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CAM/BNP-Studie zur Zukunft der Mobilität

Das Center of Automotive Management (CAM) hat im Auftrag von BNP Paribas Cardif in Deutschland im Rahmen seiner Studie „Die Zukunft der Mobilität – Die Zukunftstrends in den Bereichen Elektromobilität, Connected Car und Mobilitätsdienstleistungen“ vom November 2022 zentrale Aspekte des aktuellen Umbruchs der Mobilitätsbranche untersucht. Analysiert werden die Innovationsentwicklungen bei Elektromobilität, Connected Car und Mobilitätsdienstleistungen sowie ein Szenario 2030 für diese Bereiche gezeichnet. Dabei überraschen Wachstums-Dimensionen in einzelnen Bereichen sowie unerwartete Präferenzen bei den jüngeren Befragten. Die Studie knüpft an die Studie „Finanzierung und Absicherung neuer Mobilitätskonzepte“ aus 2018 an. 

In Sachen Innovationspotenzial und – aktivität der analysierten 28 globalen Automobilhersteller (darunter Volkswagen AG, BMW Group, Mercedes Benz Group, Toyota, Tesla, Honda, Stellantis, Ford) spielt die Musik im Bereich Connected Car. Konkret generierten die 28 globalen Autohersteller im Zeitraum von 2016-2021 fast 3.000 Innovationen in den drei Subbereichen „User Interface“ (+ 67 Prozent), „Autonomes Fahren“ (+ 6 Prozent) und „Connectivity“ (+ 18 Prozent). Diese quantitativen Innovationstrends der Automobilhersteller spiegeln die umbruchartigen Verschiebungen in den Zukunftsfeldern wider. 

Connected Services bieten für Automobilhersteller in Zukunft erhebliche Umsatzpotenziale. Für das Jahr 2030 hat das CAM für einzelne Use-Case-Pakete eine Bewertung des Umsatzpotenzials durchgeführt. Darunter sind vernetzte On-Demand-Services wie Highway-Pilot, In-Car-Commerce/Entertainment oder Vehicle-2-Grid/Home Energy. Es ergibt sich ein wiederkehrendes Umsatzvolumen von ca. 900 bis 1.000 Euro pro Pkw und JahrDas globale Connected Services Marktvolumen wird auf Basis des PKW-Bestands und dem daraus abgeleiteten Anteil der Use-Case-fähigen Fahrzeuge insgesamt auf über 200 Milliarden Euro geschätzt.

Die vollständige Studie „Die Zukunft der Mobilität 2022“ (in deutscher Sprache) kann hier eingesehen werden: https://auto-institut.de/cam-bnp-studie-zukunft-der-mobilitaet-2022/

Corporate Communication
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Über BNP Paribas Cardif in Deutschland:
BNP Paribas Cardif in Deutschland ist Auftraggeber der Studie „Die Zukunft der Mobilität“, November 2022. In Deutschland ist das Versicherungsunternehmen BNP Paribas Cardif seit dem Jahr 1996 aktiv und hat seinen Sitz in Stuttgart. Das Unternehmen ist Anbieter von Produkten wie Restkredit- und Reparaturkostenversicherungen, Baufinanzierungsabsicherungen, Einkommensschutz sowie Rundum-Absicherung von Mobilität. Als B2B2C-Versicherer entwickelt BNP Paribas Cardif Versicherungslösungen für die Automobilindustrie, Kreditinstitute und den Handel. Dabei werden für jeden Partner individuelle Deckungskonzepte erarbeitet, die sich am spezifischen Bedarf des jeweiligen Partners und seiner Kund:innen orientieren.

Mobility Services Report 2022

  • Unter den Automobil-OEM besitzt Mercedes-Benz 2022 die höchste Mobilitätsservicestärke.
  • Starke Konsolidierungstendenzen beim Carsharing: Automobilhersteller Mercedes-Benz, BMW und Volkswagen geben ihre Dienste ab.
  • Die höchsten Kompetenzen bei autonomen Fahrdiensten und -systemen besitzt derzeit der Google-Mutterkonzern Alphabet. Die Deutschen stehen dem autonomen Fahren aber eher skeptisch gegenüber.
  • Blick in die Zukunft: Ein hoher Anteil von Sharing-Mobility im Jahr 2030 ist kein Selbstläufer, sondern hängt von den Rahmenbedingungen ab.

In Summe besitzt – wie im Vorjahr – Mercedes-Benz die höchste Mobilitätsdienstleistungsstärke Das ist ein Ergebnis des vierten Mobility Services Report (MSR 2022), den das Center of Automotive Management (CAM) in Kooperation mit der Fachzeitschrift automotiveIT und Cisco Systems erstellt hat. Auf den folgenden Plätzen ergeben sich jedoch mit Stellantis, Toyota und SAIC einige Verschiebungen: Stellantis rückt auf Platz zwei vor und verbessert seine Marktposition vor allem beim Carsharing durch die Übernahme von SHARE NOW. Toyota ist besonders breit aufgestellt und kommt jetzt auf Rang drei (Vorjahr: 5). Die Japaner besitzen zudem eine relativ hohe Anzahl von Beteiligungen bei Mobilitätsservices. Die Volkswagen-Gruppe folgt auf dem fünften Platz (Vorjahr: 4). Obwohl BMW zusammen mit Mercedes-Benz das YourNow-Joint-Venture betreibt, fällt BMW auf Rang 6 zurück (Vorjahr: 2). Allerdings sind die Automobilhersteller im Sharing-Universum alles andere als allein. Nach wie vor stehen die etablierten Automobilhersteller im intensiven Wettbewerb mit spezialisierten Mobility Providern und großen Digital Playern, – allen voran Didi Chuxing, Uber und Alphabet/ Google – welche in vielen Mobilitätsdienstleistungsfeldern weiterhin dominieren. (vgl. Abb. 1).

Die Studie MobilitySERVICES Report 2022 untersucht die Entwicklungstrends von Mobilitätsdienstleistungen in den wichtigsten globalen Marktregionen. Dazu wurden rund 400 Mobilitätsdienstleistungen von Automobilherstellern, Digital Playern und Mobility Providern in den Bereichen Fahrdienstvermittlung, Carsharing, Multimodale Dienste und Micromobility nach quantitativen und qualitativen Kriterien wie Kundenanzahl und eingesetzte Fahrzeuge erfasst und bewertet. Darüber hinaus wurde eine repräsentative Befragung zum Mobilitätsverhalten und Nutzungsmustern von Mobilitätsdienstleistungen in Deutschland in Kooperation von CAM und YouGov im Juni 2022 durchgeführt.

Weitere Infos und Download der Studie unter: https://auto-institut.de/mobility-services-2/

Mobility Services – Befragung: Bedeutung privater Pkw in Deutschland

  • Bedeutung des privaten PKW für die derzeitige Mobilitätssituation nur leicht rückläufig im Vergleich zu 2018. 42 Prozent der Befragten geben an, dass sie auf das Auto angewiesen sind.
  • Die Bedeutung des eigenen Autos bei jüngeren Stadtbewohnern nimmt wieder zu
  • Aktuelle YouGov-Studie in Kooperation mit dem Center of Automotive Management (CAM) zur Wichtigkeit des eigenen Autos

Ein eigener PKW ist für viele Menschen ein unverzichtbares Mittel zur Fortbewegung, vor allem für Menschen in ländlicheren Regionen ohne gut erreichbare Nahverkehrsstruktur. Für andere ist das eigene Auto eine Familienkutsche, wiederum für andere ein Statussymbol oder auch ein Sammlerobjekt. In Deutschland spielt der eigenen PKW nach wie vor eine sehr große Rolle.

Laut aktueller Befragung von YouGov in Kooperation mit dem Center of Automotive Management (CAM) in Bergisch Gladbach sagen derzeit 69 Prozent der Deutschen, dass für sie ein privater PKW angesichts ihrer derzeitigen Mobilitätssituation wichtig sei, davon geben 42 Prozent an, dass sie auf das eigene Auto sogar angewiesen sind. Diese Werte sind im Vergleich zu einer Umfrage vor vier Jahren leicht zurück gegangen: 2018 sagten noch 73 Prozent, dass der eigene PKW wichtig sei, unter ihnen 45 Prozent, die nach eigenen Angaben auf das Auto angewiesen waren.

Auffällig ist, dass aktuell deutlich mehr junge Städter als noch vor vier Jahren sagen, dass sie auf das Auto angewiesen sind: Im Jahr 2022 gibt jeder vierte junge Städter im Alter von 18 bis 34 Jahren an, auf sein Auto angewiesen zu sein (26 Prozent) im Vergleich zu 17 Prozent im Jahr 2018. Insgesamt ist für 57 Prozent der jungen Städter der private PKW derzeit sehr wichtig oder wichtig (2018: 45 Prozent). Interessant ist, dass fast ein Drittel der älteren Stadtbewohner angeben, einen privaten Pkw „eigentlich nicht zu brauchen“. Im Jahr 2018 sagten dies nur 18 Prozent.

Dabei sind Befragte aus ländlichen Regionen erwartungsgemäß eher von ihrem Auto abhängig: So geben unter Landbewohnern im Alter von 35 bis 54 Jahren aktuell zwei Drittel (65 Prozent) an, auf ihr Auto angewiesen zu sein, unter Stadtbewohnern in der gleichen Altersklasse sagen dies 36 Prozent. Im ähnlichen Verhältnis stehen die Stadt- und Land-Bewohner der anderen Altersgruppen. Auch hier ist der Anteil in der Landbevölkerung im selben Alter deutlich höher: Aktuell schätzten 68 Prozent der 18-34-jährigen Landbewohner den eigenen PKW als wichtig ein.

Verzichtsbereitschaft für neues Auto auf dem Land höher als in der Stadt

Um sich ein neues Auto anschaffen zu können, muss gegebenenfalls tiefer in die Tasche gegriffen und auf andere Dinge, wie Urlaub oder eine größere Wohnung / ein Haus, verzichtet werden. 29 Prozent der Deutschen würden aktuell beispielsweise am ehesten auf eine Urlaubsreise verzichten, um sich ein neues Auto anzuschaffen. Dass sie jedoch nicht bereit sind, für die Anschaffung eines neuen Autos auf Dinge zu verzichten, sagen die Befragten aktuell am häufigsten (39 Prozent). Im Vergleich zur Befragung vor vier Jahren ist dieser Anteil zwar ähnlich (2018: 42). Allerdings wird für die jüngeren Städter der private Pkw wieder wichtiger: Zeigten im Jahr 2018 noch 48 Prozent der 18-34- jährigen Städter für ein neues Auto keinerlei Verzichtsbereitschaft, so sinkt dieser Wert nur noch auf 28 Prozent.

Auch bei dieser Frage wird erneut deutlich, dass Personen aus ländlicheren Gebieten eher auf ihr Auto angewiesen sind. Jene Befragten sind nämlich häufiger bereit, für ein neues Auto auf andere Dinge zu verzichten: 40 Prozent der Landbevölkerung im Alter von 18 bis 34 Jahren sagen, sie würden für ein neues Auto auf einen Urlaub verzichten. In derselben Altersgruppe der Städter sagen dies 30 Prozent.

Abbildung 1: Bedeutung von privaten PKW für die derzeitigen Mobilitätssituation

„Wie wichtig ist für Sie angesichts Ihrer derzeitigen Mobilitätssituation ein privater PKW?“

Quelle: CAM/YouGov


Studienleiter Stefan Bratzel: „Die Bedeutung des eigenen Autos nimmt insbesondere bei jüngeren Stadtbewohnern wieder zu. Es zeigt sich, dass es den Städten in den letzten Jahren nicht gelungen ist, durch eine Verbesserung des öffentlichen Verkehrs und der Mobilitätsservices die junge Generation zum Verzicht auf das eigene Auto zu bewegen. Hier könnten neben den Angebotsdefiziten auch die Ängste rund um Corona eine Rolle gespielt haben.“


Die vorliegenden Auswertungen sind erste Ergebnisse des Mobility Services Report 2022 (MSR), der gesamthaft im November 2022 vorgestellt wird. Darin finden sich u.a. weitere Ergebnisse zu den Einstellungen der Mobilität und den Entwicklungstrends von Mobilitätsdienstleistungen.

Über das CAM:

Das Center of Automotive Management (CAM) ist ein unabhängiges, wissenschaftliches Institut für empirische Automobil- und Mobilitätsforschung sowie für strategische Beratung an der Fachhochschule der Wirtschaft (FHDW) in Bergisch Gladbach. Seine Kunden unterstützt das Auto-Institut auf Basis umfangreicher Datenbanken, insbesondere zu fahrzeugtechnischen Innovationen der globalen Automobilindustrie sowie zur Markt- und Finanz-Performance von Automobilherstellern und Automobilzulieferunternehmen. Mittels eines fundierten Branchen-Know-hows und intimer Marktkenntnisse erarbeitet das Auto-Institut individuelle Marktforschungskonzepte und praxisorientierte Lösungen für seine Kunden aus der Automobil- und Mobilitätswirtschaft.


Center of Automotive Management (CAM)

Prof. Dr. Stefan Bratzel

An der Gohrsmühle 25

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Akzeptanz autonomer Fahrzeuge in Deutschland

Befragung: Kooperation YouGov – CAM

Autonomes Fahren ist einer der zentralen Zukunftstrends der Mobilität der Zukunft. Aber die Akzeptanz variiert zwischen unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen in Deutschland. Das zeigt eine Kooperationsstudie von YouGov und CAM, die die Akzeptanz der Technologie in Deutschland unter die Lupe genommen hat.

Werden Robo-Taxis und autonome Shuttles in Deutschland bald zu wichtigen Verkehrsmitteln in Deutschland? In den US-amerikanischen Städten San Francisco und Phoenix befördern autonome Taxis ohne Sicherheitsfahrer bereits Fahrgäste. Mercedes-Benz ist der erste Automobilhersteller weltweit, der für seine Luxusfahrzeuge autonomes Fahren z.B. auf Bundesautobahnen anbieten darf. Erstmals ist damit der Automobilhersteller für die Fahraufgabe verantwortlich und der Fahrer kann sich anderen Sachen widmen, kann sogar legal Filme schauen oder Mails beantworten. Die Entwicklungsbestrebungen der Automobilbranche zeigen: Langfristig werden Kraftfahrzeuge vollautonom fahren, und der Mensch wird in vielen Alltagssituationen zum Passagier. Doch wie werden diese Entwicklungstrends von den Konsumenten wahrgenommen?

Eine aktuelle Befragung der internationalen Data & Analytics Group YouGov in Kooperation mit dem Center of Automotive Management (CAM) hat ergeben, dass die deutsche Bevölkerung autonomen Fahrzeugen noch recht skeptisch gegenübersteht (vgl. Abb. 1). Knapp die Hälfte der repräsentativ Befragten (49%) kann sich zum aktuellen Zeitpunkt nicht vorstellen, vollautonome Fahrzeuge etwa in Form von Robo-Taxis zu nutzen. Immerhin kann sich fast jeder fünfte Proband die Nutzung autonomer Fahrzeuge sehr gut vorstellen (18%). Insgesamt zeigt sich, dass jüngere Altersgruppen den autonomen Fahrzeugen deutlich positiver gegenüberstehen: Rund 63 Prozent der 18- bis 34-Jährigen können sich die Nutzung „sehr gut“ (28%) oder „vielleicht“ (35%) vorstellen. Demgegenüber wächst mit dem Alter der Befragten die Skepsis: Die Generation der über 55-Jährigen spricht sich mit 61% gegen die Nutzung etwaiger Angebote aus, während die Gruppe der 35- bis 54-Jährigen der Nutzung bereits deutlich offener gegenübersteht.

Welche Vorteile sehen die Befragten bei der Technologie des autonomen Fahrens? Die Studienteilnehmenden sehen die Faktoren Zeitersparnis (27%) und Sicherheit (26%) als wichtigste Vorteile autonomer Fahrzeuge. So können Passagiere während der Fahrt die Aufmerksamkeit auf andere Tätigkeiten wie die Arbeit, Freizeitaktivitäten (z.B. Lesen) oder Erholung (z.B. Schlaf) lenken und die Fahraufgabe dem autonom operierenden Fahrzeug überlassen. Die Tatsache, dass ein autonomes Fahrzeug in weniger Unfälle als von Menschen gesteuerte Pkw verwickelt ist und damit die Sicherheit der Insassen erhöht, unterstreicht das Vertrauen, welches knapp über ein Viertel der Befragten in die neue Technologie setzt. Weitere Vorteile sehen die Studienteilnehmenden in einer erhöhten Effizienz und Umweltverträglichkeit (19%), günstigeren Unterhaltskosten (19%) sowie einem bedarfsorientierten und kurzfristig verfügbaren Mobilitätsangebot (19% bzw. 18%).

Allerdings zeigt sich auch eine hohe Skepsis: 29% Befragten geben an, dass sie keine Vorteile von autonom fortbewegenden Fahrzeugen erkennen. Hierzu tragen vor allem die Bedenken der Generation 55+ bei (42%), während jüngere Bevölkerungsschichten durchaus Vorzüge mit der Nutzung autonomer Fahrzeuge verbinden.

Um die Akzeptanz von Robo-Taxis zu erhöhen, müssen die existierenden Vorbehalte berücksichtigt werden. So lösen autonome Fahrzeuge Ängste und Unsicherheiten aus. Rund die Hälfte der Befragten (48%) zweifelt an der grundsätzlichen Sicherheit von Fahrzeugen, bei denen kein Mensch mehr für die Steuerung verantwortlich ist. 39% haben dabei Angst, in Unfälle verwickelt zu werden. Gleichzeitig wird das Cyber Security Risiko als Problem gesehen, also die Angst vor Hacker-Angriffen bzw. der möglichen Manipulation von Fahrzeugen (40%). Rund ein Drittel der Teilnehmenden (31%) geht zudem davon aus, dass die Nutzung autonomer Fahrzeuge aufgrund der notwendigen Technik an Bord mit höheren Anschaffungskosten verbunden ist. Zu den weiteren Bedenken zählen etwa die Sorge vor Überwachung von Fahrrouten und Passagieren (21%) sowie die Unsicherheit im Falle einer Pannensituation (19%). Nur 5% geben an, keine Bedenken bei der Nutzung autonomer Fahrzeuge zu haben.

Der Bedenken-Anteil ist innerhalb der Altersgruppen homogen verteilt, sodass selbst die junge Generation mindestens einen Zweifel am autonomen Fahren hegt.

Die Befragung zeigt, dass die Offenheit gegenüber dem autonomen Fahren in der deutschen Bevölkerung noch recht verhalten ist. Jüngere Menschen tendieren derzeit eher zur Nutzung autonomer Dienste, während die Skepsis bei der Generation der Über-55-Jährigen deutlich stärker ausgeprägt ist. Hierbei dürfte die generelle Technologieaffinität der Generation Y und Z eine gewichtige Rolle spielen. Während bei den empfundenen Nachteilen insgesamt große Überschneidungen festzustellen sind, fällt es den Probanden schwer, klare Vorteile durch die Nutzung autonomer Fahrzeuge zu benennen. Die größten Zweifel rühren von einem grundsätzlich unsicheren Gefühl her sowie von verschiedenen Ängsten vor Hacker-Angriffen oder Unfällen. Die Menschen, die beim autonomen Fahren Vorteile wahrnehmen, haben ein insgesamt stärkeres Vertrauen in die Technologie und fühlen sich daher sicherer als in einem menschlich gesteuerten Fahrzeug. Darüber hinaus haben die Faktoren Zeitersparnis, Umweltverträglichkeit sowie Unterhaltskosten eine große Bedeutung.


Studienleiter Stefan Bratzel: „Autonomes Fahren ist zwar ein großes Technologieversprechen der Auto- und Mobilitätsindustrie, die mit der Vision von weniger Unfällen, mehr Komfort und geringeren Fahrtkosten einhergeht. Allerdings fehlt bei breiten Bevölkerungsschichten noch die Akzeptanz für die Technologie. Die Unternehmen sollten künftig einerseits stärker den Kundennutzen dieser Innovationen adressieren und andererseits durch Transparenz und Heranführung an die Technologie die Skeptiker einfangen. Große Teile der jungen Generation erscheinen sehr empfänglich und können als Wortführer und Unterstützer gewonnen werden.“


Die vorliegenden Auswertungen sind erste Ergebnisse des Mobility Services Report 2022 (MSR), der gesamthaft im November vorgestellt wird. Darin finden sich u.a. weitere Ergebnisse der Entwicklungstrends des autonomen Fahrens und dessen Akzeptanz in der Bevölkerung wieder.

Über das CAM:

Das Center of Automotive Management (CAM) ist ein unabhängiges, wissenschaftliches Institut für empirische Automobil- und Mobilitätsforschung sowie für strategische Beratung an der Fachhochschule der Wirtschaft (FHDW) in Bergisch Gladbach. Seine Kunden unterstützt das Auto-Institut auf Basis umfangreicher Datenbanken, insbesondere zu fahrzeugtechnischen Innovationen der globalen Automobilindustrie sowie zur Markt- und Finanz-Performance von Automobilherstellern und Automobilzulieferunternehmen. Mittels eines fundierten Branchen-Know-hows und intimer Marktkenntnisse erarbeitet das Auto-Institut individuelle Marktforschungskonzepte und praxisorientierte Lösungen für seine Kunden aus der Automobil- und Mobilitätswirtschaft.


Center of Automotive Management (CAM)

Prof. Dr. Stefan Bratzel

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Mobility Services Report (MSR) 2021

Die dritte Ausgabe des Mobility Services Report (MSR) fokussiert die Entwicklungstrends im Bereich Mobilitätsdienstleistungen in den wichtigsten Marktregionen der Welt. Das Center of Automotive Management (CAM) hat über 400 Services von Automobilherstellern, Digitalplayern und Mobility Providern in den Bereichen Fahrdienstvermittlung, Carsharing, multimodale Dienste sowie Micromobility nach quantitativen und qualitativen Kriterien erfasst und bewertet.

Die Mobilitätsdienstleistungen sind ungeachtet der Heterogenität der verschiedenen Servicefelder insgesamt in einer Konsolidierungs- und Reifephase. Dabei wirkt die Pandemie insgesamt als ein Katalysator, indem es den Ausleseprozess unter den Anbietern beschleunigt und die Neigung zu Kooperationen erhöht. Bei vielen Mobilitätsservices steht bereits der reale (Mobilitäts-)Nutzen und die Entwicklung nachhaltig profitabler Geschäftsmodelle der Anbieter im Vordergrund . Die Trends in den einzelnen Mobilitätsdienstleistungsfeldern sind darüber hinaus jedoch noch recht heterogen.

Fahrdienstvermittlung ist das größte und bedeutendste Mobilitätsdienstleistungsfeld, bei dem mittel- und langfristig durch autonomes Fahren erhebliche Umsatzpotenzialen zu erwarten sind. Im Sample wurden 111 Services in sieben Fahrdienstbereichen wie Taxiportale, Privattaxi oder autonome Shuttles untersucht. Die Servicetypen Privattaxis und Taxi-Portale bilden zunehmend oligopolistische Marktstrukturen heraus, d.h. nur wenige Unternehmen besitzen eine hohe Marktdurchdringung. Dominiert wird dieser Markt von Mobility Providern/Start-ups, während Automobilhersteller – mit Ausnahme des BMW/Daimler-Joint Ventures (z.B. Free Now) – keine relevante Rolle als Anbieter spielen. Am stärksten sind die Services in den USA und in China verbreitet, wo Uber und Lyft bzw. Didi Chuxing den Markt kontrollieren. Gesamthaft erreichen Uber und Didi Chuxing die höchste Servicestärke. Die führenden Unternehmen entwickeln zunehmend umfassende „Ökosysteme einer Sharing-Mobilität“, die auf ihren Digital-Portalen nicht mehr nur diverse Fahrdienste und auch Lieferservices kombinieren. Zusätzlich werden neue Geschäftsfelder wie Leasing oder Ladedienste für Elektroautos aufgebaut. Der Marktführer Didi hat z.B. einen Automobilhersteller beauftragt nach seinen Vorgaben ein speziell für den Sharing-Bereich zugeschnittenes Elektrofahrzeug entwickeln und bauen zu lassen. Darüber hinaus engagiert sich das Unternehmen intensiv im Bereich des autonomen Fahrens. Durch die hohe Zahl von Kunden- und Fahrzeugen und der entsprechenden Marktstärke der Mobility Provider könnten Fahrzeughersteller längerfristig zu Lieferanten der Sharing-Anbieter herabgestuft werden.

Vollautonomes bzw. fahrerloses Fahren eröffnet völlig neue Geschäftsfelder im Sharing-Umfeld, jedoch hängt der Erfolg wesentlich von der Entwicklung „strategischer Kompetenzen“ ab. Dabei handelt es sich um interne und externe Wissenselemente, Humanressourcen, technische Ressourcen sowie um Geschäftsprozesse. Die Analyse der Entwicklungstrends im Bereich des autonomen Fahrens bzw. der autonomen Fahrdienste zeigt dabei erhebliche Kompetenzunterschiede zwischen den Akteuren, wobei zwei zentrale Wertschöpfungsfelder bzw. „Profit Pools“ des autonomen Fahrens unterschieden werden können: Erstens, das autonome Fahrsystem, dessen technische Entwicklung umfangreiche Kompetenzen in den Bereichen Hardware-, Software und Daten (insbes. Sensorik, Aktuatorik, Fahrschlauch-Algorithmus, Cybersecurity) erfordert. Im Akteursvergleich hat derzeit die Alphabet-Tochter Waymo die höchsten Kompetenzen beim (voll-)autonomen Fahren. Ein Feld mit technologisch hoch bewerteten Playern besteht aus Intel (Mobileye), GM (Cruise) sowie Amazon, Baidu und Pony.AI. Im oberen Mittelfeld befinden sich ferner die Automobil-OEMs Volkswagen, Hyundai und Tesla, deren strategische Kompetenzen auf ähnlichem Niveau liegen. Während weiteren Digitalunternehmen bzw. Mobility Providern wie Didi Chuxing, AutoX oder Apple mit mittleren bis hohen Kompetenzen noch Chancen bei der Entwicklung der autonomen Fahrsysteme besitzen, erscheint ein Großteil der etablierten Automobilhersteller als abgeschlagen.

Shared Mobility Services bieten Mobilitätsoptionen ohne Autobesitz, mit denen auch die kommerzielle Nutzung des autonomen Fahrens realisiert werden kann. Neben der technologischen Entwicklung des autonomen Fahrsystems zählen als zweites Element daher auch die Service-Kompetenzen, also das Know-how, die Ressourcen und Assets rund um den Betrieb von (autonomen) Fahrdiensten bzw. Mobilitäts-Plattformen zu den strategischen Kompetenzfeldern des autonomen Fahrens: Als wichtig erscheinen spezielles Know-how als Betreiber von autonomen Fahrdiensten sowie gleichzeitig die Existenz und Qualität von Fahrdienst- bzw. Mobilitätsplattformen. Die Mobilitätsplattform stellt einen Marktplatz für Mobilitätsangebote dar und bringt diese mit einer möglichst hohen Kundennachfrage zusammen. In diesem Zukunftsfeld setzt sich aktuell eine Gruppe mit Top-Innovatoren von der Konkurrenz ab. Zu dieser Gruppe gehört wiederum Alphabet mit Waymo und Google Maps, der chinesische Mobilitätsdienstleister Didi Chuxing sowie Intel mit Mobileye und Moovit. Die OEMs nehmen momentan mit weitem Abstand zu den vorherigen Gruppen eine Verfolgerposition ein und haben verglichen mit der Spitzengruppe in diesen Kompetenzfeldern großen Aufholbedarf.

Innerhalb des Mobilitätsdienstleistungsfeldes Carsharing wurden 47 Anbieterservices untersucht, die sich in die Servicetypen Free-float, stationsbasiert und Peer-to-Peer Carsharing aufteilen. Größter Free-Floating-Anbieter ist das Joint-Venture von BMW und Daimler „Your Now“ mit seinem Dienst ShareNow. Bei ShareNow zeigt sich jedoch im Vergleich zu den Vorjahren eine Konsolidierung, da sowohl die bedienten Städte als auch die Zahl der Kunden rückläufig sind. Stationsbasiertes Carsharing ist insbesondere in China auf Wachstumskurs. Die drei großen chinesischen Anbieter Gofun (Shouqi), BAIC Mobility und EVCard (SAIC) verfügen über die größten Fahrzeugflotten. Das Peer-2-Peer Carsharing wird von drei großen Unternehmen beherrscht: Nach Kundenanzahl handelt es sich bei Turo um den größten Anbieter, gefolgt von Getaround und Free2Move (bislang bekannt als „Travelcar“). Insgesamt lassen sich hier vier Trends identifizieren: Immer mehr Dienstleister elektrifizieren ihre Free-Floating-Flotten in mehreren Städten, z.B. Share Now (BMW/Daimler), Free2Move (Stellantis) oder WeShare (VW). Knapp 40 Prozent der Free-Floating-Carsharing-Anbieter in Europa arbeiten bereits mit einer 100-prozentigen Elektroflotte. Mehrere Carsharing-Anbieter testen oder starten bereits multimodale Angebote. Ziel ist die bessere Vernetzung der Carsharing-Angebote mit anderen Verkehrsträgern. Im Bereich des Peer-to-Peer-Carsharings setzt sich – wie bislang schon beim Free-floating – ein digitaler Buchungsprozess immer mehr durch. Neben der Nutzung von Standard-Pkws für das Carsharing experimentieren die Betreiber mit Special Purpose Vehicles, d.h. speziellen Fahrzeugen für den Carsharing-Einsatz. Der Fokus liegt entweder auf einer verbesserte Haltbarkeit oder einem geringeren Platzbedarf der Fahrzeuge in den Innenstädten

•Aus der Perspektive der relevanten Akteure von Mobility Services ergeben sich folgende Befunde: Unter den globalen Automobilherstellern ist eine starke Polarisierung von wenigen engagierten Unternehmen und vielen eher passiven Akteuren festzustellen. Die in vielen Fällen recht allgemeinen und unkonkreten strategischen Aussagen vieler Automobilhersteller sind meist dem Umstand geschuldet, dass vernetzte Mobilitätsdienstleistungen ein relativ neues Geschäftsfeld darstellt, das bislang nicht zu ihren Kernkompetenzen zählte. Die Analyse der Mobilitätsangebote zeigt, dass viele OEMs entsprechend noch kaum praktische Erfahrungen mit Mobility Services haben. So bieten große etablierte OEMs wie Honda, Ford oder Nissan bislang kaum entsprechende Dienste an. Unter den betrachteten chinesischen OEMs ist – mit Ausnahme von SAIC und Geely – das Angebot von Mobility Services ebenfalls noch schwach ausgeprägt. Das gilt auch für Startups wie Nio oder auch Tesla, die den Sharing-Bereich bislang weitgehend ausgeblendet haben.

Aus der Analyse der Verfügbarkeit und der qualitativen Marktdurchdringung (Zahl der Kunden, Fahrzeuge etc.) von Mobilitätsdienstleistungen schneiden unter 30 Automobilherstellern nur drei Konzerne sehr gut ab: Daimler (330 Indexpunkte), BMW (263 IP) und Stellantis (248 IP). Mit deutlichem Abstand folgen im Mittelfeld die VW Group, Toyota, SAIC, Renault und Geely (165-150 IP) sowie Hyundai (119 IP) und Ford (100 IP). Geely und General Motors haben im Vergleich zum Vorjahr mehrere Plätze im Ranking verloren, während Stellantis (Vorjahr noch getrennt: PSA und Fiat-Chrysler), Toyota und SAIC zu den Aufsteigern zählen.

Allerdings sind die Automobilhersteller im Sharing-Universum alles andere als allein. So zeigt sich, dass die etablierten Automobilhersteller im intensiven Wettbewerb mit spezialisierten Mobility Providern und großen Digital Playern stehen, welche in vielen Mobilitätsdienstleistungsfeldern sogar dominieren. Automobilhersteller spielen im Service-Hauptfeld Carsharing eine wichtige Rolle: Daimler, Stellantis und BMW führen das Feld an, vor allem wegen der starken Position beim Free-floating Carsharing. Ähnlich bei den multimodalen Diensten: Auch hier liegen die genannten drei mit ihren Marken FreeNow/Reach Now (Daimler, BMW) bzw. Free2Move (Stellantis) vorn. Ganz anders sieht die Wettbewerbssituation im Bereich der Fahrdienstvermittlung aus: Dominiert wird das Feld von den Mobility Playern, allen voran den großen globalen „New Mobility“-Firmen Didi Chuxing und Uber, die mit Abstand am stärksten sind. Das betrifft nicht nur die Gesamtwertung, sondern auch wichtige Servicetypen wie Taxi-Portal, Ridesharing und die Privattaxi- und Chauffeursdienste. Lediglich Daimler und BMW spielen u.a. mit FreeNow in diesem Bereich (noch) eine relevante Rolle. Auch der Bereich Micro-Mobility ist keine Domäne der Automobilhersteller. Hier sind fast ausschließlich Mobility Provider Startups vertreten, wobei der wichtigste Anbieter Neutron mit der Marke Lime ist, gefolgt von Didi Chuxing („Didi Bike“), Meituan, Bird, Tier, Youon („Hellobike“) und Nextbike.

Weitere Infos: https://auto-institut.de/mobility-services-2/ oder https://mobility-services-report.com/

Studie: „Mobility transformation and competitiveness of European automakers“

Our perspective on „Mobility transformation and competitiveness of European automakers“: The mobility transformation that is about to happen requires the industry and its stakeholders to show utmost willingness to change and it requires the capacity for innovation.
In light of the above challenge, the paper discusses strategic pathways in auto-mobility and asked which mission-critical infrastructures or enabling conditions need to be created in order to promote innovation and strengthen transformation capabilities in the automobility sector. The paper points out how trends such as the growing importance of mobility services will
influence the market – not only for automakers.
Read in the new #Anthology how data move people and get a deep dive into the Mobility Dataspace: https://lnkd.in/eUXxu4Bx

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