Wieder einmal ruhen alle Hoffnungen auf dem neuen Jahr. Schon vor zwölf Monaten hatten die meisten Autohersteller darauf gesetzt, dass die schlimmste Zeit hinter ihnen liegen würde und dass die Coronapandemie beendet wäre. Doch dann kam die Versorgungskrise bei Halbleitern dazu – und vieles wurde noch schlimmer. Auch 2022 gibt es keine Garantie dafür, dass die Chipversorgung wirklich besser wird.

Viele Automanager verbreiten Zuversicht für das neue Jahr. Es sei davon auszugehen, dass sich die Versorgungslage stabilisiert, sagt beispielsweise Ralf Brandstätter, Vorstandschef von Volkswagen Pkw. Die Wolfsburger hätten direkten Kontakt mit großen Chipherstellern aufgenommen und verließen sich bei der Halbleiterversorgung nicht mehr allein auf zwischengeschaltete Automobilzulieferer wie Bosch und Continental. „Wir haben aus der Not eine Tugend machen müssen“, ergänzt Brandstätter. „Im zweiten Halbjahr 2022 sollte sich die Situation hoffentlich entspannen“, meint auch Hildegard Müller, Präsidentin des Verbandes der Automobilindustrie (VDA).

Stefan Bratzel, Professor am Center of Automotive Management (CAM) im rheinischen Bergisch Gladbach, kalkuliert damit, dass allein in der Bundesrepublik in diesem Jahr rund 350.000 rein batteriegetriebene Elektroautos verkauft worden sind. Für 2022 rechnet Bratzel mit einem weiteren Anstieg auf 450.000 E-Fahrzeuge. Die deutschen Autohersteller werden ihr Elektroangebot weiter ausbauen. Außerdem helfe die Zusage der neuen Regierung in Berlin, dass die staatliche Förderung von E-Autos im neues Jahr unverändert fortgesetzt werde, so Bratzel.

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