• E-Mobilität erhöht sich im ersten Quartal 2021 in den Kernregionen Europa und China stark. China ist derzeit der größte E-Fahrzeugmarkt.
• Hohe Dynamik von Plug-In-Hybriden in Europa. Batterieelektrische Fahrzeuge dominieren beim Wachstum der E-Mobilität in China.

Die Neuzulassungen von Elektrofahrzeugen (BEV/PHEV) nehmen in den Kernregionen China und Europa im ersten Quartal 2021 stark zu. China ist dabei knapp vor Europa der größte Elektromarkt. Insgesamt wurden 489.000 E-Fahrzeuge in China neu zugelassen, darunter 408.000 BEV und 81.000 PHEV. Das entspricht fast einer Verfünffachung der E-Fahrzeugzulassungen im Vergleich zum Corona-geprägten Vorjahreszeittraum. Der Marktanteil steigt von 3,5 auf 9,6 Prozent.


In Europa (EU+EFTA+UK) wurden im ersten Quartal 452.901 Elektrofahrzeuge (BEV/PHEV) neu zugelassen, darunter 202.410 reine E-Fahrzeuge (BEV) und 250.491 Plug-in Hybride (PHEV). Während im Vergleich zum Vorjahreszeitraum der Zuwachs von BEV bei 54,6% liegt, steigerten sich die PHEV-Neuzulassungen um 153,5%.


In den wichtigsten europäischen Märkten der E-Mobilität spiegelt sich die deutlich ansteigende Dynamik wider. Deutschland bleibt auch in den ersten drei Monaten des Jahres 2021 im weltweiten Vergleich der zweitgrößte Einzelmarkt der Elektromobilität. Auf dem deutschen Markt verdreifacht sich der Absatz der Plug-In-Hybriden im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auf rund 78.000 Fahrzeuge. Der Marktanteil der PHEVs liegt dabei bei 11,9%. Darüber hinaus wurden rund 64.694 batterieelektrische Fahrzeuge im ersten Quartal in Deutschland zugelassen, wodurch der BEV-Neuzulassungsanteil auf 9,9 Prozent steigt. Somit wird mehr als jedes fünfte Fahrzeug, das im ersten Quartal 2021 in Deutschland zugelassen wurde, elektrisch betrieben (21,7%).

Frankreich ist in Europa der zweitgrößte EV-Markt mit 61.585 Neuzulassungen. In den ersten drei Monaten 2021 wurden erstmals mehr Plug-In-Hybride als batterieelektrische Fahrzeuge zugelassen. Mit rund 230% Wachstum ist hier auch die stärkste Dynamik in den betrachteten Märkten zu erkennen. In absoluten Zahlen wurden 31.146 PHEV und 30.439 BEV im ersten Quartal in Frankreich neuzugelassen.

Abbildung 1: EV-Neuzulassungen in ausgewählten Ländern 2020/2021

Auch in UK und Norwegen sind auffällige Wachstumszahlen im Bereich der Plug-In-Hybride zu beobachten. In UK verdoppelt sich die Zahl der neuzugelassenen PHEVs von 13.745 in Q1 2020 auf 26.613 PHEVs in Q1 2021. Gesamthaft wurden rund 58.000 EVs (BEV+PHEV) in den ersten drei Monaten in UK zugelassen. In Norwegen dominieren weiterhin die BEVs, wobei der Marktanteil nur leicht auf 52,8% steigt. Die PHEV können ihren Marktanteil in Norwegen hingegen um rund 10 Prozentpunkte auf 29,2% steigern. Damit entfallen in Norwegen bereits 82% der Neuzulassungen auf EVs. Nur noch 18% machen Verbrenner und sonstige Antriebsarten aus.

Abbildung 2: EV-Marktanteil in ausgewählten Ländern 2020/2021

China bleibt im Jahr 2021 bei batterieelektrischen Fahrzeugen mit deutlichem Abstand vor Europa vorn. Dazu tragen gerade auch einheimische Hersteller mit entsprechenden Modellen bei. Der Wuling Hongguang Mini EV, der auf der Auto Shanghai jüngst auch in einer Cabrio-Version vorgestellt wurde und nach Europa kommen soll, wurde dabei doppelt so häufig zugelassen wie das Tesla Model 3. In den ersten drei Monaten des aktuellen Jahres wurden fast 100.000 Wuling Hongguang Mini EVs in China neuzugelassen. Auf Platz zwei und drei folgen das Tesla Model 3 mit mehr als 50.000 Neuzulas-sungen und der BYD Han EV mit mehr als 20.000 Neuzulassungen.


Hierzu Studienleiter Stefan Bratzel: „China und Europa sind derzeit die Treiber der Elektromobilität. Innerhalb Europas übernimmt Deutschland für die Elektromobilität dabei zunehmend eine Schrittmacherfunktion. Allerdings ist der stark steigende Anteil von Plug-in Hybriden bei E-Fahrzeugzulassungen in Deutschland und Europa nicht unkritisch, die vor allem auch durch die Förderkulissen begünstigt wurden. Da sie häufig nicht regelmäßig geladen werden, betragen die realen CO2-Emissionen jedoch nicht selten ein Vielfaches der Normwerte. Die Politik und Automobilhersteller sind gefordert hier Abhilfe zu schaffen. Für den Markthochlauf von reinen Elektrofahrzeugen bleibt die Dichte und Verlässlichkeit der Ladeinfrastruktur die größte Herausforderung.“