen an die Spitze – gefolgt von den chinesischen Herstellern BYD und LiAuto auf den Plätzen zwei und drei. ‚Ein zentraler Erfolgsfaktor von Volkswagen liegt in der Fähigkeit, innovative Technologien frühzeitig flächendeckend im Volumensegment zu implementieren – und damit Maßstäbe im wettbewerbsintensiven Umfeld zu setzen‘, resümiert CAM-Direktor Prof. Dr. Stefan Bratzel.

Das innovationsstärkste Modell ist der LiAuto Mega

Zum ersten Mal kann mit LiAuto eine chinesische Marke die wichtige Kategorie des innovationsstärksten Modells für sich entscheiden und löst nach über drei Jahren Mercedes ab. „Der LiAuto Mega hat mit seinen 13 Innovationen maßgeblich zum guten Abschneiden der gesamten Marke LiAuto beigetragen, mehr als die Hälfte der Innovations-Indexpunkte der gesamten Marke entfallen aktuell auf diese Baureihe“, analysiert Stefan Bratzel. Den Status des Mega als besonders komfortables Modell unterstreichen viele Interieur- und Well-Being-Innovationen, wie auch Weltneuheiten im Bereich der Ladeleistung und Reichweite im Van-Segment.

Auf Rang zwei der innovationsstärksten Modelle folgt ein kleines SUV, der Kia EV3. Hierfür genügen Kia nur neun Innovationen, vor allem Weltneuheiten im Bereich der Reichweite und V2X Technologien. Den dritten Podiumsplatz kann Audi mit dem neuen Elektro-SUV Audi Q6 e-tron belegen.

Für eine Übersicht rund um das Thema Automobil-Innovationen hält das CAM ein spezielles Internetportal bereit, mit vielen Hintergrund-Informationen und einem kostenlosen Testzugang zum AutomotiveINNOVATIONS Dashboard – einer visuellen Aufbereitung der Innovations-Datenbank des CAM: https://automotiveinnovations.de/

Marktpositionierung und Absatztrends globaler Automobilhersteller

  • Die 31 größten Automobilkonzerne können im Jahr 2024 ein Absatzplus von 2,9% auf rund 84,2 Mio. Pkw und leichte Nutzfahrzeuge realisieren.
  • Im größten Weltmarkt China kann der Marktführer BYD seine im letzten Jahr übernommene Führungsposition auch im Jahr 2025 ausbauen, während Volkswagen nach vier Monaten des Jahres jetzt auch Rang 2 an Geely verliert. Auch Tesla verliert Marktanteile und rutscht ab.
  • In Europa baut Volkswagen im Jahr 2025 (Jan-April) seine Marktführerschaft mit einem Zuwachs von 4,5% weiter aus und vergrößert den Abstand auf den Verfolger Stellantis (-9,6%). Großer Verlierer ist Tesla (-38,8%).

Marktpositionierung der globalen Automobilhersteller 2024/2025

Die globale Marktpositionierung der Automobilhersteller zeigt dynamische Marktveränderungen mit einer zunehmenden Dominanz chinesischer OEMs, die ihre Marktanteile im Heimatmarkt China steigern und nehmen zunehmend internationale Märkte in den Fokus nehmen. Die 31 größten Automobilkonzerne können im Jahr 2024 ein Absatzplus von 2,9% auf rund 84,2 Mio. Pkw und leichte Nutzfahrzeuge realisieren. Die höchsten weltweiten Wachstumsraten weisen die chinesischen Automobilhersteller BYD (41,8%), Changan (39,4%) und Nio (38,7%) auf. BYD schafft es als erster chinesischer OEM zum zweiten Mal in Folge in die Top 10 der volumenstärksten globalen Autokonzerne (4,3 Mio. / Platz 7).

Der größte Weltautomarkt China ist der Schrittmacher der Transformation und der dynamischen Marktveränderungen. BYD erhöht von 2019 bis 2024 ihren Marktanteil von 2,1 auf 16,2%, wobei der Elektroautobauer bereits 13% seiner Verkäufe im Ausland realisiert. Der bisherige chinesische Marktführer VW Group verliert im Jahr 2024 seine Spitzenposition mit einem Marktanteil von nur noch 12,3%. Die deutschen Premiumhersteller BMW und Mercedes verzeichnen im Jahr 2024 ebenfalls Rückgänge im Marktanteil. Die Marktrelevanz, d.h. Bedeutung des chinesischen Marktes an den Gesamtabsätzen, ist jedoch nach wie vor hoch und liegt bei Volkswagen bei 32%, bei Mercedes bei 34,5% und bei BMW bei 29%. (vgl. Abb. 1, Abb. 2).

In den ersten vier Monaten des Jahres 2025 konnten auf dem chinesischen Automobilmarkt wiederum maßgebliche einheimische Unternehmen ihre Absätze deutlich steigern – allen voran BYD mit +14,9 % (0,965 Mio. Pkw) und Geely mit einem bemerkenswerten Zuwachs von 63,6 % (0,825 Mio. Pkw). Volkswagen verzeichnet hingegen ein Minus von 5 % und kommt nur noch auf 0,815 Mio. Pkw-Neuzulassungen. Im Hersteller-Ranking rutscht Volkswagen auf Platz drei ab, während die Geely Gruppe zum zweitstärksten Autohersteller in China wird. Tesla geht mit einem Minus von 0,3% aus den ersten vier Monaten heraus und steht bei 163.338 Neuzulassungen (April: -8,6%). Der Marktanteil von Tesla sinkt von 4,9% (Platz 5) auf nur noch 3,2% (Platz 8) (vgl. Abb. 3).

Abbildung 1: Marktpositionierung globaler Automobilhersteller

Quelle: CAM

In Europa konnte Volkswagen von Januar-April 2025 seine Position als Marktführer mit einem Absatzplus von 4,5% auf nun 1,18 Mio. Fahrzeuge deutlich steigern. Insbesondere die Kernmarke VW sowie Skoda sorgen für hohe Zuwächse, während Audi und Porsche teils stark verlieren. Die deutschen Premiumhersteller BMW (+ 2,3%) und Mercedes (-1,8%) halten sich in einem schwierigen Marktumfeld noch relativ robust. Die Stellantis Gruppe verzeichnet dagegen einen Absatzrückgang von 9,6% auf nur noch 691.000 Pkw. Auch die Hersteller aus Japan (-7,9%), Korea (-3,4%) und den USA (-17%) weisen in Europa deutlich niedrigere Verkäufe aus. Tesla realisiert mit einem Minus von 38,8% nur noch 61.000 Pkw-Absätze. Dagegen kann die Renault Gruppe ihre Absatzzahlen nach vier Monaten des Jahres 2025 um 7,7% steigern dank hoher Zuwächse der Kernmarke. Unter den chinesischen OEMs/Eigentümern kommt die SAIC-Gruppe auf ein Plus von 31,2%, während Volvo ein Minus von 11,6% ausweist (vgl. Abb. 4).

Das sind einige der zentralen Ergebnisse der Studie auf Basis der exklusiven Marktpositionierungsmatrix© des Center of Automotive Management (CAM) in Kooperation mit Cisco und Automobilproduktion[1]. Mittels zentraler KPIs stellt die Matrix eine aktuelle Übersicht über die Stärke („Marktanteil“, „Absatzwachstum“) und Abhängigkeiten („OEM-Marktrelevanz“) globaler Automobilhersteller in den wichtigsten Automobilmärkten China, USA, Europa, Japan, Brasilien und Indien bereit (vgl. Abb. 1; Download mit hoher Auflösung hier).

Abbildung 2: Marktpositionierung globaler Automobilhersteller in China (2024)

Ein Bild, das Text, Screenshot, Diagramm, Farbigkeit enthält.

KI-generierte Inhalte können fehlerhaft sein.Quelle: CAM

Abbildung 3: Absatztrends führender Automobilhersteller in China (YTD Jan-April 2025)

Abbildung 4: Absatztrends ausgewählter Automobilhersteller in Europa (YTD Jan-April 2025)

Zunehmende geopolitische Risiken durch US-Zölle und strategischer Ausblick

Vor dem Hintergrund zunehmender geopolitischer Spannungen und protektionistischer Tendenzen gewinnt die globale Neuausrichtung von Produktions- und Absatzstrategien weiter an Bedeutung. Für deutsche Automobilhersteller wird es künftig entscheidend sein, die Abhängigkeit von einzelnen Kernregionen – insbesondere China und den USA – zu verringern und neue Wachstumsfelder in aufstrebenden Märkten wie Indien, Südostasien oder Südamerika konsequenter zu erschließen. Darüber hinaus könnte eine stärkere Lokalisierung der Wertschöpfungsketten in Schlüsselmärkten wie den USA dazu beitragen, zollbedingte Wettbewerbsnachteile abzumildern. Nur durch eine flexible und diversifizierte Marktstrategie lassen sich langfristig stabile Absatzstrukturen etablieren, um die Widerstandsfähigkeit gegenüber konjunkturellen und politischen Risiken nachhaltig zu stärken.


Studienleiter Stefan Bratzel: „Die aktuellen Marktdaten unterstreichen die Dynamik und Heterogenität der globalen Automobilmärkte. Während sich chinesische Hersteller wie BYD mit hoher Geschwindigkeit zu international relevanten Akteuren entwickeln, geraten etablierte Konzerne insbesondere in China zunehmend unter Druck. Zugleich zeigen die Entwicklungen in Japan und Brasilien, dass lokale Marktimpulse – sei es durch Nachholeffekte oder staatliche Förderprogramme – signifikante Absatzsteigerungen ermöglichen. Demgegenüber steht die spürbare Marktsättigung und Kaufzurückhaltung in den traditionellen Kernregionen Europa und USA. Für global agierende Hersteller gewinnt eine stärker diversifizierte Marktpräsenz in Verbindung mit der gezielten Erschließung wachstumsstarker Regionen zunehmend an strategischer Relevanz, um die Widerstandsfähigkeit gegenüber konjunkturellen Schwankungen und geopolitischen Risiken nachhaltig zu stärken.“


Anhang

Markpositionierungsmatrix 2024/2025: Weitere Erläuterungen

Absatzstärkster Konzern bleibt im Jahr 2024 Toyota mit über 10,7 Mio. ausgelieferten Fahrzeugen, gefolgt von Volkswagen mit 8,7 Mio. Einheiten und der Hyundai Group mit 7,2 Mio. Autos. Während aus globaler Perspektive insbesondere chinesische Automobilhersteller, darunter BYD (+41,8%), Changan (+39,4%) und Nio (+38,7%), sowie Chery (+38,4%) das stärkste Absatzwachstum erzielten, performten etablierte Konzerne wie Nissan (-0,8%), Stellantis (-8,7%) oder Honda (-6,1%) eher unterdurchschnittlich. Mit BYD (4,3 Mio. Pkw) und Geely (3,3 Mio. Pkw) liegen zudem erstmals zwei chinesische Konzerne in den Top 10 der volumenstärksten Automobilhersteller. Chery (2,6 Mio.) und SAIC (2,4 Mio.) folgen auf den Rängen 12 und 14 nur knapp dahinter und lassen bereits Größen wie Renault (2,3 Mio.), Mercedes-Benz (2,0 Mio.) oder Telsa (1,8 Mio.) hinter sich.

Abseits der Entwicklungen einzelner OEMs offenbart die neue Marktpositionierungsmatrix des CAM zudem, dass sich die Absatzzahlen auf den einzelnen Automobilmärkten im direkten Jahresvergleich stark unterscheiden.

  • Mit einem Volumen von 22,9 Mio. Pkw (+5,5%) ist China weiterhin auf Wachstumskurs. China verzeichnet im Vergleich zu 2023 ein moderates Wachstum und bewegt sich damit im Mittelfeld der internationalen Entwicklung. Dies ist einerseits auf die wenig durch Corona oder den Halbleitermangel beeinflussten Jahre 2020 bis 2022 zurückzuführen, offenbart jedoch auch andererseits temporäre Sättigungstendenzen. Die Sättigungstendenzen und hohe Wettbewerbsdynamik in China sind auch ein Grund für die zunehmende Internationalisierung chinesischer Hersteller.
  • Die Kernregionen USA (+1,9 %) und Europa (+0,7 %) liegen weit hinter den Steigerungsraten des Vorjahres. Diese Abschwächung ist unter anderem auf eine zunehmende Kaufzurückhaltung zurückzuführen, die in vielen Märkten zu beobachten ist. Ursachen dafür sind unter anderem die anhaltend hohe Inflation, gestiegene Lebenshaltungskosten sowie erschwerte Finanzierungsbedingungen, die potenzielle Käuferinnen und Käufer vermehrt zu Zurückhaltung oder zur Entscheidung für den Gebrauchtwagenmarkt bewegen.
  • Indien kann im Vergleich zum vergangenen Jahr nochmal um 4,2% auf ein Volumen von 4,3 Mio. Fahrzeugen zulegen. Besonders stark sind die Märkte Brasilien (+14,1%, 2,5 Mio.) und Japan (+10,7%, 4,4 Mio.) gestiegen. In Japan führten ein Nachholeffekt nach dem schwachen Vorjahr sowie die hohe Nachfrage nach Hybrid- und Kompaktfahrzeugen zu einem deutlichen Anstieg der Neuzulassungen, während in Brasilien vor allem die wirtschaftliche Erholung und gezielte staatliche Kaufanreize den Absatz merklich belebten.

Jenseits der globalen Marktperspektive deckt ein Blick auf die Wettbewerbspositionierung führender Automobilhersteller in den relevanten Absatzregionen unterschiedliche strategische Ausgangspositionen auf, die mit Chancen und Risiken verbunden sind:

  • Toyota bleibt, gemessen am abgesetzten Fahrzeugvolumen, der größte Automobilhersteller der Welt und verkauft im Gesamtjahr 2024 mit seinen Marken Toyota, Lexus und Daihatsu weltweit 10,7 Mio. Einheiten (-3,6%). Besonders auf dem heimischen Markt in Japan ist der Absatz um -19,5% eingebrochen. Dort sank der Absatz auf 1,5 Mio. Einheiten, wodurch auch der Marktanteil auf nun nur noch 34,6% fällt. Stärker zulegen konnte der Volumenhersteller besonders in Europa mit einem Plus von 13,2% auf über 1 Mio. Fahrzeuge und in Indien mit einem Plus von 28,8% auf nun über 300 Tsd. Einheiten. Auf dem Hauptabsatzmarkt USA muss sich Toyota mit 2,3 Mio. Einheiten (+7,9%) deutlich dem Marktführer General Motors (2,7 Mio., +3,6%) geschlagen geben. Größere Sorgen macht jedoch der wichtige Markt China: Nach dem Absatzrekord im Jahr 2022 reduzieren sich die Verkäufe entgegen dem Markttrend um 7,9% auf 1,6 Mio. Einheiten zu 2023. Ursächlich hierfür dürften vor allem das unausgereifte und nicht wettbewerbsfähige Angebot an New Energy Vehicles (NEV) sein.
  • Die VW Group reiht sich mit einem Absatz von rund 8,7 Mio. Pkw und leichten Nutzfahrzeugen sowie einem Weltmarktanteil von 10,3% als zweitgrößter Automobilhersteller ein. Auch wenn das absolute Verkaufsvolumen nur noch eine nachrangige Bedeutung im Konzern einnimmt, sinkt der Gesamtabsatz um -2,3%. Knapp 40 Prozent des Absatzes entfielen auf Europa, den Heimatmarkt, wo Volkswagen markenübergreifend 3,4 Millionen Einheiten absetzte. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht das einer Steigerung von 2,5 Prozent. Wie auch Toyota muss der deutsche Konzern in China Verluste hinnehmen. 2,8 Mio. Einheiten wurden 2024 abgesetzt, ein Minus von 13,2% im Vergleich zu 2023.  Das expansive Vorgehen und die technologischen Kompetenzen vieler chinesischer Wettbewerber machen dem hiesigen Hersteller sichtlich zu schaffen. BYD stieg etwa mit einem Absatz von zuletzt 3,7 Mio. Pkw (+37,4%) innerhalb weniger Jahre zum schärfsten Konkurrenten im Volumensegment auf und überholte den bisherigen Marktführer in China aus Deutschland. Weiterhin stark unterrepräsentiert ist der VW Konzern in den USA. Von den rund 15,9 Mio. verkauften Fahrzeugen entfallen gerade einmal 4,1% (bzw. 656 Tsd.) auf VW-Marken.
  • Die Marktpositionierung der deutschen Premiumhersteller BMW, Mercedes-Benz und Audi variiert insgesamt nur marginal, wobei BMW (inkl. Mini und Rolls-Royce) mit ca. 2,45 Mio. Pkw führend beim Verkaufsvolumen ist und Mercedes-Benz (1,98 Mio.) sowie Audi (1,67 Mio.) hinter sich lässt. 66,9% (BMW), 69,6% (Mercedes-Benz) bzw. 78,6% (Audi) der deutschen Premiumfahrzeuge werden dabei ausschließlich in Europa und China neu zugelassen. Die starke Konzentration auf die beiden Marktregionen geht jedoch mit einer hohen Verwundbarkeit einher. Dies gilt im Besonderen für die Marke BMW, die in China einen rückläufigen Absatz auf 714 Tsd. Fahrzeuge (-13,4%) verbucht und knapp 40% seiner Modelle in Europa verkauft. Auf dem strategisch wichtigen Absatzmarkt USA können alle deutschen Premiumhersteller keine nachhaltigen Wachstumspfade einschlagen. BMW und Mercedes-Benz verkaufen seit mehr als zehn Jahren zwischen 300 und 400 Tsd. Autos pro Jahr, während Audi konstant bei rund 200 Tsd. Einheiten jährlich liegt. Hier bleibt abzuwarten, inwiefern Zölle auf importierte Fahrzeuge in die USA den Absatz der deutschen Hersteller auch in Zukunft beeinflusst. Audi hat bereits Lieferungen in die USA bis auf weiteres ausgesetzt.

[1] Die Studie zur Marktpositionierung wurde durch das CAM erarbeitet. Das Poster entstand mit freundlicher Unterstützung von Cisco und den Zeitschriften Automobilproduktion und AutomotiveIT.

Performance-Vergleich von 14 globalen Automobilherstellern – Automobilindustrie vor Konsolidierungswelle

  • Konsolidierungswelle steht bevor: Die durchschnittliche EBIT-Marge von 14 globalen Automobilherstellern sinkt im Jahr 2024 auf nur noch 6,3% (2023: 8,0%). Die operativen Gewinne der Hersteller fallen gesamthaft um über 20%. Die höchsten Gewinne und Profitmargen kann Toyota verbuchen.
  • Die globalen Automobilhersteller zeigen uneinheitliche Absatztrends: Die größten Absatzsprünge machen jedoch die chinesischen Herstellergruppen BYD und Geely, die in die Top-10 der absatzstärksten Hersteller aufsteigen. Trotz rückläufiger Verkäufe bleibt Toyota mit deutlichem Abstand vor Volkswagen größter Automobilhersteller.

Die globale Automobilindustrie steht vor einer breiten Konsolidierungswelle, die auch etablierte Unternehmen unter erheblichen Transformationsdruck setzt. Wichtige Indikatoren sind die insgesamt rückläufigen Gewinne und Profitmargen der wichtigsten 14 globalen Automobilhersteller im Gesamtjahr 2024. Die branchenweite EBIT-Marge sinkt auf nur noch 6,3% im Vergleich zu 8,0% des Vorjahres. Die kumulierten operativen Gewinne brechen um 20,7% ein. Die globalen Absatzzahlen und Umsätze der betrachteten OEMs stagnieren im Mittel der Konzerne. Allerdings zeichnen sich Gewinner und Verlierer ab. So rücken die chinesischen Automobilkonzerne BYD und Geely in die Top-10 der absatzstärksten Hersteller auf. Sie erzielen Gewinne, wenngleich ihre Profitmargen jedoch (noch) unterdurchschnittlich sind. Viele etablierte Automobilhersteller haben mit sinkenden Profiten zu kämpfen, während sich bei einigen Unternehmen wie Nissan die finanzielle Lage zuspitzt. Das sind die zentralen Erkenntnisse einer aktuellen Studie des Center of Automotive Management (CAM).

Globale Absatztrends der Automobilhersteller

Mit deutlichem Abstand bleibt Toyota der absatzstärkste globale Automobilhersteller mit 10,7 Mio. Pkw vor Volkswagen (8,7 Mio.) und der Hyundai Group (7,2 Mio.) sowie Stellantis und GM. Dabei weisen 10 der 14 wichtigsten Automobilhersteller rückläufige Pkw-Verkäufe auf. Die deutlichste Absatzrückgänge 2024 verzeichnen Stellantis (-8,7%), Honda (-6,1%) sowie BMW (-4,1%) und Toyota (-3,6%). Auch die weiteren deutschen Hersteller VW Group und Mercedes verbuchen Absatzrückgänge von 2,3 bzw. 2,1%.

Herausragende Absatzgewinner sind die chinesischen Herstellergruppen BYD und Geely: BYD verkauft mit einem Plus von 42% nunmehr 4,3 Mio. Fahrzeuge und steigt zum siebtgrößten Automobilkonzern der Welt auf. Geely kann seiner Verkäufe um 20% steigern und kommt erstmals auf Rang 10 der absatzstärksten Hersteller. Leichte Zugewinne erzielen ferner Ford und Renault (jeweils 1,3%) (vgl. Abb. 1).

Abbildung 1: Fahrzeugauslieferungen globaler Automobilhersteller in Millionen Einheiten (2024–2022)

EBIT-Trends und Profitmargen von globalen Automobilherstellern

Der operative Gewinn der ausgewählten Automobilhersteller geht insgesamt im Jahr 2024 massiv um 20,9 % zurück. Besonders signifikante Rückgänge sind bei Stellantis (-82%), Nissan (-75%), BMW (-38%), Mercedes (-31%) und Tesla (-20%) festzustellen. Die stark rückläufigen Profite haben bei den Herstellern bereits zu erheblichen Kosteneinsparprogrammen geführt.

Entgegen dem allgemeinen Abwärtstrend können die Geely Gruppe (+48%) sowie General Motors (+37,5%) sowie Honda ihr operatives Ergebnis (19%) deutlich bzw. Renault (3,5%) und BYD (1,1%) leicht verbessern. Geely kommt auf einen EBIT von umgerechnet rund 3,75 Mrd. Euro (inkl. des geschätzten Ergebnisses von Polestar auf Basis von drei Quartalen). Den höchsten Gewinn erzielt trotz Rückgängen Toyota mit einem EBIT von umgerechnet 29,3 Mrd. Euro. Mit deutlichem Abstand folgen Volkswagen und Hyundai mit 19,1 bzw. 18,3 Mrd. Euro.

Im Jahr 2024 sinkt das durchschnittliche EBIT (in Prozent vom Umsatz) der global führenden Automobilhersteller auf 6,3 % und liegt damit deutlich unter den Vorjahreswerten (8,0 % in 2023), was einem Rückgang von 20,5 % entspricht. Starke Rückgänge verbuchen die Premiumhersteller Mercedes und BMW, deren Marge um 27 bzw. 32% sinkt. Aber auch bei Tesla sinkt die Profitmarge um 21% auf jetzt 7,2%. Besonders massiv ist der Margenverfall von Stellantis von 11,8% im Vorjahr auf 2,6% im Jahr 2024 (-78%) bzw. bei Nissan (-74%). Dagegen können General Motors und Honda ihre EBIT-Margen entgegen dem Trend leicht auf 6,8 bzw. 6,6% steigern. Besonders stark ist der Zuwachs bei Geely (+31%), die auf eine Profitmarge von 5,5% kommen.

Die höchste EBIT-Marge der absatzstärksten Hersteller erzielt Toyota mit 10,3% vor Hyundai (9,5%) sowie den deutschen Premiumherstellern Mercedes (9,3%) und BMW (8,1%). Eine überdurchschnittliche EBIT-Marge können auch Renault (7,6%) und Tesla (7,2%) erzielen. Bei allen genannten Herstellern sind die Profitmargen jedoch rückläufig (Abb. 2).

Dagegen liegen die Profitmargen von Volkswagen mit 5,9% sowie von Geely (5,5%) und BYD mit 5,0% (Schätzung) unter dem Durchschnitt der ausgewählten Automobilhersteller. Sehr geringe EBIT-Margen von unter 3 Prozent erzielen Ford, Stellantis und Nissan. Bei Nissan bricht die Marge von 4,6 auf nur noch 1,2% ein.

Abbildung 2: EBIT globaler Automobilhersteller in Milliarden EUR (2024–2023)


Studienleiter Stefan Bratzel: „Die Automobilindustrie steht am Vorabend einer großen Konsolidierungswelle. Ein Amalgam aus ökonomischen Wachstumsschwächen und unsicheren Rahmenbedingungen in Kernmärkten sowie die großen technologischen Transformationsherausforderungen mit einer hohen Wettbewerbsintensivität von neuen Akteuren wird in den nächsten Jahren das Gesicht der Automobilindustrie massiv verändern. Abzulesen ist diese Entwicklung in sinkenden Gewinnen und Profitmargen der Automobilhersteller im Jahr 2024, die bei vielen Unternehmen bereits zu breiten Effizienzprogrammen geführt haben.

In den nächsten Jahren wird ein darwinistischer Ausleseprozess in Gang kommen, in dem einige Unternehmen ausscheiden bzw. ihre Unabhängigkeit verlieren. Dies gilt sowohl für Newcomer im Bereich der Elektromobilität als auch für einige etablierte Automobilhersteller und Automobilzulieferer. Es gilt Ausschau zu halten nach strategischen Allianzen, da nicht wenige Unternehmen die weiterhin notwendigen hohen Investitionsausgaben für technologischen Wandel rund um Elektromobilität, Software-definierte Fahrzeuge sowie automatisiertes Fahren nicht mehr allein werden stemmen können. Innovation, Geschwindigkeit sowie Kosteneffizienz und Flexibilität sind dabei wichtige Attribute einer erfolgreichen Zukunft.“


Über das CAM:

Das Center of Automotive Management (CAM) ist ein unabhängiges, wissenschaftliches Institut für empirische Automobil- und Mobilitätsforschung sowie für strategische Beratung an der Fachhochschule der Wirtschaft (FHDW) in Bergisch Gladbach. Seine Kunden unterstützt das Auto-Institut auf Basis umfangreicher Datenbanken, insbesondere zu fahrzeugtechnischen Innovationen der globalen Automobilindustrie sowie zur Markt- und Finanz-Performance von Automobilherstellern und Automobilzulieferunternehmen. Mittels eines fundierten Branchen-Know-hows und intimer Marktkenntnisse erarbeitet das Auto-Institut individuelle Marktforschungskonzepte und praxisorientierte Lösungen für seine Kunden aus der Automobil- und Mobilitätswirtschaft.


Center of Automotive Management (CAM)

Prof. Dr. Stefan Bratzel

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