Erster Ansprechpartner für die Autobauer sind traditionell die großen Zulieferer – Bosch oder Continental, die sogenannten Tier 1-Lieferanten. Diese kaufen selbst viele Teile von den Tier-2-Lieferanten zu, die sich wiederum etwa bei den großen Chip-Herstellern in Fernost eindecken. Teilweise habe es bei Autobauern an der Transparenz in der Lieferkette gefehlt, sagt McKinsey-Experte Burkacky. „Es gab den Trugschluss, dass man dachte, man habe die Wahl zwischen zwei Zulieferern, aber in Wahrheit haben beide die Chips in der gleichen Foundry fertigen lassen“.

Doch das ändere sich nun, sagt Daimler-Einkaufschef Markus Schäfer. Die Stuttgarter hätten inzwischen eine direkte Kommunikationsschiene mit allen Chiplieferanten aufgebaut, bis hin zu den Waferproduzenten in Taiwan, sagte er bei der Automesse IAA im September. VW-Chef Herbert Diess spricht von „strategischen Partnerschaften“, die sein Unternehmen mit den Herstellern in Asien eingehe. Chiplieferanten müssten künftig als strategisch wichtig bewertet werden, sagte Stefan Bratzel vom Center for Automotive Management. Die Vernetzung der Fahrzeuge gewinne eine immer größere Bedeutung. „Man hat gesehen, welche Probleme sich auftun, wenn man die Chipfirmen als x-beliebige Zulieferer behandelt und die Abrufe stoppt.“

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