Elektromobilität in Europa im Jahr 2025 mit hoher Dynamik im Vergleich zu einem nur leicht zulegen Gesamtmarkt. Große Unterschiede zwischen Nordeuropa bzw. Süd-/Osteuropa.
In Deutschland werden die Elektroneuzulassungen im Gesamtjahr auf ein Rekordwert von rund 530.000 BEV steigen. Im Vergleich der Automobilhersteller kann der Volkswagen Konzern als Marktführer mit einem BEV-Zuwachs von über 80 Prozent besonders profitieren.
Markttrends der Elektromobilität in Europa
Von Januar bis Oktober 2025 wurden in Europa (EU + EFTA + Vereinigtes Königreich) 2,02 Millionen batterieelektrische Fahrzeuge (BEVs) zugelassen, was einem Wachstum von 26,2% entspricht. Damit wurden nach 10 Monaten bereits mehr Elektro-Pkw zugelassen als im Gesamtjahr 2024 (1,99 Mio.). Die Elektromobilität (BEV) wächst damit weit überdurchschnittlich gegenüber einem in Europa nur leicht zulegenden Gesamtmarkt (+1,9 %). Dadurch steigt der Marktanteil auf 18,3 % (Gesamtjahr 2024: 15,4 %).
Deutschland entwickelt sich im Laufe des Jahres mit einem Plus von 39 % und 434.627 verkauften Einheiten zum größten europäischen BEV-Markt, wobei der Marktanteil von 18,4 % nur auf Höhe des EU-Durchschnitts liegt. Das Vereinigte Königreich, im Vorjahr größter europäischer BEV-Markt, folgt mit 386.244 BEVs (+29%) und einem Marktanteil von 22,4 %. Frankreich liegt mit 250.418 Einheiten und einem Marktanteil von 18,9 % an dritter Stelle (vgl. Abb. 1).
Die Elektromobilität in Europa folgt weiterhin zwei Geschwindigkeiten mit auf der einen Seite hohen Neuzulassungsquoten in Skandinavien sowie den Niederlanden und Belgien und auf der anderen Seite mit sehr niedrigen Marktanteilen in Süd- und Osteuropa:
Norwegen führt mit einem bemerkenswerten Anteil von 95,1 % die BEV-Neuzulassungsanteile an, während Dänemark (66,5 %), Schweden (35,5 %), die Niederlande (35,4 %) und Belgien (33,7) ebenfalls sehr hohe BEV-Neuzulassungsquoten aufweisen.
Dagegen bleiben in großen südeuropäischen Märkten wie Italien und Spanien trotz eines steigenden BEV-Zuwachses die Elektroanteile mit 5,2 bzw. 8,5% noch sehr niedrig. Ähnlich sieht die Situation in Osteuropa aus: Polen kommt trotz eines Zulassungsplus‘ von 125 % nur auf eine Elektroquote von 6,4% ähnlich wie Tschechien mit 5,6%. Einige osteuropäische Märkte weisen sogar rückläufige BEV-Neuzulassungen auf (Kroatien (–43 %), Estland (–33 %), Rumänien (–19 %).
Im Mittelfeld liegen die großen Pkw-Märkte Deutschland, Frankreich und Großbritannien.
Hierzu Studienleiter Stefan Bratzel: „In Europa befindet sich der Hochlauf der Elektromobilität trotz eines starken Wachstums im Jahr 2025 in einer kritischen Übergangsphase mit einer uneinheitlichen Entwicklung. Es besteht weiterhin eine hohe Verunsicherung der Verbraucher und Skepsis bezüglich des Antriebs der Zukunft, die durch die anhaltenden ideologisierenden Diskussionen rund um Technologieoffenheit und eine mögliche Flexibilisierung des Verbrenner-Aus 2035 weiter befeuert werden. Verunsicherung führt gewöhnlich zur Kaufzurückhaltung und zum Festhalten am Bisherigen und Gewohnten, insofern muss grundsätzlich schnell Klarheit geschaffen werden. Für die Automobilindustrie könnte eine mögliche Aufweichung bzw. Flexibilisierung des faktischen Verbrenner-Aus 2035 zwar kurzfristig einen Zeitgewinn und finanzielle Entlastungen bringen, etwa beim Wegfall von Strafzahlungen. Allerdings würde sich dadurch die Innovations- und Wettbewerbskraft für die Autoindustrie im internationalen Vergleich mittel- und langfristig nicht verbessern. Falls etwa die Anstrengungen in Zukunftstechnologien wie der Elektromobilität verlangsamt werden würden, wäre dies sogar ein Pyrrhussieg für die deutsche Automobilindustrie.“
Abbildung 1: BEV-Neuzulassungen und -Marktanteile in europäischen Automobilmärkten
Quelle: CAM
Über alle Antriebe hinweg zeigt der europäischer Automobilmarkt von Jan.–Okt. 2025 im Unterschied zur Elektromobilität kaum Dynamik. Von Januar bis Oktober 2025 wurden in Europa insgesamt 11.020.514 Pkw neu zugelassen (+1,9 %). Im Vergleich der Absatztrends der Automobilhersteller gibt es jedoch deutliche Gewinner und Verlieren: Während die Konzerngruppen Volkswagen, BMW und Renault überdurchschnittlich zulegen und Marktanteile gewinnen können, zählen Stellantis, Hyundai/Kia, Toyota sowie Ford und vor allem Tesla zu den Verlierern (vgl. Abb. 2).
Mit 2.963.187 Zulassungen (+4,6 %) dominiert der VW-Konzern weiterhin den europäischen Markt. Škoda (+10 %) und SEAT/Cupra (+6 %) erzielen deutliche Zuwächse, während Audi einen moderaten Rückgang (-3 %) verzeichnet. Chinesische Hersteller sind in Europa die am schnellsten wachsende Gruppe mit einem Zulassungsplus von 22,5 % nach 10 Monaten des Jahres. Chinesische OEMs erreichten insgesamt 641.042 Zulassungen. Allerdings weisen die einzelnen Marken bemerkenswerte Unterschiede auf: BYD EUROPE (+285 %) und SAIC Motor (+22,5 %) verzeichnen ein außergewöhnliches Wachstum und gewinnen weiterhin Marktanteile hinzu, während Volvo mit 11 % im Minus liegt (vgl. Abb. 2).
Abbildung 2: Neuzulassungen der wichtigsten Automobilhersteller in Europa bei allen Antrieben, Jan-Okt. 2025
Elektromobilität in Deutschland: Herstellervergleich und Prognose
Der deutsche Markt für batterieelektrische Fahrzeuge (BEV) wächst weiterhin dynamisch. Von Januar bis November 2025 wurden 490.368 BEVs neu zugelassen – ein Plus von +41,3 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Der BEV-Anteil an den Pkw-Neuzulassungen ist in den letzten 12 Monaten fast kontinuierlich von 14,4% auf 22,2% angestiegen und liegt nach 11 Monaten des laufenden Jahres bei 18,8%. Auch die PHEV-Quote ist nach ähnlichem Muster von 8,4 % auf nunmehr 12,9 % angestiegen und liegt im Jahr 2025 bei 10,8% (vgl. Abb. 3). Im Gesamtjahr 2025 rechnet das CAM mit BEV-Neuzulassungen von rund 530.000 Pkw, was etwas über dem bisherigen Rekordjahr 2023 liegt, das jedoch durch die damalige Umweltprämie geprägt war.
Abbildung 3: BEV-/PHEV Neuzulassungsanteile in Deutschland
Im Vergleich der Automobilhersteller zeigen sich bei den Absatztrends der reinen Elektromobilität zwischen Januar und Oktober 2025 vor allem Volkswagen und BMW enorm stark. Der Volkswagen-Konzern ist klarer BEV-Marktführer mit 192.498 Neuzulassungen und mit hohen Zuwächsen (+81 %). Wesentliche Treiber waren Škoda (+103 %), Seat/Cupra (+96 %) sowie im geringerem Maße Volkswagen Pkw (+74 %). Der BEV-Anteil des Konzerns stieg von 11,2 % auf 19,6 % (vgl. Abb. 4).
Abbildung 4: BEV-Neuzulassungen und -Marktanteile in Deutschland
Auch die BMW Group wächst weiter im BEV-Segment. Insgesamt wurden 51.545 BEVs (+29 %) neu zugelassen. BMW selbst legte um +19 % zu, MINI sogar um +76 %. Der BEV-Anteil der Gruppe stieg von 18,6 % auf 22,1 % – einer der höchsten Werte unter den großen europäischen Herstellern. Mercedes-Benz konnte bislang nicht mit dem Markt wachsen und blieb nahezu stabil bei 26.976 BEVs (–2 %) und einem noch stark unterdurchschnittlichen BEV-Anteil von 12,5 %.
Koreanische Hersteller (Hyundai & Kia) verbesserten sich mit 35.153 BEVs (+39 %) ebenfalls deutlich. Ihr BEV-Anteil erhöhte sich von 18,0 % auf 26,5 %, unterstützt durch wettbewerbsfähige Modelle und eine stabile Marktpräsenz.
Chinesische Hersteller verzeichneten ein gemischtes Bild. Insgesamt gingen die BEV-Neuzulassungen auf 39.352 Fahrzeuge (–11 %) zurück. Volvo (–35 %), MG (–46 %) und Smart (–68 %) verloren deutlich, während Marken wie BYD und Leapmotor stark zulegten. Der BEV-Anteil der chinesischen Marken liegt nun bei 37,7 %, nach 50,1 % im Vorjahr.
Stellantis konnte mit 32.654 BEVs (+64 %) zwar stark wachsen und seinen BEV-Anteil von 6,7 % auf 12,2 % fast verdoppeln. Allerdings liegt der BEV-Anteil deutlich unter dem Bundesschnitt von 18,4%. Fiat, Opel und Jeep trieben diese Entwicklung maßgeblich. Die Renault Group steigerte ihre BEV-Zulassungen auf 14.225 Fahrzeuge (+98 %). Der BEV-Anteil verdoppelte sich von 7,1 % auf 13,2 %.
Die US-Hersteller Ford und Tesla kamen auf 31.068 BEVs (–13 %). Tesla verzeichnete einen deutlichen Rückgang (–50 %), während Ford mit +283 % massiv zulegen konnte. Der BEV-Anteil der US-Marken liegt jetzt bei 29,0 %.
Stefan Bratzel zur möglichen Elektroförderung in Deutschland: „Grundsätzlich wäre zwar eine zielgerichtete Förderung der Elektromobilität in Deutschland sinnvoll. Mit der geplanten Kaufförderprämie besteht jedoch die Gefahr, dass dadurch lediglich ein kurzes Strohfeuer ausgelöst wird mit Mitnahmeeffekten und einer weiteren Verzerrung für die Restwerte bei Gebrauchtfahrzeugen. Statt teure Kaufprämien auszuloben, wäre ein Programm zur Förderung von Ladestrom deutlich zielführender und nachhaltiger, wie z.B. ein Jahr kostenfreies Laden für Privatkäufer von Neu- oder jungen Gebrauchtfahrzeugen bis zu einer Preisgrenze.“
Über den Electromobility Report:
Der CAM Electromobility Report analysiert regelmäßig die aktuellen Markt-, Absatz- und Innovationstrends der Elektromobilität in wichtigen Kernmärkten (z.B. China, USA, Europa und Deutschland). Gleichzeitig werden die wesentlichen Einflussfaktoren auf den Markthochlauf der Elektromobilität empirisch beleuchtet. Die Untersuchung konzentriert sich auf reine Batteriefahrzeuge (BEV) und Plug-In-Hybride (PHEV).
Das Center of Automotive Management (CAM) ist ein unabhängiges, wissenschaftliches Institut für empirische Automobil- und Mobilitätsforschung sowie für strategische Beratung an der Fachhochschule der Wirtschaft (FHDW) in Bergisch Gladbach. Seine Kunden unterstützt das Auto-Institut auf Basis umfangreicher Datenbanken, insbesondere zu fahrzeugtechnischen Innovationen der globalen Automobilindustrie sowie zur Markt- und Finanz-Performance von Automobilherstellern und Automobilzulieferunternehmen. Mittels eines fundierten Branchen-Know-hows und intimer Marktkenntnisse erarbeitet das Auto-Institut individuelle Marktforschungskonzepte und praxisorientierte Lösungen für seine Kunden aus der Automobil- und Mobilitätswirtschaft.
Neue Studie des Center of Automotive Management in Kooperation mit Cisco und automotive IT zu Connected-Car-Innovationen mit Fokus auf autonomes Fahren.
Deutsche Hersteller sind aktuell Vorreiter bei Autos, die begrenztes autonomes Fahren ermöglichen (Level 3), werden aber in wenigen Jahren von chinesischen Herstellern eingeholt.
Im Sharing-Zukunftsfeld von Robotaxis und Roboshuttles droht Europa von amerikanischen und chinesischen Spielern in wichtigen Wertschöpfungsfeldern abgehängt zu werden. Deutsche Hoffnungen liegen auf Projekt von VW und Intel/Mobileye.
Bergisch Gladbach, 19.11.2025 – Deutsche Hersteller sind bei Innovationen für das autonome Fahren aktuell gut aufgestellt, müssen jedoch um ihren Vorsprung bangen – in kurzer Zeit könnten sie überholt werden. Das ist ein zentrales Ergebnis der neuen Studie „Connected Car Innovation – CCI 2025“ des Center of Automotive Management (CAM) unter der Leitung von Prof. Dr. Bratzel. Die Studie untersucht jährlich die Innovationstrends und -leistungen in der Automobilindustrie im Bereich vernetzter Fahrzeuge. Der Schwerpunkt der diesjährigen Studie liegt auf erweiterten Fahrerassistenzsystemen (Advanced Driver Assistance System, ADAS) und dem autonomen Fahren (Autonomous Driving, AD).
Die Innovationskraft im Bereich Connected Car ist heute ein entscheidender Wettbewerbsvorteil im globalen Automobilmarkt. Autonomes Fahren und dazugehörige Hilfssysteme werden in den nächsten 10 Jahren zur größten Transformation in der Automobil- und Mobilitätsbranche führen. Man unterscheidet hierfür zwischen verschiedenen Stufen von Assistenzsystemen und autonomem Fahren:
Automatisierte Fahrerassistenzsysteme (ADAS)
Level 1: Unterstützung beim Lenken oder bei der Geschwindigkeit.
Level 2: Unterstützung sowohl beim Lenken als auch bei der Geschwindigkeit.
Autonomes Fahren (AD):
Level 3: Fährt in bestimmten Situationen selbstständig.
Level 4: Fährt in definierten Bereichen selbstständig.
Zentral für Connected-Car-Innovationen sind seit vielen Jahren die richtigen digitalen Infrastrukturen mit leistungsfähigen Netzen und zuverlässigen Datenplattformen. Lösungen für Echtzeit-Kommunikation, Datensicherheit und Telemetrie sind für das Funktionieren autonomer Fahrzeuge entscheidend. Bei deren Bereitstellung spielen Technologie- und Infrastrukturpartner wie Cisco insbesondere in den Bereichen digitale Netzwerke, Cybersicherheit und Künstliche Intelligenz eine Schlüsselrolle.
Deutschland bei Level 3 und 4 noch mit weltweit stärkster Innovationskraft
Betrachtet man die Level 3 und 4 beim autonomen Fahren, also dem zentralen Übergang von Assistenzsystemen hin zu voll selbstständigem Fahren, wird klar: Deutsche Hersteller wie Mercedes, BMW und Volkswagen sind weltweit Innovationsführer für Privat-Fahrzeuge. Hier wurden wichtige Fortschritte bei ADAS und AD erzielt und Innovationen serienweit umgesetzt. Mercedes ist beispielsweise Innovationsführer auf Level 3: Als bislang einziger Hersteller bietet das Unternehmen mit dem Staupiloten in den Fahrzeugen der S-Klasse/EQS eine Level-3-Funktion an. Das Maximaltempo wurde 2025 von 60 auf 95 km/h erhöht, bis 2029/30 sind 120 bis 130 km/h geplant. BMW zählt mit seinem Highway- und Stauassistenten im 7er und 5er zu den Fast Followern auf diesem Level.
Die Prognose des CAM zeigt aber auch, dass bis 2028 chinesische Hersteller die deutschen Autobauer bei der Innovationskraft überholen werden, wenngleich auch bei den Innovationen aus Deutschland auf Level 3 und 4 mit einem enormen Anstieg zu rechnen ist. Noch liegen deutsche Hersteller hier vorne, insbesondere aufgrund der Innovationen auf Level 3.
„Die deutsche Automobilindustrie hat bei Level-3-Systemen für autonomes Fahren aktuell eine Vorreiterrolle inne. Doch dieser Vorsprung ist fragil, insbesondere Hersteller aus China werden die deutsche Innovationsleistung bald überflügeln. Die Autohersteller allein können das Rennen um die Vormachtstellung beim autonomen Fahren nicht gewinnen – dazu braucht es ein Zusammenspiel von Politik, Technologie- und Infrastrukturpartnern”, sagt Studienleiter Prof. Dr. Stefan Bratzel vom Center of Automotive Management (CAM).
„Das vernetzte Auto muss ein deutscher Exporterfolg bleiben“, sagt Levar Ussery, Automobil-Experte bei Cisco in Deutschland. „Die deutschen Automobilhersteller haben mit ihren Level 3-Fähigkeiten eindrucksvoll gezeigt, dass autonomes Fahren made in Germany möglich ist. Fahrzeuge müssen dafür aber in Echtzeit mit Cloud-Edge-Infrastrukturen kommunizieren und enorme Datenmengen verarbeiten. All das funktioniert nur, wenn IT-Netze, Datenplattformen und Cybersecurity zuverlässig bereitstehen. IT-Infrastrukturen und KI-unterstützte digitale Netzwerke sind der Schlüssel, damit deutsche Hersteller ihre Innovationsstärke halten können“, so der Cisco-Experte.
Level 2 und 2+: Chinesische Hersteller mit dynamischer Innovationsentwicklung
Im globalen Vergleich waren deutsche Hersteller ganzheitlich bei Innovationen rund um ADAS und AD lange führend. In den vergangenen drei Jahren haben chinesische Hersteller ihren Fokus jedoch stark auf ADAS-Innovationen gelegt und sich damit klar an die Spitze der weltweit innovativsten Automobilkonzerne in diesem Bereich gesetzt. 2024 liegt ihr Anteil an der globalen Innovationsstärke bei über 70 Prozent. Die deutschen Hersteller rangieren mit einer Innovationsstärke von 14 Prozent weit hinter China, gefolgt von den USA mit 12 Prozent.
Entsprechend finden sich in den Top 10 der innovationsstärksten Automobilkonzerne in den Jahren 2023 und 2024 acht chinesische Hersteller. Spitzenreiter Xiaopeng erzielt rund die Hälfte seiner Innovationsstärke durch L2-Innovationen. Schaut man etwas weiter in der Historie zurück, wird der enorme Anstieg in den letzten Jahren besonders deutlich. Im Zeitraum von 2020 bis 2024 lag in den Top 10 noch VW auf Platz 1 und nur 3 Hersteller aus China waren hier vertreten.
Bei der kumulierten Serien-Innovationstärke von Fahrerassistenzsystemen bis Level 2+ liegt die Führungsrolle derzeit klar bei chinesischen Herstellern wie NIO, BYD oder Xiaopeng. Hier ist Teilautomatisierung im Gegensatz zu deutschen Marken längst Standard. Auf Platz 2 rangieren US-amerikanische Hersteller wie Tesla oder Ford. Die deutschen Hersteller fügen ebenfalls kontinuierlich neue Innovationen in diesem Bereich hinzu. So erlaubt der Autobahnassistent von BMW den Fahrern mit Geschwindigkeiten bis 130 km/h die Hände vom Lenkrad zu nehmen und den Spurwechsel nur mit Blickbestätigung zu quittieren, was künftig auf Basis einer internationalen UN-Zulassung breit ausgerollt werden kann und auch an Autobahnkreuzen oder Ausfahrten einen Komfort- und Sicherheitsgewinn ermöglicht. Insgesamt ist die Innovationsdynamik bei deutschen Herstellern im Vergleich zu China in diesem Bereich aber eher verhalten. Bei ADAS-Innovationen (Level 2+) haben chinesische Hersteller bereits einen deutlichen Vorsprung bei der Innovationskraft. Seit 2022 konnte man hier einen enormen Anstieg beobachten, der sich nun aber etwas abflacht. Fahrerassistenzsysteme Level 2/2+ werden zunehmend über alle Segmente hinweg zu Hygienefaktoren, weswegen bis 2030 allgemein nur noch mit einem moderaten Wachstum der Innovationsstärke zu rechnen.
„Autonomes Fahren ist in jeder Hinsicht eine Zukunftstechnologie – für die Nutzer und den Automobilstandort Deutschland“, ergänzt Cisco-Experte Ussery. „In den letzten Jahren haben ausländische Hersteller starke Innovationen gezeigt, jetzt ist die deutsche Automobilindustrie im Zusammenspiel mit PolitikerInnen am Zug. Wir sehen gerade zahlreiche Aktivitäten, um die Rahmenbedingungen für autonomes Fahren in Deutschland deutlich zu verbessern. Anspruchsvolle vernetzte Teststrecken sind nun verfügbar, Spitzen-Technologie wird gefördert. Deutsche Hersteller können beim autonomen Fahren weltweit führend sein.“
Robotaxis: USA und China geben bei Sharing-Angeboten das Tempo vor
Während es im Privatbesitz-Bereich bislang keine Fahrzeuge auf Level 4 gibt, die bestimmte Strecken selbstständig bewältigen, werden Robotaxis oder Shuttles bereits in höherer Anzahl eingesetzt. Wichtigster Markt sind hier die USA, insbesondere Kalifornien. Marktführer ist die US-amerikanische Alphabet-Tochter Waymo, mit deutlichem Abstand folgt die Amazon-Tochter Zoox, während deutsche Anbieter in Kalifornien keine relevante Rolle spielen. Waymo bietet bereits 250.000 kommerzielle Robotaxi-Fahrten pro Woche (ohne Sicherheitsfahrer) an und betreibt über 1.000 Robotaxis, u.a. mit einer großen Flotte in San Francisco. Waymo möchte seine Robotaxi-Fahrten bis Ende 2026 sogar auf 1 Mio. pro Woche steigern.
Auch China gilt als wichtiger Robotaxi-Markt: Mehr als zehn Städte bieten Robotaxi-Dienste an, Tendenz steigend. Marktführer ist hier Baidus Apollo, gefolgt von Pony.AI und WeRide. Die autonome Ride-Hailing Plattform Apollo Go meldet zuletzt ebenfalls 250.000 Fahrten pro Woche und expandiert mit seiner Technologie ins Ausland.
Bislang sind kommerzielle autonome Sharing-Angebote (ohne Sicherheitsfahrer) von europäischen oder deutschen Anbietern nicht verfügbar, sondern allenfalls erst im Aufbau. Ambitionierte Sharing-Pläne verfolgt etwa Volkswagen mit der Digital Driver-Technologie von Mobileye, ein Unternehmen, das sich im Besitz des amerikanischen Chipherstellers Intel befindet. Die Innovationsführer aus den USA und China schicken sich derzeit jedoch an auch den europäischen Robotaxi-Markt zu erobern. Baidu will z.B. in Zusammenarbeit mit Lyft ab 2026 in Deutschland und Großbritannien einen solchen Dienst anbieten. Auch Waymo möchte in Europa Fuß fassen und startet nächstes Jahr in London.
„Autonomes Fahren zählt zu den wichtigsten Zukunftsfeldern der Automobil- und Mobilitätsbranche der nächsten 10-15 Jahre“, so Studienleiter Stefan Bratzel. „Wenn nicht zeitnah gegengesteuert wird, droht Europa und Deutschland bei den zentralen Wertschöpfungsfeldern des autonomen Fahrens den Anschluss zu verlieren. Es besteht die reale Gefahr, dass autonome Taxis von ausländischen Herstellern mit Software aus den USA oder China über ausländische Mobilitätsplattformen vermittelt werden und dann auf deutschen Straßen unterwegs sind. “
Über die Studie
Die Branchenstudie Connected Car Innovation (CCI) des Center of Automotive Management (CAM)erhebt und vergleicht die Leistungs- und Innovationsstärke von 30 globalen Automobilhersteller-Gruppen (Konzernen) mit ca. 100 Automobilmarken in den Bereichen vernetztes Fahrzeug und vernetzte Dienstleistungen sowie deren Marktstärke anhand verschiedener Indikatoren empirisch. Grundlage der Studie ist die AutomotiveINNOVATIONS Datenbank des CAM. Für eine umfassende Analyse der Connected-Car-Trends wurden für die Jahre 2020-2024 insgesamt mehr 2.300 vernetzungsrelevante Neuerungen (darunter: 419 aus dem Jahr 2024) analysiert in den Technologiefeldern Sicherheitssysteme/ADAS (z.B. Autonomes Fahren, Spurhalteassistenten), Informations- und Kommunikationssysteme (Connectivity, z.B. V2X, Software-Dienste) sowie Bedien- und Anzeigekonzepte (Interfaces, z.B. Sprachbedienung, Augmented Reality).Über das Center of Automotive Management (CAM) Das Center of Automotive Management (CAM) ist ein unabhängiges wissenschaftliches Institut für empirische Automobil- und Mobilitätsforschung sowie für strategische Beratung an der Fachhochschule der Wirtschaft (FHDW) in Bergisch Gladbach. Das CAM fokussiert seine Forschungen auf die Innovationstrends und Erfolgsfaktoren in den Zukunftsfeldern der Elektromobilität, des Software-definierten Fahrzeugs, des autonomen Fahrens und der Mobilitätsdienstleistungen. Auf Basis eines fundierten Branchen-Know-hows und umfangreicher Datenbanken, insbesondere zu fahrzeugtechnischen Innovationen der globalen Automobilindustrie sowie zu Mobility Services, erarbeitet das Auto-Institut individuelle Marktforschungskonzepte und praxisorientierte Lösungen für seine Kunden aus der Automobil- und Mobilitätswirtschaft.
Konsolidierungswelle steht bevor: Die durchschnittliche EBIT-Marge von 13 globalen Automobilherstellern sinkt im ersten Halbjahr 2025 auf nur noch 4,3% (2024: 7,5%). Die operativen Gewinne der Hersteller fallen gesamthaft um über 40%. Die höchsten Gewinne und Profitmargen kann Toyota verbuchen.
Im ersten Halbjahr 2025 bleibt Toyota mit deutlichem Abstand der größte Automobilhersteller weltweit, gefolgt von Volkswagen und Hyundai. Zu den Gewinnern zählen GM und insbesondere der chinesische Hersteller BYD, der mit kräftigen Zuwächsen seine Position unter den Top-Herstellern weiter ausbaut.
Die globale Automobilindustrie steht vor einer breiten Konsolidierungswelle, die auch etablierte Unternehmen unter erheblichen Transformationsdruck setzt. Wichtige Indikatoren sind die insgesamt rückläufigen Gewinne und Profitmargen von 13 globalen Automobilherstellern im ersten Halbjahr 2025. Die branchenweite EBIT-Marge sinkt auf nur noch 4,3% im Vergleich zu 7,5% des Vorjahres. Die kumulierten operativen Gewinne brechen um 42,6% ein. Die globalen Absatzzahlen und Umsätze der betrachteten OEMs stagnieren im Mittel der Konzerne. Allerdings zeichnen sich Gewinner und Verlierer ab. Der chinesische Automobilkonzern BYD verankert sich fest unter den absatzstärksten Herstellern weltweit. Mit einer Absatzsteigerung von über 500.000 Fahrzeugen hat das Unternehmen seinen Platz in den Top-10 gesichert. Dabei überzeugt BYD nicht nur durch Wachstum, sondern auch durch Profitabilität – mit leicht überdurchschnittlichen Gewinnmargen im Vergleich zu den betrachteten Herstellern. Viele etablierte Automobilhersteller haben mit sinkenden Profiten zu kämpfen, während sich bei einigen Unternehmen wie Stellantis und Nissan die finanzielle Lage zuspitzt. Das sind die zentralen Erkenntnisse einer aktuellen Studie des Center of Automotive Management (CAM).
Globale Absatztrends der Automobilhersteller
Mit deutlichem Abstand bleibt Toyota der absatzstärkste globale Automobilhersteller. Im ersten Halbjahr 2025 setzte der Konzern 4,8 Millionen Pkw ab und liegt damit klar vor Volkswagen mit 4,3 Millionen Fahrzeugen sowie der Hyundai Group mit 3,7 Millionen. Dahinter folgen GM mit 3,0 Millionen und Stellantis mit 2,8 Millionen Fahrzeugen.
Von den 13 betrachteten Herstellern verzeichnen sieben rückläufige Verkäufe. Besonders deutlich sind die Rückgänge bei Tesla (0,7 Mio. / −0,1), Honda (1,7 Mio. / −0,2) und Mercedes (0,9 Mio. / −0,1). Auch Stellantis (2,8 Mio. / −0,2) und Nissan (1,6 Mio. / −0,1) müssen Einbußen hinnehmen. Nahezu stabil bleiben dagegen Ford mit 2,2 Millionen Fahrzeugen sowie BMW und Renault mit jeweils 1,2 Millionen.
Ein klarer Gewinner ist BYD: Das Unternehmen steigert seinen Absatz um 0,5 Millionen Fahrzeuge auf insgesamt 2,1 Millionen und verankert sich damit fest unter den absatzstärksten Automobilkonzernen. Positive Entwicklungen zeigen außerdem GM mit einem Plus von 0,2 Millionen, die Hyundai Group (+0,1 Mio.), Volkswagen (+0,1 Mio.) sowie Toyota (+0,1 Mio.) (vgl. Abb. 1).
Abbildung 1: Fahrzeugauslieferungen globaler Automobilhersteller in Millionen Einheiten (H1 2025–2024)
EBIT-Trends und Profitmargen von globalen Automobilherstellern
Im ersten Halbjahr 2025 sind die EBIT-Margen der führenden Automobilhersteller spürbar unter Druck geraten. Besonders deutliche Rückgänge verzeichnen die MB Group, deren Profitabilität von 10,9 auf 5,4 Prozent fällt, sowie Honda und Tesla, die jeweils auf 3,0 bzw. 3,2 Prozent abrutschen. Auch BMW und Hyundai verlieren deutlich an Ertragskraft, liegen mit 8,6 bzw. 8,7 Prozent aber weiterhin im oberen Feld. Rückgänge melden zudem die VW Group, GM, Renault und BYD, die allesamt unter dem Vorjahresniveau bleiben.
Trotz dieser Entwicklung erzielt Toyota mit 9,3 Prozent weiterhin die höchste EBIT-Marge und behauptet damit die Spitzenposition, wenn auch auf niedrigerem Niveau als im Vorjahr. Einzig Ford kann seine Profitabilität leicht steigern und verbessert sich von 3,4 auf 3,5 Prozent. Besonders kritisch ist die Lage bei Nissan und Stellantis: Beide rutschen im ersten Halbjahr in den negativen Bereich und verzeichnen operative Verluste. Damit wird deutlich, wie stark der Druck durch Kosten, Preiskampf und Investitionen in neue Technologien inzwischen auf die gesamte Branche wirkt.
Studienleiter Stefan Bratzel: „Die Automobilindustrie steht vor einer Phase tiefgreifender Umbrüche und einer bevorstehenden Konsolidierungswelle. Ein Zusammenspiel aus ökonomischen Wachstumsschwächen, unsicheren Rahmenbedingungen in den Kernmärkten und gewaltigen technologischen Transformationsherausforderungen – verschärft durch den zunehmenden Wettbewerbsdruck neuer Akteure – wird in den kommenden Jahren das Gesicht der Branche nachhaltig verändern. Auch im ersten Halbjahr 2025 zeigt sich diese Entwicklung in sinkenden Gewinnen und Profitmargen, die zahlreiche Unternehmen zu umfassenden Effizienzprogrammen gezwungen haben.
In den nächsten Jahren ist mit einem darwinistischen Ausleseprozess zu rechnen, in dessen Verlauf einige Unternehmen vom Markt verschwinden oder ihre Eigenständigkeit verlieren werden. Dies betrifft gleichermaßen Newcomer im Bereich Elektromobilität wie auch etablierte Automobilhersteller und Zulieferer. Strategische Allianzen werden an Bedeutung gewinnen, da viele Unternehmen die notwendigen hohen Investitionen in Elektromobilität, softwaredefinierte Fahrzeuge und automatisiertes Fahren nicht mehr allein tragen können. Entscheidend für eine erfolgreiche Zukunft sind Innovation, Geschwindigkeit, Kosteneffizienz und Flexibilität.“
Über das CAM:
Das Center of Automotive Management (CAM) ist ein unabhängiges, wissenschaftliches Institut für empirische Automobil- und Mobilitätsforschung sowie für strategische Beratung an der Fachhochschule der Wirtschaft (FHDW) in Bergisch Gladbach. Seine Kunden unterstützt das Auto-Institut auf Basis umfangreicher Datenbanken, insbesondere zu fahrzeugtechnischen Innovationen der globalen Automobilindustrie sowie zur Markt- und Finanz-Performance von Automobilherstellern und Automobilzulieferunternehmen. Mittels eines fundierten Branchen-Know-hows und intimer Marktkenntnisse erarbeitet das Auto-Institut individuelle Marktforschungskonzepte und praxisorientierte Lösungen für seine Kunden aus der Automobil- und Mobilitätswirtschaft.
The Most Innovative Global Automobile Manufacturers in the Ranking
2005–2025 / 20th Edition
The latest innovation data from global automobile manufacturers indicate signs of trend shifts: While Chinese automakers remain highly innovative, for the first time since 2017 they are no longer able to increase their share of global innovation strength. At the same time, the long-standing downward trend of German manufacturers appears to have come to a halt and is now reversing. This turnaround is primarily driven by the Volkswagen Group, which ranks first as the most innovative automotive group and is awarded the AutomotiveINNOVATIONS Award. For the first time, however, three Chinese manufacturers—BYD, SAIC, and Geely—occupy positions two through four in the overall ranking. These are the key findings of the AutomotiveINNOVATIONS Study, based on 742 innovations in the year 2024/2025, including 575 production-ready innovations from 30 automotive groups comprising over 100 brands.
Shifts in Innovation Strength and Consolidation Trends in the Chinese Automotive Industry
The automotive industry is undergoing a fundamental transformation in light of profound changes. Since 2018, there has been a disruptive shift in innovation strength toward Chinese automakers, who increased their share from 27% (in 2018) to 47% in 2023. As a result, the market share of Chinese manufacturers in the world’s most important automotive market—China—rose from 35.7% in 2020 to 60.5% in 2024, partly at the expense of German and Japanese manufacturers. However, 2024 marks a renewed trend reversal in the innovation strength of Chinese manufacturers: on the one hand, their share of global innovation strength declined slightly for the first time—albeit at a high level—falling to 46.5% compared to the previous year. On the other hand, signs of consolidation in innovation strength are becoming apparent: five Chinese manufacturers are now among the top 10 most innovative automotive groups, including BYD and SAIC in second and third place, respectively, and Geely in fourth. Looking at the period since 2021, six of the 20 Chinese OEM groups in the sample account for around 75% of the innovation strength. In addition to the top three—BYD, SAIC, and Geely—this includes Nio, GreatWall, and Xpeng (see Figure 1).
Study Director Stefan Bratzel comments: “The increasing concentration of innovation power among a few automakers is a sign of an impending market shakeout among the many Chinese automobile manufacturers. The high pace of innovation, combined with a ruinous price war and significant overcapacity in China, is something only a few Chinese manufacturers will be able to sustain over time. It is expected that the number of independent Chinese manufacturers will significantly decrease over the next two to three years—partly through mergers.”
Figure 1: Share of Innovation Strength by OEM Country of Origin*
Source: www.automotiveinnovations.de
German automakers push back against the dominance of Chinese OEMs
In the most recent analysis period, German automakers have pushed back against the dominance of Chinese OEMs and, for the first time, were able to increase their share of innovation strength—from 22.8% in the previous year to 24.3%—although there is still a significant gap compared to the pre-COVID era. A key factor in this recovery is the Volkswagen Group, which has regained the top spot among the most innovative companies after ranking sixth last year.
U.S. manufacturers show slight gains, Tesla lags behind
U.S. manufacturers were able to slightly increase their overall innovation strength, mainly driven by significant improvements at General Motors and Ford. Tesla, on the other hand, continues to fall short of expectations and once again fails to reach the level of innovation from earlier years that would place it among the top 10. Tesla currently ranks 15th (previous year: 13), while GM and Ford occupy positions 6 and 12, respectively.
Japanese manufacturers remain weak in innovation
Japanese automakers continue to lag in innovation. After several years of slight improvement, their collective innovation share stands at just 5.1%. Toyota, which ranked 4th last year, drops to 29th with only six innovations. Honda and Nissan take 18th and 22nd place, respectively. The Korean Hyundai Group ranks 10th (previous year: 9th).
Overall decline in number of innovations
The total number of innovations across the sample of 30 automotive groups and over 100 brands has declined compared to 2023 and 2022. However, the figures remain significantly above the levels recorded during the COVID years of 2020/2021 (see Figure 2).
Figure 2: Number of Innovations (Production, Pre-Production, Concept) by OEM Country Comparison
These are key findings of the AutomotiveINNOVATIONS Report 2025, compiled annually since 2005 by the Center of Automotive Management (CAM). The current results are based on more than 575 individually assessed innovations already available to customers in major global markets, as well as 167 pre-production innovations and concept studies. Since 2011, CAM has honored the most innovative automotive groups, brands, and models with the AutomotiveINNOVATIONS Award in ten categories.
Group Ranking of the Most Innovative Automakers: VW Ahead of BYD and SAIC
The Volkswagen Group, having ranked sixth the previous year, claims the AutomotiveINNOVATIONS Award as the most innovative automotive group in the latest ranking. It achieved this with 109 innovations, including 30 world firsts. With an index score of 205.4 points, the Wolfsburg-based manufacturer clearly leads the ranking—followed by Chinese OEMs BYD (111.7 points), SAIC (69 points), and Geely (62.1 points) (see Figure 3).
Mercedes-Benz ranks fifth—unchanged from the previous year—with 57 points, partly due to the delayed market launch of its innovation flagship, the CLA. BMW, which topped the innovation ranking last year, falls to 19th place in 2025 with only 23.8 points. However, pre-production innovations and concept studies suggest that the upcoming launch of the „Neue Klasse“ in the fall is likely to bring a significant wave of (series) innovations.
Figure 3: Innovation Strength of Global Automotive Manufacturers (Group Level, Top 15)
Source: CAM (Center of Automotive Management) Note: Trend forecast for the following year: +++ = significantly above average ++ = well above average + = above average o = (at most) average
Volkswagen impresses with a broad-based innovation performance at a high technological level. Highlights include world-firsts such as the new motor variant of the ID.3 GTX with a 79 kWh net battery and a range of 604 km (WLTP)—the highest in its segment—an increased charging power of 185 kW (also the highest in its segment), and the exceptionally low fuel consumption of the Golf 8 eHybrid, at 0.9–0.3 L/100 km. In the area of infotainment and connectivity, VW also sets benchmarks—for example, with an over-the-air update for the ID.3 that, for the first time, allows an increase in motor output from 150 to 170 kW after purchase, significantly improving acceleration.
Chinese OEMs lead in BEV, ADAS, and Interface technologies
Chinese manufacturers BYD, SAIC, Geely, and Nio impress with particularly strong innovation performance in electric mobility (BEV), advanced driver assistance systems (ADAS), and interfaces. In these areas, 28 of the 70 world-first production innovations can be attributed to Chinese OEMs. In the BEV segment, Nio, LiAuto, and BYD set new standards—for example, segment records for charging power and range, such as the LiAuto Mega in the van segment and Nio with the introduction of a semi-solid-state battery.
Chinese manufacturers also lead in automated driving features: BYD, GAC, Nio, SAIC, and LiAuto are offering Level 2+ systems not only for highway and traffic jam situations, but increasingly also in urban environments.
In the plug-in hybrid segment, Chinese OEMs dominate with 20 production innovations out of a total of 48 innovations in this technology field in 2024. Highlights include the Great Wall Wey Lanshan, with the longest purely electric range in its segment, and the Tank 500, which has the highest charging power—both within its segment and across all segments. In the utility segment, BYD’s new pickup truck, the BYD Shark, sets new benchmarks with multiple world-first innovations.
Volkswagen Group leads Germany’s innovation recovery
From the German perspective, the most notable development is the significant innovation growth of the Volkswagen Group. With an increase of 85.9 index points, VW reaches 205.4 points—a 139% rise compared to the previous year. „Volkswagen’s strong performance this year reflects a significant rise in innovation output across BEV, PHEV, and interface technologies,“ explains study director Prof. Dr. Stefan Bratzel. „At the same time, it’s clear that Chinese manufacturers continue to gain momentum and are increasingly pushing into the Top 10—a trend that has been building for several years.“
Stefan Bratzel: A Darwinian shakeout is underway
“The global automotive industry is in the midst of a Darwinian process of displacement, in which leading Chinese automakers are playing a key role,” says Bratzel. “The innovation dynamics across countries indicate that German manufacturers are prepared to take on the challenge from new competitors. However, the positive signals should not obscure the fact that much greater efforts will be required over the next 3–5 years to successfully manage the transformation.”
Scientific foundation of the AutomotiveINNOVATIONS Awards
The AutomotiveINNOVATIONS Awards are based on the annually updated AutomotiveINNOVATIONS Report, using data from the innovation database of the Center of Automotive Management (CAM). Since 2005, under the leadership of Prof. Dr. Stefan Bratzel, CAM has tracked and evaluated the product innovations of global automotive manufacturers using both quantitative and qualitative criteria. For 2024/25, CAM analyzed innovations from 30 global manufacturers and newcomers, covering around 100 automotive brands. A total of 575 series-available OEM innovations were evaluated across the technology fields of Electric Drive, Autonomous Driving & ADAS, and Infotainment & Connectivity. Among these are nearly 130 highly rated world-firsts. The scientific evaluation considers criteria such as maturity level, originality, customer benefit, and degree of innovation. Additionally, around 170 pre-production innovations and concept studies were included to indicate the future direction of manufacturers.
Audi leads among premium brands
In the 2010s, Audi competed closely with Mercedes and BMW for the crown of the most innovative premium carmaker. However, since 2020, the Ingolstadt-based company delivered only modest innovation output. In the current year, Audi makes a comeback, topping the premium brand ranking for the first time in 8 years—beating both Mercedes and Chinese competitor Nio (see Figure 4). „Audi is currently clearly focused on interface technologies, BEV, and connectivity. 85% of its innovation strength is concentrated in these areas,“ explains CAM Director Prof. Dr. Stefan Bratzel. „At the same time, it’s evident how strategically Chinese brands are building competitive pressure in the premium segment as well. Among the ten most innovative premium brands, five are from China—Nio, IM, Avatr, Yangwang, and Zeekr—and three of them occupy positions in the Top 5,“ Bratzel adds.
Figure 4: Innovation Strength of Premium Brands (Top 10)
Source: CAM (Center of Automotive Management) Note: Trend forecast for the following year: +++ = significantly above average ++ = well above average + = above average o = (at most) average
VW Named Most Innovative Volume Brand
Among volume manufacturers, the Volkswagen brand takes the lead—followed by Chinese brands BYD and LiAuto in second and third place. „A key success factor for Volkswagen lies in its ability to quickly and broadly implement innovative technologies in the volume segment—setting benchmarks in a highly competitive environment,“ summarizes CAM Director Prof. Dr. Stefan Bratzel.
LiAuto Mega Named Most Innovative Model
For the first time, a Chinese brand—LiAuto—wins the prestigious category of the most innovative model, ending Mercedes‘ three-year streak. „The LiAuto Mega, with its 13 innovations, significantly contributed to the brand’s strong performance. More than half of LiAuto’s total innovation index points are currently attributed to this model series,“ explains Bratzel. The Mega’s position as a particularly comfort-oriented vehicle is underlined by numerous interior and well-being innovations, as well as world-firsts in charging performance and range in the van segment.
Top 3 Most Innovative Models
1st Place: LiAuto Mega
2nd Place: Kia EV3 – a compact SUV featuring nine innovations, especially world-firsts in range and V2X technologies
3rd Place: Audi Q6 e-tron – the brand’s new electric SUV
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Die innovationsstärksten globalen Automobilhersteller im Ranking
2005-2025 / 20. Jahrgang
Die neuesten Innovationsdaten der globalen Automobilhersteller zeigen Anzeichen für Trendbrüche: Die Automobilhersteller aus China bleiben zwar enorm innovationsstark, können jedoch erstmals seit 2017 ihren Anteil an der globalen Innovationsstärke nicht mehr erhöhen. Gleichzeitig erscheint der seit Jahren anhaltende Abwärtstrend der deutschen Hersteller gestoppt und kehrt sich wieder um. Verantwortlich für die Trendumkehr ist vor allem die Volkswagen Group, die Rang 1 als innovationsstärkster Automobilkonzern belegt und mit dem AutomotiveINNOVATIONS Award ausgezeichnet wird. Erstmals kommen jedoch mit BYD, SAIC und Geely drei chinesische Hersteller auf die Plätze zwei bis vier im Gesamtranking. Das sind die zentralen Ergebnisse der AutomotiveINNOVATIONS Studie auf Basis von 742 Innovationen des Jahres 2024/2025, darunter 575 Serien-Innovationen von 30 Automobilgruppen mit über 100 Marken.
Verschiebung der Innovationsstärke und Konsolidierungstendenzen in der chinesischen Automobilindustrie
Die Automobilbranche befindet sich angesichts des tiefgreifenden Wandels in einer Phase grundlegender Transformation, wobei sich seit 2018 eine umbruchartige Verschiebung der Innovationsstärke in Richtung der chinesischen Automobilhersteller zeigte, die ihren Anteil von 27% (2018) auf 47% im Jahr 2023 steigerte. In der Folge erhöhten sich die Marktanteile der chinesischen Hersteller auf dem wichtigsten globalen Automobilmarkt China von 35,7% im Jahr 2020 auf 60,5% im Jahr 2024, u.a. zu Lasten der Marktanteile der deutschen und japanischen Hersteller. Das Jahr 2024 markiert jedoch bei der Innovationsstärke der chinesischen Hersteller eine neuerliche Trendumkehr: Einerseits geht der Anteil der chinesischen Hersteller an der globalen Innovationsstärke erstmals auf einem hohen Niveau im Vergleich zum Vorjahr leicht auf 46,5% zurück. Andererseits zeigen sich Konsolidierungstendenzen bei der Innovationsstärke: Fünf chinesische Hersteller befinden sich heuer in den Top 10 der innovationsstärksten Automobilgruppen, darunter BYD und SAIC auf den Plätzen 2 und 3 sowie Geely auf Rang 4. Betrachtet man den Zeitraum seit 2021 entfällt auf 6 von 20 chinesische OEM-Gruppen des Samples rund 75% der Innovationsstärke, neben den Top-3 BYD, SAIC und Geely auch Nio, GreatWall und Xpeng (vgl. Abbildung 1).
Hierzu Studienleiter Stefan Bratzel: „Die zunehmende Konzentration der Innovationskraft auf wenige Automobilhersteller ist ein Vorbote einer Marktbereinigung der Vielzahl der chinesischen Automobilhersteller. Die hohe Innovationsgeschwindigkeit in Verbindung mit dem ruinösen Preiskampf und hohen Überkapazitäten in China können auf Dauer nur wenige chinesische Hersteller mitgehen. Es ist davon auszugehen, dass sich in den nächsten 2-3 Jahren die Zahl der unabhängigen chinesischen Hersteller, u.a. durch Fusionen, deutlich reduziert.“
Abbildung 1: Anteil der Innovationsstärke* nach OEM-Herkunftsländern
Quelle: www.automotiveinnovations.de
Die deutschen Automobilhersteller stemmen sich im zurückliegenden Untersuchungszeitrum gegen die Übermacht der chinesischen OEM und können erstmals wieder ihren Anteil an der Innovationsstärke von 22,8 % im Vorjahr auf 24,3 % steigern, wenngleich der Abstand zur Vor-Corona-Zeit noch groß ist. Eine wichtige Bedeutung hat dabei die Volkswagen Group, die sich nach Platz 6 im Vorjahr wieder an die Spitze der innovativsten Konzerne zurückarbeiten konnte.
Die US-amerikanischen Hersteller können ihre Innovationsstärke insgesamt leicht steigern – maßgeblich getragen durch deutliche Verbesserungen bei General Motors und Ford. Tesla hingegen bleibt hinter den Erwartungen zurück und erreicht erneut nicht das Innovationsniveau früherer Jahre, das für eine Platzierung unter den Top 10 ausreichen würde. Aktuell belegt Tesla Rang 15 (Vorjahr: 13), während GM und Ford die Plätze 6 bzw. 12 einnehmen.
Die japanischen Hersteller bleiben innovationsschwach. Nach mehreren Jahren leichter Verbesserung kommen die japanischen Hersteller nur auf einen Innovationsanteil von 5,1%. Toyota gelangt nach Rang 4 im Vorjahr mit nur 6 Innovationen nur auf Rang 29, während Honda und Nissan auf Rang 18 und 22 landen. Der koreanische Hyundai-Konzern kommt auf Rang 10 (Vorjahr: Rang 9).
Insgesamt ging die Anzahl der Innovationen des Samples aus 30 Automobilherstellergruppen und über 100 Automobilmarken im Vergleich zu 2023 und 2022 zurück, sie liegen jedoch deutlich über den Corona-Jahren 2020/2021 (vgl. Abbildung 2).
Abbildung 2: Anzahl der Innovationen (Serie, Vorserie, Studien) der OEMs im Ländervergleich
Dies sind zentrale Ergebnisse des AutomotiveINNOVATIONS Reports 2025, den das Center of Automotive Management (CAM) seit 2005 erstellt und jährlich aktualisiert. Die aktuellen Ergebnisse setzen sich aus über 575 einzeln bewerteten Innovationen zusammen, die bereits auf wichtigen globalen Märkten vor Kunde verfügbar sind und weiteren 167 Vorserieninnovationen bzw. Studien. Die innovativsten Konzerne, Marken und Modelle zeichnet das CAM bereits seit 2011 mit dem AutomotiveINNOVATIONS Award in zehn Kategorien aus.
Konzern-Ranking der innovativsten Automobilhersteller: VW vor BYD und SAIC
Die Volkswagen Group sichert sich nach Rang 6 im Vorjahr im aktuellen Ranking den Award als innovationsstärkster Automobilkonzern auf Basis von 109 Neuerungen, darunter 30 Weltneuheiten. Mit einem Indexwert von 205,4 Punkten belegt der Wolfsburger Hersteller deutlich den ersten Platz – vor den chinesischen OEMs BYD (111,7 Punkte) und SAIC (69 Punkte) sowie Geely (62,1 Punkte) (vgl. Abbildung 3). Mercedes-Benz gelangt, wie im Vorjahr, mit 57 Punkten auf Rang 5, u.a. da sich die Serieneinführung des Innovationsträgers CLA verzögert hat. BMW kommt als innovationsstärkster Konzern des Vorjahres in diesem Jahr mit 23,8 Punkten nur auf Rang 19. Allerdings zeigen Studien und Vorserienneuerungen bereits, dass durch die Einführung der „Neuen Klasse“ im Herbst einer Vielzahl an (Serien-)Innovationen zu erwarten sind.
Abbildung 3: Innovationsstärke* von globalen Automobilherstellern (Konzernebene, Top 15)
Quelle: CAM Anm.: Trend für das Folgejahr:+++ = sehr stark überdurchschnittlich++ = stark überdurchschnittlich + = überdurchschnittlicho = (höchstens) durchschnittlich
Volkswagen überzeugt mit einer breit aufgestellten Innovationsleistung auf hohem technologischem Niveau. Hervorzuheben sind unter anderem Weltneuheiten wie die neue Motorvariante des ID.3 GTX mit 79 kWh-Batterie (netto) und einer Reichweite von 604 km (WLTP) (höchste Reichweite im Segment), eine auf 185 kW gesteigerte Ladeleistung (höchste Lade-leistung im Segment) sowie der besonders niedrige Verbrauch des Golf 8 eHybrid mit 0,9–0,3 l/100 km. Auch im Bereich Infotainment und Connectivity setzt VW Maßstäbe – etwa mit einem Over-the-Air-Update beim ID.3, das es erstmals erlaubt, die Motorleistung im Nachhinein von 150 auf 170 kW zu erhöhen – und damit auch die Beschleunigung deutlich zu verbessern.
Die chinesischen Hersteller BYD, SAIC, Geely und Nio überzeugen mit besonders starken Innovationsleistungen in den Technologiefeldern Elektromobilität (BEV), Fahrerassistenzsysteme (ADAS) und Interfaces. In diesen Bereichen entfallen 28 von insgesamt 70 Serien-Weltneuheiten auf chinesische OEMs. Im BEV-Segment setzen insbesondere Nio, LiAuto und BYD neue Maßstäbe – etwa mit Segmentrekorden bei Ladeleistung und Reichweite, wie der LiAuto Mega im Van-Segment oder Nio mit der Einführung einer Semi-Festkörper-Batterie.
Auch bei automatisierten Fahrfunktionen zeigen sich die chinesischen Hersteller führend: BYD, GAC, Nio, SAIC und LiAuto bieten Level-2+-Systeme nicht nur für Autobahn- und Stausituationen, sondern zunehmend auch im urbanen Raum.
Im Bereich Plug-in-Hybride dominieren chinesische OEMs mit insgesamt 20 Serieninnovationen – bei 48 Innovationen in diesem Technologiefeld im Jahr 2024. Hervorzuheben sind etwa der Great Wall Wey Lanshan mit der höchsten rein elektrischen Reichweite in seinem Segment sowie der Tank 500 mit der höchsten Ladeleistung, sowohl segmentbezogen als auch insgesamt. Im Utility-Segment setzt BYD mit dem BYD Shark neue Maßstäbe durch mehrere Weltneuheiten.
Aus deutscher Sicht sticht insbesondere der deutliche Innovationszuwachs der Volkswagen Group hervor: Mit einem Anstieg um 85,9 Indexpunkte erreicht der Konzern einen Wert von 205,4 Punkten – ein Plus von 139 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. „Dass Volkswagen in diesem Jahr besonders stark abschneidet, ist Ausdruck einer deutlich gestiegenen Innovationsleistung in den Technologiefeldern BEV, PHEV und Interface“, erklärt Studienleiter Stefan Bratzel. „Gleichzeitig zeigt sich aber auch, dass chinesische Hersteller weiter an Dynamik gewinnen und zunehmend in die Top 10 vordringen – ein Trend, der sich bereits seit mehreren Jahren abzeichnet.“
Stefan Bratzel: „Die globale Automobilbranche befindet sich mitten in einem darwinistischen Verdrängungsprozess, indem maßgebliche chinesische Automobilhersteller eine wichtige Rolle spielen. Die Innovationsdynamiken im Ländervergleich signalisieren, dass die deutschen Automobilhersteller gewillt sind, den Kampf gegen die neuen Wettbewerber aufzunehmen. Die positiven Signale dürfen jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass in den nächsten 3-5 Jahren noch weitergehende Anstrengungen notwendig sind, um die Transformation erfolgreich zu bestehen.“
Die Entscheidungsgrundlage für die AutomotiveINNOVATIONS Awards bildet der jährlich neu aufgelegte AutomotiveINNOVATIONS Report auf Basis der Innovationsdatenbank des Center of Automotive Management. Seit 2005 erhebt das CAM unter der Leitung von Prof. Dr. Stefan Bratzel die Produktinnovationen von globalen Automobilkonzernen und bewertet diese nach quantitativen und qualitativen Kriterien. Für das Jahr 2024/25 hat das CAM die Innovationen von 30 globalen Automobilherstellern und Newcomern mit rund 100 Automobilmarken analysiert. Dabei wurden insgesamt 575 einzelne, in Serie verfügbare OEM-Innovationen in den Technologiefeldern Electric Drive, Autonomous Driving & ADAS sowie Infotainment & Connectivity bewertet. Unter diesen befinden sich knapp 130 – hoch bewertete – Weltneuheiten. In die wissenschaftliche Evaluation flossen Kriterien wie Reifegrad, Originalität, Kundennutzen und der Innovationsgrad ein. Darüber hinaus indizieren weitere rund 170 Vorserieninnovationen bzw. Studien, die Entwicklungstendenzen der Automobilhersteller in der Folgezeit.
Audi bei den Premiummarken vorn
Während sich Audi in den 2010er Jahren mit Mercedes und BMW einen Wettkampf um die Krone des innovationsstärksten Premiumautoherstellers geliefert hat, brachte das Ingolstädter Unternehmen seit 2020 nur geringe Innovationsleistungen hervor. Im aktuellen Jahr meldet sich Audi im Ranking der Premiummarken zurück und kann sich nach 8 Jahren erstmals wieder an die Spitze katapultieren vor Mercedes und dem chinesischen Hersteller Nio (vgl. Abbildung 4). „Der Fokus von Audi liegt derzeit klar auf den Technologiefeldern Interface, BEV und Connectivity. 85 Prozent der Innovationsstärke entfallen auf diese Bereiche“, erklärt CAM-Direktor Prof. Dr. Stefan Bratzel. „Gleichzeitig zeigt sich, wie gezielt chinesische Marken zunehmend auch im Premiumsegment Wettbewerbsdruck aufbauen: Mit Nio, IM, Avatr, Yangwang und Zeekr stammen fünf der zehn innovativsten Premiummarken aus China – drei davon belegen Plätze in den Top 5“, so Bratzel weiter.
Abbildung 4: Innovationsstärke* von Premiummarken (Top 10)
Quelle: CAM Anm.: Trend für das Folgejahr:+++ = sehr stark überdurchschnittlich++ = stark überdurchschnittlich + = überdurchschnittlicho = (höchstens) durchschnittlich
VW als innovativste Volumenmarke ausgezeichnet
Bei den Volumenherstellern setzt sich die Marke Volkswagen an die Spitze – gefolgt von den chinesischen Herstellern BYD und LiAuto auf den Plätzen zwei und drei. ‚Ein zentraler Erfolgsfaktor von Volkswagen liegt in der Fähigkeit, innovative Technologien frühzeitig flächendeckend im Volumensegment zu implementieren – und damit Maßstäbe im wettbewerbsintensiven Umfeld zu setzen‘, resümiert CAM-Direktor Prof. Dr. Stefan Bratzel.
Das innovationsstärkste Modell ist der LiAuto Mega
Zum ersten Mal kann mit LiAuto eine chinesische Marke die wichtige Kategorie des innovationsstärksten Modells für sich entscheiden und löst nach über drei Jahren Mercedes ab. „Der LiAuto Mega hat mit seinen 13 Innovationen maßgeblich zum guten Abschneiden der gesamten Marke LiAuto beigetragen, mehr als die Hälfte der Innovations-Indexpunkte der gesamten Marke entfallen aktuell auf diese Baureihe“, analysiert Stefan Bratzel. Den Status des Mega als besonders komfortables Modell unterstreichen viele Interieur- und Well-Being-Innovationen, wie auch Weltneuheiten im Bereich der Ladeleistung und Reichweite im Van-Segment.
Auf Rang zwei der innovationsstärksten Modelle folgt ein kleines SUV, der Kia EV3. Hierfür genügen Kia nur neun Innovationen, vor allem Weltneuheiten im Bereich der Reichweite und V2X Technologien. Den dritten Podiumsplatz kann Audi mit dem neuen Elektro-SUV Audi Q6 e-tron belegen.
Für eine Übersicht rund um das Thema Automobil-Innovationen hält das CAM ein spezielles Internetportal bereit, mit vielen Hintergrund-Informationen und einem kostenlosen Testzugang zum AutomotiveINNOVATIONS Dashboard – einer visuellen Aufbereitung der Innovations-Datenbank des CAM: https://automotiveinnovations.de/