Entwicklungstrends der Elektromobilität, Segment- und Modellanalyse der Neuzulassungen in Deutschland und China (Jan-Okt 2024)

  • Das Angebot rein elektrischer Modelle in Deutschland wächst im Jahr 2024 auf nunmehr 134 Fahrzeuge (Stand Ende September 2024), eine Zunahme 19 Modelle im Vergleich zum Vorjahr.
  • Anschaffungspreise für Elektrofahrzeuge sind gestiegen: Der Durchschnittspreis für ein BEV (volumengewichtete Listenpreise) steigt zum Vorjahr jedoch um 3.976€ auf 56.669€, vor allem aufgrund der Zunahmen im Segment der mittleren SUVs.
  • Verbrenner bleiben in Deutschland preislich im Vorteil gegenüber Elektrofahrzeugen, auch für chinesische Hersteller gelten hier keine Ausnahmen.
  • Während in Deutschland die Preise für BEVs über alle Modellvarianten hinweg steigen, sinken sie in China kontinuierlich.

Mit dem derzeit verfügbaren Modellangebot in Deutschland ist ein schneller Markthochlauf der Elektromobilität nur schwer realisierbar. Zwar steigt die Zahl der batterieelektrischen Fahrzeugmodelle im Vergleich zum Vorjahr auf nunmehr 134 Modelle an (Gesamtjahr 2023: 105 Modelle). Allerdings machen SUVs über die Hälfte (56,7% bzw. 73 Modelle) aus, während sich das Modellangebot in den für den Hochlauf wichtigen Fahrzeugklassen Minis und Kleinwagen reduziert. Gleichzeitig steigen die Anschaffungspreise für E-Autos. Der an den Neuzulassungen gewichtete durchschnittliche Fahrzeugpreis (Listenpreis ohne Sonderausstattung & Aktionspreise) erhöht sich im Vergleich zum Gesamtjahr 2023 um 3.976 € bzw. 7,5% auf 56.669 € (brutto, ohne Abzug der Förderung). Im Mittel steigen jedoch sowohl die Reichweite der Modelle auf 463 km (WLTP) als auch die Ladeleistungen auf 156 kW.

Das sind die wichtigsten Ergebnisse des aktuellen Electromobility Report 2024/2025 des Center of Automotive Management (CAM), der im dritten Jahr in Folge die Modellangebote in Deutschland und China analysiert. Für China lag der Fokus dabei auf den 25 meistverkauften EV-Modellen von Januar bis August. Nach 9 Monaten des Jahres 2024 haben vollelektrische Antriebe in Deutschland mit knapp über 274.810 Neuzulassungen (-29% zum Vorjahr) einen Anteil von rund 13% (17%). Für das Jahr 2025 erwartet das CAM eine erhebliche Belebung der Marktdynamik von Elektrofahrzeugen aufgrund der verschärften CO2-Flottengrenzwerte in der EU. Gleichzeitig wird mit einer deutlichen Senkung der Neuwagenpreise gerechnet.

Auf Basis einer Marktsegmentanalyse des gesamten Angebots von 134 Elektromodellen in Deutschland ergibt sich ein weiterer Anstieg der Anschaffungspreise für BEV, der gewichtet nach Verkaufsvolumen im Mittel auf 56.669 € (+7,5%) steigt. Der Preis für die Einstiegsmodelle liegt im gewichteten Mittel in Deutschland bei 47.209 € (+3,8% zu 2023).

Ein Grund für den Anstieg der volumengewichteten Durchschnittspreise liegt im wachsenden Angebot an SUVs und dem Rückgang kleinerer Modelle. SUVs sind im Schnitt höherpreisig als Minis oder Kleinwagen und dominieren den Markt mit einem Anteil von knapp 56,6% an den BEV-Neuzulassungen. Die mittleren SUVs stellen mit 121.261 verkauften Einheiten fast 46% dieses Segments, im Jahr 2023 waren es 43% (Jan.-Nov.). Besonders beliebt sind Modelle wie das Tesla Model Y und der Skoda Enyaq, die durch Raumangebot und Übersicht überzeugen. Insgesamt ist die Zahl der Elektro-SUVs im Vergleich zum Vorjahr von 48 auf 73 BEV-Modelle gestiegen.

Die Zahl der elektrischen Minis und Kleinwagen ist hingegen von 12 auf 7 Modelle gesunken, Modelle wie der Renault Zoe und der Smart Fortwo wurden eingestellt. Der Marktanteil in diesen Segmenten liegt nur bei 7,3 % an den BEV-Neuzulassungen (Jan-Sept.). Die Kompaktklasse bleibt preisstabil zum Vorjahr und kommt mit weiterhin 11 Modellen auf einen BEV-Neuzulassungsanteil von 16,7% nach drei Quartalen des Jahres 2024.

Abbildung 1: Durchschnittspreise (volumengewichtete Listenpreise) nach Segment in Deutschland (Q1-Q3 2024)

Verbrenner sind günstiger als Elektrofahrzeuge – auch bei den chinesischen Herstellern

Die Anschaffungspreise von reinen Elektromodellen sind Unterschied zu den Benzin- und Dieselfahrzeugen sind noch deutlich teurer. Das zeigt der Vergleich der Listenpreise der günstigsten Einstiegsmodelle nach Antriebsart als auch die volumengewichteten Durchschnittspreise von ausgewählten Herstellern (ohne PHEV). Besonders groß ist der Unterschied bei der MB Group und der VW Group: Bei der MB Group liegt die Differenz bei etwa 16.000 €, bei der VW Group bei rund 14.000 € (siehe Abbildung 2). Stellantis weist eine Differenz von knapp 9.000 € auf, während BMW bei den Einstiegsmodellen beider Antriebsarten nahezu gleiche Preise hat. Hier wirkt sich insbesondere die Marke MINI aus, die mit dem Mini Cooper ein günstiges Elektro-Modell im Portfolio hat. Bei chinesischen Herstellern, die auf dem deutschen Markt aktiv sind, bleibt die Differenz zwischen einem Einstiegs-ICE und einem Einstiegs-BEV mit etwa 13.000 € weiterhin hoch.

Abbildung 2: Vergleich der Einstiegspreise nach Antriebsart und volumengewichteter Durchschnittspreis
(Jan-Sept 2024)

Weiter hat das Center of Automotive Management den volumengewichteten Durchschnittspreis der jeweiligen Antriebsarten analysiert. Das oben beschriebene Preisbild bestätigt sich auch hier: Bei allen betrachteten OEMs liegen die Preise für Elektrofahrzeuge über denen der Verbrenner, auch wenn die Preisabweichungen variieren. Besonders groß ist die Preisspanne bei der VW Group, was teils auf hohe Verkaufszahlen günstiger Verbrennermodelle wie dem Skoda Fabia, VW Golf, Polo und Taigo zurückzuführen ist (zusammen 152.336 Einheiten). Dagegen wurden im selben Zeitraum nur 89.631 BEVs der VW Group verkauft. Bei Stellantis und chinesischen Herstellern nähern sich die Preise der Antriebsarten allmählich an – hier liegt die Differenz bei etwa 4.000€.

Elektrofahrzeugmodelle in China werden günstiger – in Deutschland steigen die Preise hingegen Die Anschaffungspreise spielen für den Markthochlauf der Elektromobilität eine entscheidende Rolle. Das veranschaulicht der Vergleich des rückläufigen deutschen Marktes und des stark wachsenden chinesischen Marktes in den Jahren 2023 und 2024 mit den 15 zulassungsstärksten Modellen. In China sind die Preise im Schnitt um rund 5 % gesunken – dies gilt sowohl für Einstiegs- als auch für Topmodelle. In Deutschland hingegen stiegen die Preise der zulassungsstärksten Modlelle im Durchschnitt um mehr als 10,6 %, wobei die Preiserhöhung bei Einstiegsmodellen 6,5 % und bei Topvarianten
14,5 % beträgt.

Abbildung 3: Preisveränderung der 15 meistverkauften BEV-Modelle in China und Deutschland (2023-2024)

Demgegenüber sind die Reichweiten der BEV-Modelle deutlich gestiegen. Im Mittel kommen die 134 derzeit in Deutschland angebotenen Modelle auf eine WLTP-Reichweite von 438 km (Einstiegsvarianten) bis 490 km (Top-Varianten). Auch die Ladeleistung liegt mit Mittel zwischen 139 (Einstiegsvariante) und 173 kW (Top-Varianten).


Hierzu Studienleiter Stefan Bratzel: „Während sich die Reichweite und Ladeleistung von Elektromodellen relativ gut entwickeln, krankt der Markthochlauf der Elektromobilität in Deutschland wesentlich an wettbewerbsfähigen Anschaffungspreisen im Vergleich zu Verbrennern. Der weitere Preisanstieg von Elektromodellen ist Gift für die neue Marktphase der Elektromobilität, bei der nach den technikaffinen Early Adoptern nunmehr Kundensegmente mit kleinerem Geldbeutel adressiert werden müssen. In den nächsten Monaten ist mit einer deutlichen Reduzierung der Anschaffungspreise bzw. mit hohen Sonderkonditionen und Rabatten zu rechnen, da die Hersteller ihre Elektrofahrzeugabsätze in Europa deutlich erhöhen müssen, um die sich verschärfenden CO2-Flottenziele zu erreichen. Insgesamt wird für die Automobilhersteller die Reduzierung der Herstellkosten von Elektrofahrzeugen ein zentraler Erfolgsfaktor, zumal die globalen Marktführer Tesla und BYD und weitere chinesische Hersteller bereits auf einer deutlich besseren Kostenbasis agieren.“


Über den Electromobility Report:

Der CAM Electromobility Report analysiert regelmäßig die aktuellen Markt-, Absatz- und Innovationstrends der Elektromobilität in wichtigen Kernmärkten (z.B. China, USA, Europa und Deutschland). Gleichzeitig werden die wesentlichen Einflussfaktoren auf den Markthochlauf der Elektromobilität empirisch beleuchtet. Die Untersuchung konzentriert sich auf reine Batteriefahrzeuge (BEV) und Plug-In-Hybride (PHEV).

For more information: https://auto-institut.de/e-mobility/

Über das CAM:

Das Center of Automotive Management (CAM) ist ein unabhängiges, wissenschaftliches Institut für empirische Automobil- und Mobilitätsforschung sowie für strategische Beratung an der Fachhochschule der Wirtschaft (FHDW) in Bergisch Gladbach. Seine Kunden unterstützt das Auto-Institut auf Basis umfangreicher Datenbanken, insbesondere zu fahrzeugtechnischen Innovationen der globalen Automobilindustrie sowie zur Markt- und Finanz-Performance von Automobilherstellern und Automobilzulieferunternehmen. Mittels eines fundierten Branchen-Know-hows und intimer Marktkenntnisse erarbeitet das Auto-Institut individuelle Marktforschungskonzepte und praxisorientierte Lösungen für seine Kunden aus der Automobil- und Mobilitätswirtschaft.


Center of Automotive Management (CAM)

Prof. Dr. Stefan Bratzel

An der Gohrsmühle 25

51465 Bergisch Gladbach

Tel.: +49 (0) 22 02 / 28577-0

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Uber&Co.: Fahrdienst-Plattformen werden profitabel Mobility Services Report (MSR) 2024

  • Fahrdienst-Plattformen weisen in wichtigen Kernregionen steigende Kunden- und
    Nutzerzahlen auf. Maßgebliche Fahrdienst-Unternehmen erreichen die Gewinnzone
  • Uber ist global erfolgreichstes und gleichzeitig innovativstes Mobilitätsplattform-Unternehmen im Jahr 2024
  • Ein wichtiger Erfolgsbaustein ist die Realisierung von Netzwerkeffekten durch den Aufbau von Super-Apps mit einem breiten Portfolio von komplementären Mobilitätsdiensten. Autonomes Fahren wird jedoch perspektivisch zur neuen Herausforderung von Fahrdienstvermittlern.

Digitale Fahrdienstleist-Plattformen, wie Uber und Didi, verlassen zunehmend das verlustreiche „Tal der Tränen“ und entwickeln sich zu Profitmaschinen. In den zentralen Kernregionen USA, China, Südostasien und Indien wächst der Markt für App-basierte-Fahrdienste. Dabei sorgen die stark ansteigende Kundenzahlen und Fahrten nicht für steigende Umsätze bei den Anbietern. Nach Phasen der Konsolidierung bei paralleler Entwicklung von Synergien zwischen Geschäftsfeldern kommen zentrale Anbieter in verschiedenen Regionen aus den roten Zahlen und entwickeln nachhaltig profitable Geschäftsmodelle mit Zukunftspotenzial. Im Vergleich der erfolgreichsten Fahrdienstplattformen schneidet Uber am besten ab gefolgt von Didi Chuxing und Grab sowie Dida Chuxing, Ola, Bolt und FreeNow.

Das sind erste Ergebnisse des diesjährigen Mobility Services Reports (MSR) 2024, der vom Center of Automotive Management (CAM) in Kooperation mit Cisco Systems und automotiveIT verfasst wurde. Seit dem Jahr 2018 werden die Markt- und Entwicklungs- und Innovationstrends von Mobilitätsdienstleistungen in den wichtigsten globalen Marktregionen erfasst in den Bereichen Carsharing, Micromobility, Fahrdienstvermittlung und Autonome Dienste nach quantitativen und qualitativen Kriterien systematisch erfasst und bewertet. Im Jahr 2024 wurde ein Sample von über 80 Mobility Services und ca. 400 Innovationen von 68 Unternehmen analysiert. Im Bereich Fahrdienstvermittlung wurden zusätzlich die Markt- und Finanzdaten der wichtigsten Fahrdienst-Unternehmen bewertet.

Global erfolgreichstes und gleichzeitig innovativstes Mobilitätsplattform-Unternehmen ist im Wettbewerbsvergleich mit 41 Service-Indexpunkten Uber, das derzeit in 70 Ländern und 10.500 Städten vertreten ist. Der US-amerikanische Ride-Hailing Pionier erwirtschaftete nach hohen Milliardenverlusten seit der Gründung im Jahr 2009 erstmals im Gesamtjahr 2023 einen Jahresgewinn (EBIT) von 1,1 Mrd. US$. Im Vergleich zum Vorjahr konnte der Mobilitätsdienstleister sowohl die Zahl seiner Fahrten auf 9,5 Mrd. (+24 %) als auch die monatlichen Plattformnutzer auf 150 Mio. (14,5%) steigern. Der Erfolg setzt sich in den ersten zwei Quartalen des Jahres 2024 mit einem Umsatzwachstum von 15,4% und einem Halbjahresgewinn von bereits 968 Mio. US$ fort. Die Marktkapitalisierung vervielfachte sich seit Mitte 2022 von 46 Mrd. US$ auf rund 135 Mrd. US$ Ende August 2024.

Gleichzeitig ist Uber auch im Vergleich der sechs weltweit bedeutsamsten Ridehailing-Provider das innovationsstärkste Unternehmen. Insgesamt wurden ein Sample von 327 Einzelinnovationen von
Uber, Lyft, FreeNow, Bolt, DiDi sowie Grab entlang der gesamten User Journey analysiert und systematisch bewertet. Danach generierte Uber mit 73 Neuerungen nicht nur die meisten Serviceinnovationen und darunter die meisten Weltneuheiten (25), sondern erreichte auch auf Basis einer qualitativen Bewertung mit 245 Index-Punkten (IP) die höchste Innovationsstärke vor dem chinesischen Fahrdienstleiter DiDi mit 160 IP.

Der Erfolg von Uber basiert auf einer Kombination von mehreren Faktoren:

  • Ein wesentlicher Schlüssel für die Erwirtschaftung von Gewinnen im Rahmen der Plattformökonomie ist die systematische Erhöhung des Customer Lifetime Value (CLV). Je diversifizierter das Dienstleistungsportfolio einer digitalen Plattform ist, desto mehr Zeit verbringt derselbe Kunde auf ihr und erhöht damit das Erlöspotenzial. So steigerte Uber auf der Plattform parallel zu den wachsenden Ride-Hailing Fahrten auch die Nutzerzahlen und Umsätze des Geschäftsbereichs „Delivery“ (Uber Eats), wodurch auch die Fahrer außerhalb der Rushhour besser ausgelastet werden können.
  • Uber setzt erfolgreich auf eine Cross-Promotion-Strategie, d.h. überkreuzte Werbeanzeigen für Uber-Dienstleistungen, die es dem Unternehmen ermöglicht hat, die Customer Acquisition Costs (CAC) um 50% zu reduzieren, was direkt zu einer höheren Rentabilität beiträgt.
  • Außerdem generieren Mitgliedschaftsprogramme wie „Uber One“ auf der Plattform pro User mehr Traffic und damit höhere Einnahmen: Die mittlerweile über 19 Millionen Uber One Mitglieder haben einen überproportional hohen Anteil von 30-45% am gesamten Bruttobuchungsvolumen und generieren monatlich 3,4-mal mehr Umsatz als Nicht-Mitglieder. Damit erreicht Uber die für Digitalplattformen bekannten Netzwerkeffekte (sinkende Grenzkosten pro neuem Nutzer) mit der sich zunehmend selbst-verstärkenden Dominanzposition in den Regionen („winner takes it all“).

Die Erfolgsbausteine von Uber sind eine Art Blaupause für digitale Mobilitätsanbieter in anderen Regionen:  In China steigt der Ride-Hailing-Markt auf Rekordwerte von 9,1 Mrd. Bestellungen im Jahr 2023 (+31%) und wächst auch im Halbjahr 2024 ungebremst weiter. Mit rund 79% der monatlichen Fahrdienstvermittlungen in China dominiert DiDi Chuxing den Markt. Nach Milliardenverlusten in den Vorjahren erzielte DiDi in den ersten zwei Quartalen 2024 mit Umsatzzuwächsen und Kostenreduzierungen ebenfalls einen Gewinn (EBIT) von 125 Mio. US$.

Ähnliche Entwicklungen zeigen auch Grab und Bolt: Der südostasiatische Mobilitätsdienstleister Grab realisierte in den vergangenen Quartalen starke Umsatzzuwächse und verminderte nach einem negativen Jahresergebnis von 519 Mio. US$ die Verluste in den ersten zwei Quartalen 2024 auf nur noch 75 bzw. 56 Mio. US$. Bolt steigerte ebenfalls den Gesamtumsatz im Gesamtjahr 2023 um 35 % und reduzierte ebenfalls seine Verluste erheblich von -263 Mio. € auf ein Minus von 94 Mio. €. Auch FreeNow, vormals MyTaxi und mittlerweile im Eigentum von BMW und Mercedes, meldete im September 2024 erstmals das Erreichen der Gewinnzone.

Abbildung 1: Umsatz- und Gewinnentwicklung von Didi Chuxing und Uber

Mittel- und langfristig birgt das autonome Fahren für die Fahrdienstplattform-Unternehmen neue Herausforderungen. Einerseits können Robotaxis und Roboshuttles die Fahrtkosten pro Kilometer deutlich reduzieren und den Unternehmen zu weiterem Wachstum im Fahrdienstmarkt verhelfen. Andererseits bergen sie auch disruptives Risiko, da damit auch neue Akteure ins Spiel kommen, die den Fahrdienstplattformen gefährlich werden können (z.B. Alphabet/Waymo, Tesla). Uber hat etwa gerade in den letzten Monaten bereits weitere Kooperationen im Umfeld des autonomen Fahrens geschlossen. Didi Chuxing ist mit ihrer Tochtergesellschaft im Bereich autonomen Fahren selbst aktiv und betreibt Testflotten (hierzu demnächst mehr im MSR Report 2024).


Studienleiter Stefan Bratzel: „Digitale Fahrdienst-Anbieter verlassen zunehmend das verlustreiche ‚Tal der Enttäuschungen‘ und entwickeln sich zu profitablen Mobilitätsunternehmen. Ein wichtiger Erfolgsbaustein ist der Aufbau von Super-Apps mit einem breiten Portfolio von komplementären Mobilitätsdiensten. Vorreiter sind vor allem Unternehmen aus den USA, China und Südostasien. Mobilitätsdienstleister können für eine nachhaltige und kostengünstige Mobilität einen positiven Beitrag leisten. Dazu braucht es jedoch auch eine politische Orchestrierung, die günstige Rahmenbedingungen für Digital- bzw. Plattformunternehmen schafft.“

Christian Korff, Mitglied der Geschäftsführung Cisco Deutschland: „Der Erfolg von digitalen Fahrdiensten steht und fällt mit der Verfügbarkeit der App und IT-Infrastruktur. Bei Verzögerungen im Sekunden-Bereich springen interessierte Nutzer bereits wieder ab. Der Toleranzbereich ist gerade im Mobility-Bereich sehr klein und es gilt „Slow ist das neue Down“. Die Anbieter mit einer klaren IT-Strategie für ihre Rechenzentren und KI haben einen echten Wettbewerbsvorteil.“

Quelle: CAM, Unternehmensberichte      *Abkürzungen.: MAU = Monthly Active Users; QAU = Quarterly Active Users; AAU = Annually Active Users; RU = Registered Users

Über die Studie:

Die Studienreihe MobilitySERVICES Report (MSR) wurde vom Center of Automotive Management (CAM) in Kooperation mit Cisco Systems und der Media Manufaktur verfasst. Sie untersucht im 6. Jahr in Folge die Entwicklungstrends von Mobilitätsdienstleistungen in den wichtigsten globalen Marktregionen. Dazu wurden rund 80 Services in den Bereichen Carsharing, Micromobility, Fahrdienstvermittlung und Autonome Dienste nach quantitativen und qualitativen Kriterien systematisch erfasst und bewertet. Die vier Haupttypen wurden in 12 besonders relevante Servicetypen untergliedert, die sich wiederum auf über 60 der wichtigsten Akteure mit den einzelnen Dienstleistungen verteilen. Das Anbieterspektrum reicht dabei von Autobauern über Digitalkonzerne bis hin zu Mobility-Startups. Besonderer Fokus wurde in diesem Jahr auf die Analyse der Innovationstrends und -leistungen mit Schwerpunkt auf den Feldern „Fahrdienste“ und „Micromobility“ gelegt. Hierzu wurden ca. 400 Service-Innovationen einzeln erfasst und bewertet.

Die Präsentation der Studie mit weiteren Kernergebnissen erfolgte durch Prof. Dr. Stefan Bratzel auf dem Branchenevent „Mobility Circle“ am 06.11.2024 in München (www.mobility-circle.com).

Normung und Standardisierung zur Stärkungder Wettbewerbsfähigkeit im Bereichinnovativer Fahrzeugtechnologien

Das Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation (IAO) hat im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) in Kooperation mit dem Center of Automotive Management (CAM) eine umfassende Analyse des Normungs- und Standardisierungssystems der deutschen Automobilindustrie durchgeführt. Die Ergebnisse der Studie verdeutlichen die entscheidende Bedeutung von Normen und Standards für den Erfolg innovativer Fahrzeugtechnologien „Made in Germany“ auf nationaler und internationaler Ebene.

Angesichts des technologischen Wandels und des wachsenden globalen Wettbewerbs wird die Rolle von Normen und Standards immer wichtiger. Sie bieten herstellerunabhängige Orientierung und sichern den Stand der Technik – ein wesentlicher Faktor, um die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Automobilbranche nachhaltig zu stärken.

Herausforderungen und Chancen in einem dynamischen Umfeld

Die Studie mit dem Titel „Normung und Standardisierung zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit im Bereich innovativer Fahrzeugtechnologien“ liefert wertvolle Erkenntnisse über die Herausforderungen und Chancen der Branche. Neben einer eingehenden Analyse der bestehenden Normungslandschaft liefert die Studie strategische Empfehlungen zur Zukunftssicherung der deutschen Automobilindustrie. Die Ergebnisse sind nicht nur für Unternehmen der Branche relevant, sondern auch für politische Entscheidungsträger und Forschungseinrichtungen, die eine zukunftsfähige Normungsstrategie unterstützen wollen.

Zentrale Erkenntnisse der Studie:

  • Harmonisierung der Ökosysteme: Die Studie unterstreicht die Notwendigkeit einer harmonisierten Infrastruktur, wie einer einheitlichen Ladeinfrastruktur, und die Förderung digitaler, vernetzter Dienste, um die Vorteile innovativer Fahrzeugtechnologien optimal zu nutzen.
  • Organisatorische Verankerung und Zukunftsperspektive: Trotz einer soliden Struktur steht das Normungssystem der deutschen Automobilindustrie vor Herausforderungen wie Fachkräftemangel, technologischem Rückstand und internationalem Wettbewerb. Strategische Anpassungen sind erforderlich, um die Effizienz und Effektivität der Normungsprozesse zu steigern.
  • Stakeholder-Einbindung und de-facto-Standardisierung: Die Marktharmonisierung erfolgt zunehmend durch de-facto-Standards, die besonders in Konsortien entwickelt werden. Dies betrifft insbesondere den Einsatz von Open-Source-Software und hat weitreichende Implikationen für die zukünftige Normungslandschaft der Branche.

Gemeinsame Anstrengungen von Industrie, Politik und Forschung notwendig

Die Studie zeigt auf, dass die Automobilindustrie nur gemeinsam mit politischen und wissenschaftlichen Akteuren die wachsenden Anforderungen einer sich wandelnden Mobilitätswelt meistern kann. Das BMWK unterstreicht die Relevanz dieser Studie als Grundlage für eine mögliche Weiterentwicklung des Normungs- und Standardisierungsumfelds der deutschen Automobilindustrie.

Hier geht’s direkt zum Download der Studie: http://dx.doi.org/10.24406/publica-2661 


Über das CAM:

Das Center of Automotive Management (CAM) ist ein unabhängiges, wissenschaftliches Institut für empirische Automobil- und Mobilitätsforschung sowie für strategische Beratung an der Fachhochschule der Wirtschaft (FHDW) in Bergisch Gladbach. Seine Kunden unterstützt das Auto-Institut auf Basis umfangreicher Datenbanken, insbesondere zu fahrzeugtechnischen Innovationen der globalen Automobilindustrie sowie zur Markt- und Finanz-Performance von Automobilherstellern und Automobilzulieferunternehmen. Mittels eines fundierten Branchen-Know-hows und intimer Marktkenntnisse erarbeitet das Auto-Institut individuelle Marktforschungskonzepte und praxisorientierte Lösungen für seine Kunden aus der Automobil- und Mobilitätswirtschaft.


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„Automotive Cyber Security – Consumer Attitudes“

 

    • Studie des Center of Automotive Management in Kooperation mit Cisco zu Einstellungen und Erwartungen von AutofahrerInnen in Deutschland in Bezug auf die Cybersicherheit von Fahrzeugen

    • 77 Prozent sehen Cybersicherheit im Fahrzeug als ein wichtiges Thema, um das sich die Fahrzeughersteller kümmern sollten

    • AutofahrerInnen sind sich zunehmend der Bedeutung der Cybersicherheit für ihre Fahrzeugsicherheit bewusst: 42 Prozent machen sich Sorgen über Cyberangriffe auf ihr Fahrzeug, und 40 Prozent sehen vernetzte Fahrzeuge mit Software-Updates als Bedrohung an. 

    • Mercedes, BMW und VW bekommen bei Qualität der Cybersicherheit und Datenschutz das größte Vertrauen, chinesische Hersteller ganz hinten

    • Für 34 Prozent ist Cybersecurity ein wichtiges Kaufkriterium

Viele AutofahrerInnen denken, dass vernetzte Fahrzeuge Sicherheitsrisiken mit sich bringen. Zu diesem Ergebnis gelangt die neue Studie „Automotive Cyber Security – Consumer Attitudes“, erstellt vom Center of Automotive Management (CAM) in Kooperation mit Cisco. 42 Prozent der AutofahrerInnen sind besorgt über einen Cyberangriff auf ihr Fahrzeug, 40 Prozent sehen dabei Software-Updates als potenzielle Gefahr. 77 Prozent empfinden Cybersicherheit als wichtiges Thema, um das sich die Hersteller kümmern sollen.

Cybersecurity ist inzwischen auch für AutofahrerInnen ein zentrales Thema geworden, das zeigt die Studie „Automotive Cyber Security – Consumer Attitudes“, die vom Center of Automotive Management (CAM) in Kooperation mit Cisco erstellt wurde. Ein zentrales Ergebnis: 77 Prozent der befragten AutofahrerInnen empfinden Cybersicherheit als ein wichtiges Thema, um das sich die Fahrzeughersteller kümmern sollten. 42 Prozent sind sehr besorgt oder besorgt über einen Cyberangriff auf ihr Fahrzeug.

Als besonders kritisch sehen die UmfrageteilnehmerInnen ganz konkret die Manipulation von digitalen Schlüsselsystemen (46 Prozent bewerten das Risiko als hoch oder sehr hoch). Es folgen der Diebstahl persönlicher Daten (41 Prozent) und die Gefahr der Manipulation von Fahrzeugfunktionen und Sicherheitssystemen (35 Prozent). Bei jüngeren FahrerInnen sind die Risikoeinschätzungen noch einmal etwas höher, bei Elektroauto-FahrerInnen (BEV) sind die Werte deutlich niedriger.

„Das Thema Cybersicherheit ist endgültig im Automobilmarkt angekommen“, sagt Studienleiter Prof. Dr. Stefan Bratzel vom Center of Automotive Management (CAM). „Für AutofahrerInnen ist Cybersicherheit ein vielschichtiges Thema, das mit ganz konkreten Sorgen einhergeht. Hier gibt es viel zu tun für die Hersteller.“

„Mit der zunehmenden Vernetzung und Automatisierung von Fahrzeugen verschärfen sich die Gefahren und Risiken durch Hacker-Angriffe. Die Nutzung von Online-Diensten, Streaming Apps, das Laden von Elektroautos oder etwa Bezahlsysteme im Auto schaffen immer neue potenzielle Angriffsflächen für Hacker“, so Christian Korff, Mitglied der Geschäftsführung bei Cisco Deutschland.

„Cyberangreifer gehen inzwischen äußerst professionell vor. Rund um den Bereich “Automotive” hat sich eine eigene Hacker-Industrie entwickelt, die hochgradig arbeitsteilig und skruppellos agiert. In komplexen IT-Systemen der Fharzeugbranchen haben Angreifer gute Chancen, Sicherheitslücken zu finden,” ergänzt Holger Unterbrink, Technical Leader bei Cisco Talos Intelligence Group – einem der vertrauenswürdigsten Forschungsteams für Bedrohungsdaten auf der ganzen Welt.

 

Mercedes, BMW und VW: Größtes Vertrauen in Qualität der Cybersecurity

Im Mittel beurteilen nur 22 Prozent der AutofahrerInnen die Qualität der Cyber-Sicherheit von Fahrzeugen der Automobilhersteller als „gut“ oder „sehr gut“. Dabei sehen die Befragten allerdings große Unterschiede zwischen den untersuchten 19 Marken. Das größte Vertrauen in die Qualität der Cybersecurity legen die Befragten in heimische Fahrzeughersteller wie Mercedes-Benz (54 Prozent) und BMW (51 Prozent) und auch VW (44 Prozent). Tesla belegt mit 40 Prozent Zustimmung Platz sechs in der Wertung. Die chinesischen Marken – MG (26 Prozent), BYD (29 Prozent) und NIO (25 Prozent) – landen auf den letzten Plätzen. Auch hier sind die jüngeren AutofahrerInnen etwas positiver in ihren Urteilen.

 

 

Ein IT-sicheres Fahrzeug ist den Deutschen so wichtig, dass dieser Aspekt grundsätzlich sogar ihre Kaufentscheidung beeinflusst, wie 34 Prozent der Befragten sagen. Für 37 Prozent der Befragten spielen Sicherheitsaspekte bei Elektroautos eine so große Rolle, dass sie sich gegen den Kauf eines Elektroautos entscheiden würden, da sie Risiken beim Laden an öffentlichen Ladestationen befürchten. Tatsächlich, so die Ergebnisse der Studie „Automotive Cyber Security“ von CAM und Cisco aus diesem Frühjahr, weist die E-Auto-Ladeinfrastruktur Sicherheitslücken auf und Hacker-Angriffe nehmen zu.

„Das Vertrauen von EndkundInnen in Automarken wird künftig daran gemessen, wie sie mit Cyber Security umgehen und Angriffe von außen verhindern. Es existiert heute eine starke Diskrepanz zwischen einer steigenden Zahl an Cyber-Angriffen auf vernetzte Autos und der geringen Kommunikation und Transparenz der Automobilhersteller zum Thema Cyber Security“, sagt Prof. Dr. Stefan Bratzel. „Die Fallhöhe der deutschen Marken ist jetzt natürlich am höchsten: Sollten die Erwartungen in Cybersicherheit an sie nicht erfüllt werden, entfällt ein wichtiges Kaufkriterium und Kunden könnten auch andere Marken stärker in Betracht ziehen.“

 

Weitere Ergebnisse: Zocken und zahlen im Auto – Die Angriffsfläche wächst

Zu den am meisten genutzten Online-Diensten zählen die Smartphone-Kopplung (46 Prozent) und Verkehrsdaten für Navigationsdienste (39 Prozent). 20 Prozent der AutofahrerInnen verwenden regelmäßig Smartphone-Apps eines Fahrzeugherstellers, beispielsweise zur Fernsteuerung von Fahrzeugfunktionen. Allerdings setzen viele bisher nur einen Bruchteil der verfügbaren Connectivity-Features in ihren Fahrzeugen ein. Funktionen wie Video-Streaming, Bezahlsysteme oder Online-Spiele im Multimedia-System des Fahrzeugs nutzt die Mehrheit der FahrerInnen nicht. Die Jüngeren (18 bis 34 Jahre) bilden eine Ausnahme: Hier macht der Anteil der IntensivnutzerInnen bereits ein Drittel aus, während er insgesamt bei 20 Prozent liegt. Audio- und Video-Streaming sowie Online-Spiele nutzen sie etwa doppelt so häufig – wahrscheinlich aber auch nur als BeifahrerInnen. Zudem greifen jüngere FahrerInnen deutlich häufiger auf Bezahlsysteme im Fahrzeug zurück.

 

Sehr unterschiedlich ist das Nutzungsverhalten auch nach Automarken: Auffällig ist die deutlich überdurchschnittliche Nutzung von Online-Diensten der FahrerInnen der Premiumhersteller BMW und Audi. Bei Mercedes-FahrerInnen ist die Nutzung der Online-Dienste dagegen noch deutlich geringer. Spitzenreiter der Online-Nutzung sind Tesla-FahrerInnen. Bei FahrerInnen von Volumen-Herstellern spielt vor allem die Smartphone-Kopplung (z.B. Android Auto/ Apple-Carplay) eine wichtige Rolle. Ansonsten ist die Nutzungsrate der Dienste bei fast allen Volumenmarken deutlich niedriger.

 

Datenschutz und Regulierung – FahrerInnen mit klaren Wünschen an Hersteller und Politik

Je mehr vernetzte Dienste im Auto im Einsatz sind, desto mehr Daten werden ausgetauscht. Beim Thema Vertrauen in Sachen Datenschutz zeigen sich ähnliche Ergebnisse wie bei der Qualitätseinschätzung der Cybersicherheit: Am meisten Vertrauen in die Gewährleistung des Datenschutzes genießt Mercedes, denen 39 Prozent ein „hohes oder sehr hohes Vertrauen“ attestieren, gefolgt von BMW (37 Prozent) und VW (32 Prozent). Die drei chinesischen Marken MG (17 Prozent), BYD (16 Prozent) und NIO (16 Prozent) belegen erneut die letzten Plätze. Für chinesische Automobilhersteller in Deutschland könnte sich hier ein Problem auftun: 43 Prozent der Befragten geben an, dass die Datensicherheit schon heute ein Ausschlusskriterium für den Kauf eines Fahrzeugs aus China ist. Nur 22 Prozent haben dagegen keinerlei Datensicherheitsbedenken beim Kauf eines Autos einer chinesischen Marke.

 

 

Wenn es darum geht, wie größeres Vertrauen in die Sicherheit vernetzter Fahrzeuge ermöglicht werden soll, haben die AutofahrerInnen klare Vorstellungen. Gerichtet an die Hersteller erwarten sie vor allem eine stärkere Verschlüsselung der Daten (56%) und regelmäßige Software-Updates (52%). Auch transparente Informationen über Sicherheitsmaßnahmen sind wichtig (48%). Vom Gesetzgeber erwarten die Befragten andere Schwerpunkte. Folgende Maßnahmen werden besonders gefordert: Automobilhersteller sollten verpflichtet werden, Cyber-Vorfälle zu veröffentlichen (62 %), Transparenzpflicht zur Verwendung von Kundendaten (60 %) und ein Verbot der Nutzung von Informationen wie Fahrzielen oder Geschwindigkeit durch die Hersteller (59 %).

„Automobilhersteller sind Cyberangriffen nicht hilflos ausgeliefert. Im Gegenteil, es gibt viele konkrete Maßnahmen, die sie ergreifen können und die AutofahrerInnen auch erwarten“, resümiert Christian Korff. „Eine hohe Verschlüsselung ist heutzutage technisch leicht umzusetzen – egal ob für das Öffnen des Fahrzeuges oder die Videokonferenz im Auto.“

 

Über die Studie

Die Studie „Automotive Cyber Security– Consumer Attitudes: Einstellungen und Erwartungen von AutofahrerInnen in Deutschland in Bezug auf die Cybersicherheit von Fahrzeugen“ wurde vom Center of Automotive Management (CAM) in Kooperation mit Cisco verfasst. Auf Basis einer repräsentativen Befragung wurde untersucht, wie die Autofahrerinnen und Autofahrer in Deutschland das Thema Cyber Security und mögliche Gefahren und Risiken von Hacker-Angriffen auf Fahrzeuge einschätzen und wie hoch vor dem Hintergrund des derzeitigen Nutzungsverhaltens von Online-Diensten das Vertrauen in die Qualität der Cyber-Sicherheit der Fahrzeuge von Automobilherstellern ist. Die Befragung wurde online im Juli 2024 in Deutschland unter 1.149 Probanden durchgeführt, die einen Führerschein sowie einen PKW im Haushalt haben und diesen nutzen. Die Umfrage wurde von YouGov im Auftrag des Center of Automotive Management durchgeführt und basiert auf Online-Interviews mit Mitgliedern des YouGov Panel Deutschland. Die Stichprobe ist repräsentativ für AutofahrerInnen hinsichtlich ihres Alters (ab 18 Jahren), Geschlechts und der Region in Deutschland, in der sie wohnen.

 

Über das CAM
Das Center of Automotive Management (CAM) ist ein unabhängiges, wissenschaftliches Institut für empirische Automobil- und Mobilitätsforschung sowie für strategische Beratung an der Fachhoch- schule der Wirtschaft (FHDW) in Bergisch Gladbach. Das CAM fokussiert seine Forschungen auf die Innovationstrends und Erfolgsfaktoren in den Zukunftsfeldern der Elektromobilität, des Software-definierten Fahrzeugs, des autonomen Fahrens und der Mobilitätsdienstleistungen. Auf Basis eines fundierten Branchen-Know-hows und umfangreicher Datenbanken, insbesondere zu fahrzeugtechnischen Innovationen der globalen Automobilindustrie sowie zu Mobility Services, erarbeitet das Auto-Institut individuelle Marktforschungskonzepte und praxisorientierte Lösungen für seine Kunden aus der Automobil- und Mobilitätswirtschaft

 

 

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Handelsblatt: Performance der Automobilhersteller

Bergisch Gladbach. Der schwache Absatz von Elektrofahrzeugen hat zum Jahresauftakt einer Studie zufolge auf die Gewinne der internationalen Autokonzerne gedrückt. Bei zehn ausgewählten Unternehmen fiel der Quartalsgewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) im Schnitt auf 7,1 Prozent des Umsatzes, wie das Forschungsinstitut Center of Automotive Management (CAM) in einer am Dienstag vorgelegten Studie zusammengetragen hat. In den drei Jahren zuvor hatte diese operative Marge durchschnittlich 8,3 bis 8,4 Prozent betragen. Pro Auto sank der durchschnittliche Gewinn (Ebit) um 19 Prozent auf 2253 Euro. 

https://www.handelsblatt.com/mobilitaet/elektromobilitaet/mobilitaet-studie-e-autos-druecken-auf-gewinn-der-autohersteller/100037591.html

Forbes: Plugin Hybrids Take Advantage Of European EV Pause But Will It Last?

“In Europe, EV sales are losing some of their momentum,” said CAM director Professor Stefan Bratzel. Long-term forecasts for EV sales in Europe are still very strong, with most expectations centering around 9 million a year in 2030, compared with about 2 million last year. PHEVs are still expected to remain the poor relation, hovering above and below 1 million sales a year through 2030.

https://www.forbes.com/sites/neilwinton/2024/04/16/plugin-hybrids-take-advantage-of-european-ev-pause-but-will-it-last/?ss=transportation&sh=f14b54f3041c